Papy fait de la Résistance

Film
Titel Papy fait de la Résistance
Produktionsland Frankreich Frankreich
Originalsprache Französisch
Genre Filmkomödie
Erscheinungsjahr 1983
Länge 102 Minuten
Produktions­unternehmen Films Christian Fechner
Stab
Regie Jean-Marie Poiré
Drehbuch Christian Clavier, Martin Lamotte, Jean-Marie Poiré
Produktion Christian Fechner, Henri Brichetti
Musik Jean Musy
Kamera Robert Alazraki
Schnitt Catherine Leterrier
Besetzung

Papy fait de la Résistance ist ein französischer Film von Jean-Marie Poiré von 1983.

Der Film beruht auf dem gleichnamigen Theaterstück von Martin Lamotte und Christian Clavier. Er brachte Schauspieler der „neuen Generation“ („nouvelle génération“) der 1970er und 80er Jahre, namentlich die der Truppe des Splendid sowie Jacques Villeret, Roland Giraud und Pauline Lafont mit Schauspielern der „alten Generation“ („ancienne génération“) zusammen, darunter Michel Galabru, Jacqueline Maillan und Jean Carmet.

Von der französischen Presse bei seinem Erscheinen sehr hart kritisiert, wurde Papy fait de la résistance ein Publikumserfolg mit vier Millionen Kinobesuchern. Er wurde zu einem französischen Kultfilm[1][2].

Der Film ist Louis de Funès gewidmet, der die Rolle des Papy oder des Halbbruders Hitlers spielen sollte, aber zu Beginn des Projekts verstarb. Michel Galabru übernahm die Rolle des Papy, Jacques Villeret die von Hitlers Halbbruder.

Handlung

Der Film spielt im deutsch besetzten Frankreich. Héléna Bourdelle, genannt „La Bourdelle“, eine berühmte Sängerin der Vorkriegszeit, ist die Gattin des Maestros André Bourdelle. Dieser ist bei der Résistance und wird bei der unfallbedingten Explosion einer Granate im Juni 1941 getötet.

Zwei Jahre später wird das luxuriöse Pariser Haus der Familie Bourdelle, bei der auch Andrés, schlicht „Papy“ genannter Vater wohnt, von den deutschen Besatzern für die Unterbringung des von der Ostfront verlegten Generals Hermann Spontz in Anspruch genommen. Während Madame Bourdelle in Begleitung ihrer Tochter und ihres Mieters Michel Taupin sich bei der Kommandantur über die deutschen Übergriffe bei der Inanspruchnahme ihres Hauses beschwert, hilft sie ungewollt einem gefangenen britischen Piloten zu entkommen und fühlt sich in der Folge in der Pflicht, ihn bei sich zu verstecken.

Die Familie muss sich vor dem ehemaligen Concierge der Pariser Oper, Adolfo Ramirez, in Acht nehmen, der Gestapo-Handlanger geworden ist. Wohlwollender als Ramirez betrachtet der General Spontz die Familie, der Héléna Bourdelles Tochter Bernadette den Hof macht. Dabei verkennt Spontz, dass der effeminiert und ängstlich wirkende Sohn der Familie, Guy-Hubert, Friseur von Beruf, kein anderer als der nicht zu fassende, ständig zuschlagende „Super-Résistant“ ist, der von den deutschen Truppen gesucht wird.

Der Mieter Michel Taupin, der ursprünglich ein Auge auf Hélénas andere Tochter Colette geworfen hatte, ist inzwischen unglücklich verliebt in Bernadette Bourdelle und möchte unablässig zur Résistance stoßen, was ihn in verschiedene Abenteuer verwickelt. Nachdem er nach der Episode in der Kommandantur verhaftet wird, trifft er den Résistance-Kämpfer Félix/Frémontel, der sich ihm in dem Glauben, unmittelbar vor seiner Erschießung zu stehen, anvertraut. Aber beide werden von Super-Résistant befreit, und Félix empfindet Taupin nun als Klette.

Ramirez entdeckt schließlich, dass Guy-Hubert „Super-Résistant“ und der Patron von Félix ist, aber Spontz glaubt ihm nicht.

Schloss Ferrières ein großes, historisches Gebäude mit klassischer Architektur. Die Fassade des Gebäudes ist symmetrisch, mit zahlreichen Fenstern, Säulen und dekorativen Elementen. Im oberen Zentrum des Gebäudes befindet sich eine Uhr. Das Gebäude ist umgeben von einem gepflegten Garten mit Bäumen und einem Kiesweg, der zum Eingang führt. Im Garten steht ein Schild mit der Aufschrift „Pelouse Interdite“, was auf Französisch „Betreten des Rasens verboten“ bedeutet. Die Atmosphäre des Bildes ist elegant und erinnert an die Pracht vergangener Zeiten.
Der Empfang zu Ehren des Marschalls von Apfelstrudel wird im Chateau de Mombreuse vorbereitet; als Kulisse wurde das Schloss Ferrières verwendet.

