Otto Leibe

Otto Leibe (* 21. September 1913 in Nietleben; † 2002) war ein deutscher Bildhauer.

Leben und Werk

Leibe wurde in Nietleben geboren[1] und schuf bereits mit 12 Jahren seine erste Figur aus Stein, ein Pferd.[2] Er absolvierte ab 1928 eine Lehre als Dekorations- und Kirchenmaler und arbeitete in diesem Beruf. Daneben macht er an der Abendschule der Meisterschule für das gestaltende Handwerk auf Burg Giebichenstein in Halle eine Bildhauerausbildung. Zu seinen Lehrern gehörte Gustav Weidanz. 1939 war eine Pferdeskulptur Leibes in der Ausstellung „Kunstschaffen im Gau Halle-Merseburg“ zu sehen.[3] 1939 stellte er zusammen mit dem Maler Rolf Glaß in der Galerie Roter Turm in Halle (Saale) aus. Zu sehen waren unter anderem Pferdeskulpturen und ein Kinderkopf.[4] Seine Gemälde wurden als „formerisch und ausdrucksmäßig noch zwiespältig“ bezeichnet. Leibes Herkunft wurde in einer Besprechung der Ausstellung mit Nietleben angegeben.[5] 1949 wurde Leibe in den Verband Bildender Künstler aufgenommen und machte sich in Halle als Bildhauer selbstständig.[2]

Er schuf Werke, die im öffentlichen Raum insbesondere von Halle bzw. Merseburg[6] präsent sind. Auch schuf er für Parks in Halle zahlreiche Tierfiguren. Er arbeitete sowohl in Stein als auch in Metall. Leibe schuf auch Porträtplastik wie u. a. für die des Luftfahrtpioniers Otto Lilienthal für die Offiziershochschule der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der Nationalen Volksarmee (NVA) am 26. September 1989.[7]

Leibe erhielt 1982 den Kunstpreis der Stadt Halle.

Werke (Auswahl)

Skulpturen – chronologisch

Bezeichnung Bild Standort Errichtung Einweihung Weitere Informationen
Sonnenuhr (Kröllwitz) Kröllwitz (Stadtteil von Halle (Saale)), Hoher Weg 4, vor dem ehemaligen Pädagogischen Institut in einer kleinen Grünanlage Welt-Icon 1952 [8]
Brunnen (Otto Leibe) Halle (Saale), an der Straßengabelung Melanchthonstraße / Beesener Straße Welt-Icon vor 1960 [9]
Brunnen (Otto Leibe, Radewell) Radewell, Am Hohen Holz Welt-Icon vor 1960 [10]
Zwei Pelikane Halle (Saale), Diesterwegstraße, vor der Diesterweg-Apotheke Welt-Icon 1963 Bronze[11]
Revolutionäre Bauern Stolberg/Harz, Museum Alte Münze, Ausstellung „Thomas Müntzer-Sohn der Stadt Stolberg“ 1966 Holzschnitzarbeit, 1050 mm × 430 mm
Elefant (Otto Leibe) Halle (Saale), Westliche Neustadt Welt-Icon 1968 Kunststein[12]; siehe auch Kunst im öffentlichen Raum in Halle-Neustadt
Pinguinbrunnen (Halle (Saale)) Halle (Saale), Südliche Innenstadt, an der Einmündung der Schwetschkestraße auf den Steinweg Welt-Icon 1969 [13][14]
Ameisenbär-Skulptur Halle (Saale), Südliche Neustadt, Spielplatz an der Teichstraße Welt-Icon 1970 Die Skulptur befand sich ursprünglich im Südpark. Zeitweilig stand sie vor dem Landesverwaltungsamt Am Kirchtor.[15]
Wildschwein-Skulptur Halle (Saale), Südliche Neustadt, Spielplatz an der Teichstraße Welt-Icon 1970 Die Skulptur befand sich ursprünglich im Südpark. Eine weitere Kopie steht im Halleschen Bergzoo.[15]
Gedenkstein für den Baschkirischen Freundschaftshain Halle (Saale), Birkenhain am Ernst-Barlach-Ring Welt-Icon 1970 Kunststein[16]
Pony Halle (Saale), Aralienstraße 16 Welt-Icon 1970 [17]
Schildkröte (Otto Leibe, Hallorenstraße) Halle (Saale), Hallorenstraße Welt-Icon 1973 [18]
Bär Halle (Saale), Grüne Galerie Welt-Icon 1976 [19]
Wilhelm-Pieck-Büste Mansfeld 1976 Bronze[20]
Sozialistische Jagd Museum Burg Falkenstein (Harz) 1979 Wandrelief, Holz[21]
Ernst-Thälmann-Denkmal (Halle) Halle (Saale), Südliche Innenstadt, an der Ecke der Franckestraße zur Prof.-Friedrich-Hoffmann-Straße Welt-Icon 1981 [22][23][24]
Krokodil-Skulptur Halle (Saale), Südliche Neustadt, Spielplatz an der Teichstraße Welt-Icon 1982 [25]
Schildkröte-Skulptur Halle (Saale), Südliche Neustadt, Spielplatz an der Teichstraße Welt-Icon 1982 [25]
Fuchs Halle (Saale), Ringelnatzweg Welt-Icon 1994 [26]
Fuchs (Otto Leibe) weitere Bilder Frankfurt (Oder), Neuberesinchen, Heinrich-Hildebrand-Straße, im Park Grüne Lunge Welt-Icon unbekanntes Jahr Kunststein

