Płocko
| Płocko | |||
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| ? Hilfe zu Wappen |
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| Basisdaten | |||
| Staat: |
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| Woiwodschaft: | Pommern | ||
| Powiat: | Słupsk | ||
| Gmina: | Kępice | ||
| Geographische Lage: | 54° 9′ N, 16° 50′ O | ||
| Einwohner: | |||
Płocko (deutsch Plötzig, früher Plötzke) ist ein Dorf in der Stadt- und Landgemeinde Kępice (Hammermühle) im Powiat Słupski (Stolper Kreis) der polnischen Woiwodschaft Pommern.
Geographische Lage
Das Dorf liegt in Hinterpommern, etwa 19 Kilometer nordnordwestlich von Miastko (Rummelsburg i. Pom.) und 2 ½ Kilometer nordnordwestlich des Kirchdorfs Przytocko (Pritzig).
Östlich grenzt die Gemarkung des Dorfs an die Stüdnitz.
Geschichte

Das alte Lettow-Vorbecksche Lehen Plötzig befand sich um 1782 ungeteilt im Besitz der Gebrüder Ernst Friedrich Wilhelm und Franz Martin George von Zitzewitz, die das ganze Gut Plötzig von ihrem Vater, dem Hauptmann Martin Friederich von Zitzewitz auf Techlipp, geerbt hatten.[1] Laut Vasallen-Tabelle besaß um 1804 der 36 Jahre alte Franz Martin von Zitzewitz, Lieutenant a. D., zu Techlipp die beiden Güter Plötzig und Püstow nebst Ackerwerk Vonzog.[2] Nach den Verzeichnissen der Pommerschen Ritterschaft gehörte das Gut Plötzig am 1. Januar 1862 dem Ernst Anthon Wilhelm von Zitzewitz, Major a. D., auf Techlipp, der das Lehen 1842 geerbt hatte.[3] Besitzer des Ritterguts Plötzig mit Vorwerk Vonzog war um 1884 Albert von Zitzewitz, Rittmeister a. D.,[4] dessen Familie das Gut auch noch 1892 besaß.[5] Von 1937 bis 1945 war das Gut Plötzig im Besitz von Hanneliese Gräfin von Borcke-Stargordt (1900–1990), geb. von Zitzewitz, auf Stargordt bei Regenwalde.[6]
Am 1. Dezember 1913 wurden auf der 391,7 Hektar großen Gemarkungsfläche der Landgemeinde Plötzig 30 viehhaltende Haushaltungen gezählt und auf dem 1013,0 umfassenden Gutsbezirk Plötzig 29 viehhaltende Haushaltungen.[7]
Am 1. April 1927 hatte der Gutsbezirk Plötzig eine Flächengröße von 1012 Hektar und 97 Ar, und am 16. Juni 1925 hatte dieser Gutsbezirk 182 Einwohner.[8] Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Plötzig in die Landgemeinde Plötzig eingegliedert.[9]
Anfang der 1930er Jahre hatte die Landgemeinde Plötzig eine Flächengröße von 14 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen standen insgesamt 36 bewohnte Wohnhäuser an zwei verschiedenen Wohnstätten:[10]
- Plötzig
- Vonzog
Um 1935 hatte Plötzig u. a. einen Gemischtwarenladen.[11]
Die Landgemeinde Plötzig gehörte im Jahr 1945 zum Landkreis Rummelsburg im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs und war dem Amtsbezirk Pritzig zugeordnet. Das Standesamt befand sich in Pritzig.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Plötzig Anfang März 1945 von der Roten Armee besetzt. Anschließend wurde Plötzig zusammen mit ganz Hinterpommern von der Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. In der Folgezeit wurden die allermeisten einheimischen Dorfbewohner von der polnischen Administration aus Plötzig vertrieben. Der Ortsname Plötzig wurde zu „Płocko“ polonisiert.
