Paul Preis

Paul Preis (* 18. Januar 1900 in Glatz, Kreis Glatz, Provinz Schlesien; † 2. Juli 1979 in Lüdenscheid[1]) war ein deutscher Komponist, Kapellmeister, Dirigent und Theaterleiter, der sich vor allem für die Pflege der Musiktradition der Grafschaft Glatz engagierte.[2]

Leben und Wirken

Nach seinem Notabitur[3] zum Ende des Ersten Weltkriegs im Jahr 1918 studierte Paul Preis in Berlin und Dresden Musik. Als Dirigent und künstlerischer Leiter arbeitete er zunächst im schlesischen Kurort Bad Reinerz[4] und in Habelschwerdt, wo er eine Volksmusikschule gründete. 1933 komponierte Preis ein Werk für Chor und Orchester, 1934 die Spieloperette „Robert und Bertram“[5]. Nach einem Konzert in Bad Landeck im Jahr 1934 würdigte ein Musikkritiker Preis als „Kompositionstalent“ und „jugendlichen Dirigenten von außergewöhnlicher Direktionsgabe“[6].

Kurz vor der offiziellen Vertreibung der Deutschen aus Schlesien verließ Paul Preis 1945 die Grafschaft Glatz[7] und ließ sich im oberlausitzischen Ostritz nieder.[8] Dort arbeitete er als Kantor in der evangelischen Kirche. Noch vor dem Bau der Berliner Mauer verließ er die DDR und zog ins westdeutsche Lüdenscheid, wo er mehrere Chöre gründete[9] und verschiedene Werke für Orchester und Gesang sowie Chorwerke, Kantaten und Filmmusik komponierte.[10][11] Als Publizist widmete er sich bis zu seinem Tod dem kulturellen Erbe seiner Glatzer Heimat.[12]

2009 wurde auf dem alten Friedhof von Bystrzyca Kłodzka, dem früheren Habelschwerdt, ein Ehrengrabstein für Paul Preis errichtet.[13]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Die gelbe Glatzer Rose, Lüdenscheid[14]
  • Musik- und Theaterleben von Stadt und Kreis Glatz. Band. 1: Stadt Glatz. Stadt Lüdenscheid, Lüdenscheid 1967
  • Musik- und Theaterleben von Stadt und Kreis Glatz. Band. 2: Kreis Glatz. Stadt Lüdenscheid, Lüdenscheid 1967

Anmerkungen

  1. Spata, Manfred: Zum 125. Geburtstag des Musikers Paul Preis. In: Grafschafter Bote Nr. 1, Januar 2025. 1. Januar 2024, abgerufen am 18. April 2025.
  2. Spata, Manfred: Zum 125. Geburtstag des Musikers Paul Preis. In: Grafschafter Bote Nr. 1, Januar 2025. 1. Januar 2024, abgerufen am 18. April 2025.
  3. Silke Findeisen: Sonderausstellung „ÜberLebensKünstler – Vier Künstler, zwei Generationen, ein Schicksal: Krieg und Heimatverlust 1945“. In: HausSchlesien.de. Abgerufen am 18. April 2025.
  4. Biografie, Paul Preis. In: Kulturstiftung.org. Abgerufen am 18. April 2025.
  5. Biografie, Paul Preis. In: Kulturstiftung.org. Abgerufen am 18. April 2025.
  6. Johannes Lattke: Städtische Kurkapelle Bad Landeck: Fridericianisches Konzert. In: Landecker Stadtblatt u. Nachrichten. 13. Juli 1934, abgerufen am 18. April 2025.
  7. ÜberLebensKünstler. Vier Künstler, zwei Generationen, ein Schicksal: Krieg und Heimatverlust 1945. In: bkge.de. Abgerufen am 18. April 2025.
  8. Silke Findeisen: ÜberLebensKünstler: Sonderausstellung ab 27. April 2025. In: Schlesischer Kulturspiegel, Jahrgang 2025, 1/25. 1. Januar 2025, abgerufen am 13. September 2025.
  9. Silke Findeisen: ÜberLebensKünstler: Sonderausstellung ab 27. April 2025. In: Schlesischer Kulturspiegel, Jahrgang 2025, 1/25. 1. Januar 2025, abgerufen am 13. September 2025.
  10. Jutta Rudewig: 60 Jahre Gemischter Chor: Es wird gefeiert. In: come-on.de. 30. Juni 2016, abgerufen am 13. September 2025.
  11. Biografie, Paul Preis. In: Kulturstiftung.org. Abgerufen am 18. April 2025.
  12. Hans Bönsch: Kultur und Geschichte der Grafschaft Glatz (Schlesien). In: grafschaft-glatz.de. Abgerufen am 18. April 2025.
  13. Manfred Spata: Zum 125. Geburtstag des Musikers Paul Preis. In: Grafschafter Bote Nr. 1, Januar 2025. 1. Januar 2024, abgerufen am 18. April 2025.
  14. Jutta Rudewig: 60 Jahre Gemischter Chor: Es wird gefeiert. In: come-on.de. 30. Juni 2016, abgerufen am 13. September 2025.