Parc des Bastions

Hauptallee im Parc des Bastions

Der Parc des Bastions ist ein öffentlicher Park in der Stadt Genf in der Schweiz.

Geschichte

Mit dem Ausbruch der Pestepidemie Anfang des 18. Jahrhunderts entschied sich die Genfer Regierung 1720 dazu, eine öffentliche Parkanlage in der Mitte der Stadt anzulegen. Ziel war es, der Bevölkerung trotz Quarantäne die Möglichkeit zum Ausgehen zu bieten. Nachdem die Parkanlage einige Jahre lang teilweise aufgegeben worden war, wurde der Park im Winter 1816 gerodet, um Kartoffeläcker anzulegen und so der Hungersnot entgegenzuwirken.[1]

Der zuerst als Belle promenade bekannte Park wurde 1817 zu dem Ort, an dem Augustin Pyrame de Candolle den ersten botanischen Garten der Stadt einrichtete.[2] Unter Guillaume Henri Dufour wurde eine Orangerie sowie ein Gewächshaus eingerichtet. In den Folgejahren wurde der Park erweitert und im Jahr 1872 als eine Abteilung der Universität Genf eingegliedert. Heute befinden sich auf dem ehemaligen Parkgelände weitere Gebäude der Universität sowie die Bibliothek von Genf.

1917 wurde in dem Park das Reformationsdenkmal errichtet. 2017 wurde der Boden der Promenade mit Kosten von fast 1,5 Millionen Franken erneuert.[3]

Beschreibung

Parkanlage

Die Parkanlage umfasst über 140 Bäume und über 200 Pflanzenarten. 2023 wurde ein sogenannter Baum des Friedens gepflanzt, um an den Besuch von Deskaheh Levi General zu erinnern.[4] Am Eingang des Parks, an der Place de Neuve, befinden sich außer Tischtennisplatten große Spielfelder für Schach, Go und Dame, dahinter ein Restaurant.[5]

Der Park wird jährlich für verschiedene Veranstaltungen genutzt, unter anderem für die Fête de la Musique und den Nationalfeiertag der Schweiz. Er ist der Startpunkt der Course de l’Escalade.

Reformationsdenkmal

Reformationsdenkmal

Seit 1917 befindet sich im Park das Genfer Reformationsdenkmal. Im Zentrum einer Mauer mit Reliefs und einer Reihe von Reformatorenfiguren stehen die überlebensgroßen Statuen, die die vier Reformatoren Guillaume Farel, Johannes Calvin, Theodor Beza und John Knox darstellen. Über das ganze Denkmal zieht sich die Inschrift POST TENEBRAS LUX.

Galerie

Commons: Parc des Bastions – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. L'Orangerie et le Parc des Bastions. Abgerufen am 26. August 2025.
  2. Promenade des Bastions | Ville de Genève - Site officiel. Abgerufen am 24. August 2025 (französisch).
  3. Une allée centrale toute neuve pour les Bastions. 13. Januar 2017, abgerufen am 26. August 2025 (französisch).
  4. La Ville de Genève plante un Arbre de la Paix avec les Haudenosaunee | Ville de Genève - Site officiel. Abgerufen am 25. August 2025 (französisch).
  5. Parc des Bastions | Geneva.info. Abgerufen am 26. August 2025.