Demographie
| Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
|---|---|---|
| 1782 | – | altes Lettowsches Lehen, bestehend aus einem Vorwerk, vier Bauernhöfen, sieben Halbbauern, einem Krug, einer Schmiede, einem Schulmeister, 16 Feuerstellen (Haushaltungen) und einer Kirche, die eine Filiale von Pritzig ist, im Besitz der Gebrüder Ernst Friedrich Wilhelm und Franz Martin George von Zitzewitz befindlich[1] |
| 1818 | 120 | Kirchdorf, adlige Besitzung, zum Kirchspiel Pritzig gehörig[12] |
| 1825 | 135 | Ortschaft mit dem Vorwerk Vonzog[13] |
| 1852 | 278 | Dorf[14] |
| 1864 | 307 | am 3. Dezember, Gemeindebezirk mit 108 Einwohnern und Gutsbezirk mit 199 Einwohnern[15] |
| 1867 | 324 | am 3. Dezember, davon 116 in der Landgemeinde und 208 im Gutsbezirk[16] |
| 1871 | 319 | am 1. Dezember, davon 121 (sämtlich Evangelische) in der Langemeinde und 198 (sämtlich Evngelische) im Gutsbezirk[16] |
| 1885 | 312 | am 1. Dezember, davon 143 (sämtlich Evangelische) in der Landgemeinde und 169 (sämtlich Evangelische) im Gutsbezirk[17] |
| 1895 | 272 | am 2. Dezember, davon 129 (sämtlich Evangelische) in der Landgemeinde und 143 (sämtlich Evangelische) im Gutsbezirk[18] |
| 1910 | 359 | am 1. Dezember, davon 126 in der Landgemeinde und 233 im Gutsbezirk[19] |
| 1925 | 362 | sämtlich Evangelische[10] |
| 1933 | 318 | [20] |
| 1939 | 331 | [20] |
Kirche
Dorfkirche
Plötzig hatte eine eigene Dorfkirche, die eine Filiale von Pritzig war.[1] 1936 bekam die Gemeinde Plötzig ein neues kleines Kirchengebäude.[6]
Nach 1945 wurde das Kirchengebäude zugunsten der Römisch-katholischen Kirche in Polen zwangsenreignet.
Kirchspiel bis 1945
Die vor 1945 in Plötzig anwesenden Dorfbewohner waren größtenteils evangelischer Konfession. Die evangelischen Einwohner gehörten zum evangelischen Kirchspiel Pritzig im Kirchenkreis Schlawe in der Kirchenprovinz Pommern der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Kirchliche Eintragungen wurden bis 1836 in den Kirchenbüchern der mater zu Pritzig vorgenommen.[21]
Das katholische Kirchspiel war in Rummelsburg i. Pom.
Kirchspiel seit 1946
Die seit 1945 und Vertreibung der Einheimischen hier lebende polnische Dorfbevölkerung ist größtenteils römisch-katholisch und gehört der Römisch-katholischen Kirche in Polen an.
Hier lebenden evangelische Kirchenglieder werden von der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut. Das zuständige Pfarramt ist das der Kreuzkirche in Słupsk (Stolp).
Persönlichkeiten
- Witzke von Vorbeck (* um 1379), war Gutsherr auf Groß und Klein Schwirsen, Drawehn, Karzenburg, Klenzin und Plötzig, Polnischer Starost, Rat des Herzogs Bogislaw IX., vermählt mit Anna Osten aus Woldenburg[22]
- Franz Eduard Ferdinand Ernst von Zitzewitz (1860–1937), königl. preußischer Rittmeister der Reserve des Husarenregiments Nr. 5, Rechtsritter des Johanniterordens, war Erbherr auf Püstow und Plötzig[23]
Literatur
- Plötzig, Dorf und Rittergut, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Plötzig (meyersgaz.org).
- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 799, Nr. 39 (Google Books).
- P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reich, Band I: Provinz Pommern, Nicolai, Berlin 1884, S. 66–67 (Google Books).
- Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 138–139 (Google Books).
- Der Kreis Rummelsburg – Ein Heimatbuch (Kreisausschuss des Kreises Rummelsburg, Hrsg.), Pommerscher Buchversand, Hamburg 1979.