Obwohl sie geschworen hatte, nicht mehr zu singen, solange ein deutscher Besatzer in Frankreich ist, sieht sich Héléna Bourdelle durch den General Spontz genötigt, an einem Empfang zu Ehren von Hitlers Halbbruder, dem Marschall Ludwig von Apfelstrudel, teilzunehmen, der nach Paris kommt. Zu dieser Gelegenheit vertraut die Résistance Michel Taupin die Aufgabe an, eine Bombe zu verstecken, die während des Empfangs in einem Schloss in der Nähe von Paris explodieren soll. Aber das Vorhaben scheitert, und die Bourdelles und Taupin sind unmittelbar davor, verhaftet zu werden, als Super-Résistant auftaucht und mit seinen Leuten und Papy von Apfelstrudel und alle deutschen Generäle gefangen nimmt.

Während die Handlung zu ihrem Ende zu gelangen scheint, entpuppt sich die ganze Geschichte als Film im Film und Gegenstand einer zeitgenössischen Fernsehdiskussion (einer Parodie des Formats Dossiers de l'écran), bei der die im Film geschilderten Ereignisse während der Besatzungszeit auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden.

Die Sendung bringt verschiedene, inzwischen gealterte Protagonisten des Films zusammen: Bernadette Bourdelle und ihren Mann, den General Spontz, Guy-Hubert, Michel Taupin, inzwischen Minister der Alten Kämpfer (Anciens Combattants) und Adolfo Ramirez Junior (den aus Bolivien angereisten Sohn von Ramirez, der das Andenken seines verstorbenen Vaters verteidigen möchte). Sehr schnell wendet sich die Fernsehdebatte zur Katastrophe mit Handgreiflichkeiten, als nämlich Adolfo Ramirez Junior die anderen Beteiligten diffamiert und beleidigt und dadurch deren Zorn auf sich zieht, bevor sie das Studio verlassen. Wegen der Handgreiflichkeiten muss der Moderator (Alain Jérôme) die Sendung abbrechen.

Drehorte

Das Bild zeigt die Vorderfassade der Opéra Garnier in Paris, einer bekannten Oper in Frankreich. Die Architektur des Gebäudes ist aufwändig gestaltet, mit reich verzierten Statuen, Säulen und detaillierten Ornamenten. Besonders auffällig auf diesem Bild ist, dass Nazi-Flaggen das Gebäude schmücken, was darauf hinweist, dass das Foto während der deutschen Besatzung von Paris im Zweiten Weltkrieg aufgenommen wurde. Im Vordergrund sind Menschen zu sehen, einige in Militäruniformen, andere in ziviler Kleidung. Die Szene vermittelt eine Mischung aus kultureller Pracht und der düsteren Realität der Besatzung.
L'Opéra Garnier im März 1941.

Der Film wurde in Frankreich an folgenden Orten gedreht:

Musik

Bei der Verfolgung von Super-Résistant über die Dächer, nachdem er Spontz an der Nase herumgeführt hat, hört man den Anfang des Finales (Stürmisch bewegt) der 1. Sinfonie von Mahler. Man hört das Thema erneut, als sich der britische Pilot eine Kugel aus dem Körper zieht. Einen Ausschnitt aus der 3. Sinfonie von Mendelssohn hört man bei der unterirdischen Szene, als der hysterische Ramirez fast Super-Résistant fängt.

Literatur

  • Bertrand Dicale: Louis de Funès, grimace et gloire. Éditions Grasset, Paris 2009, ISBN 978-2-246-63661-8 (französisch).
  • Jean-Jacques Jelot-Blanc, Le Splendid, Alphée, 2010, 475 S., préface de Patrice Leconte, (ISBN 978-2753805804).
  • Bernard Boyé, Le Splendid, Éditions Autres Temps, 2011, coll. « Les légendes du cinéma français », 160 S., (ISBN 978-2845214170).
  • Gilles Botineau, Christian Clavier, Splendid Carrière !, Éditions Christian Navarro, 2016, Vorwort von Patrice Leconte, (ISBN 9-782-914909-94-5).

Einzelnachweise

  1. Hier soir à la télé : Papy fait de la résistance : vous avez aimé ? On vous recommande... In: allocine. 29. August 2016, archiviert vom Original am 30. August 2016; abgerufen am 10. März 2025 (französisch).
  2. Sylvain Zimmermann: Audiences TV: "Harry Potter" bat largement "Papy fait de la résistance". In: rtl.fr. 29. August 2016 (französisch, rtl.fr [abgerufen am 29. Dezember 2017]).
  3. Le château de Ferrières - Papy fait de la résistance. Abgerufen am 2. Juni 2014 (französisch).