Paul Dobert

Paul Hermann Victor Dobert (* 20. Juli 1860 in Boltenhagen, Kreis Schivelbein[1]; † 22. März 1931 in Nächst Neuendorf) war ein deutscher Schriftsteller und Zeitschriften-Redakteur in Berlin.

Leben und Wirken

Paul Dobert war 1885 als Redakteur für die Deutsche Illustrirte Zeitung tätig. Ab spätestens 1893 bis etwa 1901 leitete er die Zeitschrift Vom Fels zum Meer; anschließend war er 1901 auch kurzzeitig Redakteur der Zeitschrift Die Gartenlaube.[2] Danach war er viele Jahre verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift Die Woche.

Paul Dobert war Mitglied (und 1891–1894 Vorstandsmitglied) der Deutschen Schriftsteller-Genossenschaft und Mitglied im Verein Berliner Presse. Ab etwa 1920 lebte er in Nächst Neuendorf bei Zossen[3], wo er 1931 auch starb.[4]

Schriften

Paul Dobert verfasste zahlreiche Artikel für Zeitschriften. Außerdem veröffentlichte er zwei Bücher.

Monografien

  • Frauen-Erwerb. Eine Antwort auf die Fragen: Was können unsere Töchter werden? Wo und wie erwerben sie die notwendigen Kenntnisse? Adalbert Fischer, Leipzig 1892.
  • Auch eine alltägliche Geschichte. Verlag „Es werde Licht“, Berlin 1921.[5]

Vorwort

  • Francis Gribble: Franz Joseph. Tragödie eines Kaiserhauses. F. Fontane & Co., Berlin 1922.

Artikel

Charakteristik

Die Berliner Schriftstellerin Dora Duncker beschrieb Paul Dobert 1894 so:

„Einer der glücklichsten Schriftsteller, die wir haben, muß Paul Dobert sein, der jetzige Chefredakteur von »Vom Fels zum Meer«. (...) Dobert lacht immer; ich habe ihn nie anders als lächelnd gesehen, mit einem gewissen Lächeln, wie wenn er mit sich und der Welt höchst zufrieden sei. (...) Er selbst mißfällt mir, mißfällt mir durch sein Lachen, durch seine bescheidene, dünne Stimme, durch die ganze Art, wie er, der reiche Journalist, nach außen hin ärmlich auftritt, durch den Mangel an Individualität, den man bald herausfindet. Wo sich Schriftsteller zu einem gemütlichen Abend zusammenfinden, ist Paul Dobert sicher zu finden, ebenso sicher, wie er nie zu finden ist, wenn irgend ein mühseliger Vereinsposten zu besetzen ist (...)“

[6]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Taufbuch des evangelischen Pfarramts Rützenhagen, so angegeben bei seinen drei Heiraten. Vgl. Heiratsregister Standesamt Berlin 5a, Nr. 500/1886; Heiratsregister Standesamt Berlin-Wilmersdorf, Nr. 604/1922; Heiratsregister Standesamt Berlin-Schöneberg 1, Nr. 559/1925
  2. Deutscher Litteratur-Kalender auf das Jahr 1902, S. 271
  3. Gerhard Lüdtke: Nekrolog zu Kürschners Literatur-Kalender 1901–1935. 1936, S. 133. (Der Wohnort war Nächst Neuendorf, der Sterbeort wurde dort nicht genannt.)
  4. Das genaue Sterbedatum mit Uhrzeit und Ort (Nächst Neuendorf) wurde im Archiv des Landkreises Teltow-Fläming mit Blankenfelde-Mahlow festgestellt: „gest. am 22. März 1931 in Nächst Neuendorf, an seinem Wohnort; der Standesbeamte (in Vertretung) Colvenbach“ (Deutschland, Sterberegister, 1874–1968, Nr. 13 von Zossen)
  5. Auch eine alltägliche Geschichte WorldCat
  6. Dora Duncker: Meine Herren Collegen! Berlin 1894, S. 30. (Paul Dobert war zu dieser Zeit Schriftführer in der Deutschen Schriftsteller-Genossenschaft; er erfüllte also einen verantwortlichen Posten in einem Verein.)