Paul Laubenthal
Paul Laubenthal (* 1902 oder 1903 in Köln;[1] † 8. Juni 1929 in Böblingen) war ein deutscher Flugzeugkonstrukteur und Pilot.
Leben

Paul Laubenthal wurde als Sohn des Bootsbauunternehmers und Ingenieurs Johann Laubenthal in Köln geboren. Er wurde zum Diplom-Ingenieur ausgebildet.[2] Sein Bruder war der Maler Fritz Laubenthal.[3]
Laubenthal war ein Segelflugpionier der 1920er Jahre, sowohl als Pilot als auch als Konstrukteur. Seine bekanntesten Modelle waren die einsitzigen Segelflugzeuge Lore[4] und Laubenthal Württemberg[5], die er für die Akaflieg Darmstadt baute. Für Wolf Hirth entwarf und baute er unter anderem die Musterle[6], deren Nachbau im Deutschen Segelflugmuseum ausgestellt ist.
Im April 1928 reiste Paul Laubenthal (als Mitglied des Württembergischen Luftfahrt-Verbandes) mit den Fliegerkollegen Paul-Franz Röhre (Leiter Segelflugschule Rossitten) und Peter Hesselbach (Akademische Fliegergruppe Darmstadt) auf Einladung des „American Motorless Aviation Club“ in die USA.[7] Ziel des sechsmonatigen Aufenthalts war die Einführung deutscher Segelflugtechnologie in den Vereinigten Staaten sowie die Hilfe bei der Gründung einer amerikanischen Segelflugschule.[8] Am 29. Juli 1928 konnte Hesselbach dort mit 4 Stunden und 5 Minuten einen neuen Dauersegelrekord aufstellen.[9]
Am 8. Juni 1929 verlor Laubenthal bei einer Flugschau in Böblingen die Kontrolle über sein Flugzeug und stürzte ab. Er starb an Ort und Stelle aufgrund schwerer Schädelfrakturen.[10]
Einzelnachweise
- ↑ in der Liste der ankommenden Passagiere, New York, 19. April 1928 wird Laubenthals Alter mit 25 Jahren angegeben
- ↑ Morgen-Zeitung, Düsseldorf vom 7. Mai 1928, mit Foro von Laubenthal ([1])
- ↑ Christlieb, Wolfgang: Gestatten, Fritz Laubenthal, in: Peters, Karsten (Red.): 1200 Jahre Schwabing – Geschichte und Geschichten eines berühmten Stadtviertels, S. 169–171. Karin Wittman Verlag, München 1982
- ↑ Martin Simons: Segelflugzeuge 1920–1945, Eqip Verlag, 2001, ISBN 978-3-9806773-6-3, Seite 61, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Mike Riedner: Faszination fliegen: 100 Jahre Luftfahrt, Seite 377
- ↑ Günter Brinkmann, Hans Zacher: Die Evolution der Segelflugzeuge, Bernard & Graefe, 1992, ISBN 978-3-7637-6104-3, Seite 71, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Zeitschrift Flugsport, Jahrgang 1928 als digitaler Volltext (Online)
- ↑ Popular Science Monthly, August 1928, New York, S. 28ff. (Digitalisat)
- ↑ 29 July 1928. National Soaring Museum.
- ↑ Flugsport 44, No. 13/1929, Verlag für Flugsport, Frankfurt am Main