Otto Sievers

Otto Sievers

Otto Ernst Friedrich Hermann Sievers (* 5. Mai 1849 in Braunschweig; † 25. Juli 1889 in Wolfenbüttel) war ein deutscher Lyriker, Dramatiker, Gymnasiallehrer Philologe, Schriftsteller und Zeitungsherausgeber.

Leben

Sievers war ein Sohn des Böttchermeisters Heinrich Friedrich Hermann Sievers (* 1820) und der Friederike Auguste Wilhelmine (geborene Dalmahay; * 1821). Er war mit Hedwig (geborene Bardenwepper) verheiratet.

Er machte 1868 sein Abitur am Martino-Katharineum Braunschweig und studierte im Anschluss bis 1872 Klassische und Deutsche Philologie an der Universität Leipzig, unter anderem bei Friedrich Ritschl, durch den er zu Studien über die Geschichte antiker Namen angeregt wurde. In Leipzig bestand er sein Staatsexamen und wurde zum Dr. phil. promoviert.

Er wurde Hilfslehrer am Gymnasium Martino-Katharineum in Braunschweig, wo er 1873 zum Kollaborator, 1880 zum Oberlehrer befördert wurde. Seit 1876 lehrte er als Dozent für deutsche Literaturgeschichte und Geschichte am Polytechnikum bzw. später an der Technischen Hochschule, seit 1881 als außerordentlicher Professor. 1881 wurde er an seinem Gymnasium zum Professor ernannt. Bei der Teilung seiner Schule in zwei Anstalten ging er ans Neue Gymnasium. Am 8. Januar 1889 wurde er als Direktor Schulleiter des Gymnasiums in Wolfenbüttel. Dort verstarb er wenige Monate später an einer Ptomainvergiftung.

Sievers veröffentlichte Aufsätze und Rezensionen zum Thema Deutsche Literatur in Journalen und war Autor von Schauspielen und Gedichten. In Braunschweig hielt er die Festrede zur 100-jährigen Gedächtnisfeier von Gotthold Ephraim Lessings Todestag. Von 1882 bis 1883 gab er die populär-historische Zeitschrift Aus allen Zeiten und Landen heraus. 1884 gab er die Zeitschrift Akademische Blätter. Beiträge zur Litteratur-Wissenschaft im Verlag C. A. Schwetschke & Sohn (Moritz Bruhn) heraus. Sein Stück Demetrius hatte seine Uraufführung am 9. November 1888 am Leipziger Stadttheater, es wurde auch in Braunschweig, Prag und Oldenburg aufgeführt. Er veröffentlichte Gedichte in der Gartenlaube, in Vom Fels zum Meer, in der Täglichen Rundschau und in Schorers Familienblatt.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Quaestlones onomatologicae I. De no-minum Graecorum metaplasmis quibusdam Latinis. Dissertation Universität Leipzig 1872 (archive.org).
  • Jean Paul’s Titan in anthologischer Bearbeitung. Julius Zwißler, Wolfenbüttel 1878.
  • Robert Griepenkerl, der Dichter des „Robespierre“. Biographisch-kritische Skizzen. Julius Zwißler, Wolfenbüttel 1879 (gdz.sub.uni-goettingen.de).
  • als Herausgeber: Jean Paul: Dr. Katzenberger’s Badereise. Brockhaus (Bibliothek der deutschen Nationalliteratur des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts. Band 43.), Leipzig 1879 (archive.org).
  • Vortrag: Jean Paul und seine Anschauung von Welt und Leben. Dessau 1881.
  • Festrede. In: Die Feier von Lessing’s hundertjährigem Todestage zu Braunschweig. Vieweg, Braunschweig 1881, S. 23–36 (tu-braunschweig.de).
  • Demetrius. Geschichtliches Trauerspiel in vier Aufzügen. (Trauerspiel in 4 Aufzügen) Verlag von Benno Goeritz, Braunschweig 1888 (babel.hathitrust.org).
  • Waterloo. Historie in 5 Aufzügen. Verlag von Benno Goeritz, Braunschweig 1890.
  • Gedichte aus dem Nachlaß des Dichters herausgegeben von dessen Witwe. Verlag von Benno Goeritz, Braunschweig 1891 (babel.hathitrust.org).

Literatur

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