Weblinks
- Amtsbezirk Pritzig (Territorial.de)
- Die Gemeinde Plötzig im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
- Plötzig (Heimatkreis Rummelsburg in Pommern)
Einzelnachweise
- ↑ a b c Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 799, Nr. 39 (Google Books).
- ↑ Robert Klempin und Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV bis in das XIX Jahrhundert. Berlin 1863, S. 526, Ziffer 41 (Google Books).
- ↑ Robert Klempin und Gustav Kratz: Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV bis in das XIX Jahrhundert. Berlin 1863, S. 640, Ziffer 60 (Google Books).
- ↑ P. Ellerholz: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reich, Band I: Provinz Pommern, Nicolai, Berlin 1884, S. 64–65 (Google Books).
- ↑ Pommersches Güter-Adressbuch, Friedrich Nagel (Paul Niekammer), Stettin 1892, S. 136–137 (Google Books).
- ↑ a b Plötzig (Heimatkreis Rummelsburg in Pommern)
- ↑ Königlich Preußisches Statistisches Landesamt: Gemeindelexikon über den Viehstand und den Obstbau für den Preußischen Staat, Heft 4: Provinz Pommern, Berlin 1915, 2. Regierungsbezirk Köslin, 23. Kreis Rummelsburg, S. 114–115, Ziffer 32 (Google Books), und S. 116–117, Ziffer 95 (Google Books).
- ↑ Kurt Albrecht: Die preußischen Gutsbezirke, in: Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, 67. Jahrgang, Berlin 1927, S. 344–477, insbesondere S. 399, 9. Kreis Rummelsburg, Ziffer 32 (Google Books).
- ↑ Amtsbezirk Pritzig (Territorial.de)
- ↑ a b Die Gemeinde Plötzig im ehemaligen Kreis Rummelsburg in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011)
- ↑ Klockhaus' kaufmännisches Handels- und Gewerbe-Adressbuch des Deutschen Reichs, Band 1 A, Berlin 1935, S. 1088 (Google Books).
- ↑ Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 4: P–S, Halle 1823, S. 53, Ziffer 1888 (Google Books).
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht, Nicolaische Buchhandlung, Berlin und Stettin 1827, S. 294, Ziffer 41 (Google Books).
- ↑ Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats (Kraatz, Hrsg.). Berlin 1856, S. 471 (Google Books).
- ↑ Königliches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Köslin, 7. Kreis Rummelsburg, Berlin 1966, S. 10–17, Ziffer 61–62 (Google Books).
- ↑ a b Königl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Pommern und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, Regierungsbezirk Köslin, VIII. Kreis Rummelsburg, S. 144–145, Ziffer 25 (Google Books), und S. 146–147, Ziffer 93 (Google Books).
- ↑ Königliches statistisches Bureau: Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen, IV. Provinz Pommern, Berlin 1888, Regierungsbezirk Köslin, 22. Kreis Rummelsburg, S. 158–159, Ziffer 28 (Google Books), und S. 160–161, Ziffer 99 (Google Books).
- ↑ Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 2. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen. Band IV: Provinz Pommern, Berlin 1898, 2. Regierungsbezirk Köslin, 22. Kreis Rummelsburg, S. 162–163, Ziffer 27 (Google Books), und S. 166–167, Ziffer 95 (Google Books).
- ↑ Plötzig, Dorf und Rittergut, Kreis Rummelsburg, Regierungsbezirk Köslin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Plötzig (meyersgaz.org).
- ↑ a b Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Rummelsburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Martin Wehrmann: Die Kirchenbücher in Pommern, in: Baltische Studien, Band 42, Stettin 1892, S. 201–280, insbesondere S. 250 (Google Books).
- ↑ Jahrbuch des Deutschen Adels, Band 2, Berlin 1898, S. 431–456, insbesondere S. 432 (Google Books).
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser, Achter Jahrgang, Perthes, Gotha 1907, S. 858–859 (Google Books)