Ausstellungen (unvollständig)

  • 1969: Halle/Saale, Bezirkskunstausstellung
  • 1970: Berlin, Altes Museum („Im Geiste Lenins“)
  • 1971 Berlin, Altes Museum („Der Kampf der deutschen Arbeiterklasse in der bildenden Kunst der DDR“)
  • 1972/1973: Dresden, Kunstausstellung der DDR
Commons: Otto Leibe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. ↑ Nietleber Künstler wäre am 21.09. 100 Jahre alt. In: Heidebote Nr. 02 / 2013. 1. Dezember 2013, S. 3 (nietlebener-heimatverein.de [PDF]).
  2. ↑ a b Leibe, Otto - Halle-Neustadt-Lexikon. In: halleneustadt.msw-welten.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. September 2023; abgerufen am 1. September 2023.
  3. ↑ Zufriedener Blick in die Runde. In: Mitteldeutschland / Saale-Zeitung. 26. Februar 1938, S. 10 (deutsche-digitale-bibliothek.de).
  4. ↑ Dannehl: Ausstellung im Roten Turm. In: Hallische Nachrichten. 12. April 1939, S. 3 (deutsche-digitale-bibliothek.de).
  5. ↑ W. A.: Reise-Ausbeute in Bilder. In: Mitteldeutschland / Saale-Zeitung. 8. April 1939, S. 4 (deutsche-digitale-bibliothek.de).
  6. ↑ Leibe, Otto. In: merseburg.im-bild.org. Abgerufen am 31. August 2023.
  7. ↑ Bildhauer Otto Leibe (1913–2002) und die von ihm geschaffene Büste von Luftfahrtpionier Otto Lilienthal (1848–1896) für die Offiziershochschule der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der Nationalen Volksarmee (NVA) am 26. September 1989 - Deutsche Digitale Bibliothek. In: deutsche-digitale-bibliothek.de. Abgerufen am 31. August 2023.
  8. ↑ Sonnenuhr (Kröllwitz). In: halle-im-bild.de. Abgerufen am 31. August 2023.
  9. ↑ Melanchthonplatz. In: halle-im-bild.de. Abgerufen am 5. Mai 2024.
  10. ↑ Radewell. In: halle-im-bild.de. Abgerufen am 5. Mai 2024.
  11. ↑ Leibe, Otto. In: halle-im-bild.de. Abgerufen am 5. Mai 2024.
  12. ↑ Elefant (Wippraer Weg). In: halle-im-bild.de. Abgerufen am 5. Mai 2024.
  13. ↑ Das schöne Detail... Brunnen, Türme, Figuren :: Brunnen und Wasserspiele/Halle :: Altstadt (1). In: brunnenturmfigur.de. Abgerufen am 31. August 2023.
  14. ↑ Pinguinbrunnen. In: halle-im-bild.de. Abgerufen am 5. Mai 2024.
  15. ↑ a b Ameisenbär und Wildschwein. In: halle-im-bild.de. Abgerufen am 5. Mai 2024.
  16. ↑ Freundschaftshain. In: halle-im-bild.de. Abgerufen am 5. Mai 2024.
  17. ↑ Pony. In: halle-im-bild.de. Abgerufen am 5. Mai 2024.
  18. ↑ Schildkröte. In: halle-im-bild.de. Abgerufen am 5. Mai 2024.
  19. ↑ Bär. In: halle-im-bild.de. Abgerufen am 5. Mai 2024.
  20. ↑ Mansfeldkumpel gedachten des Arbeiterpräsidenten. In: Neues Deutschland. 6. Januar 1976, S. 2 (dfg-viewer.de).
  21. ↑ Wandrelief: Sozialistische Jagd :: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Museum Burg Falkenstein :: museum-digital:sachsen-anhalt. In: st.museum-digital.de. Abgerufen am 31. August 2023.
  22. ↑ Ernst-Thälmann-Denkmal in Halle. In: Neue Zeit. Berlin 9. November 1981, S. 2 (dfg-viewer.de).
  23. ↑ Werktätige der DDR ehrten ihr revolutionäres Vorbild. In: Neues Deutschland. 18. August 1984, S. 3 (dfg-viewer.de).
  24. ↑ Ernst Thälmann (Büste). In: halle-im-bild.de. Abgerufen am 5. Mai 2024.
  25. ↑ a b Krokodil und Schildkröte. In: halle-im-bild.de. Abgerufen am 5. Mai 2024.
  26. ↑ Fuchs. In: halle-im-bild.de. Abgerufen am 5. Mai 2024.
  27. ↑ Ute Brockhaus: In Kombinat und Wohngebiet hat die Mansfeldgalerie viele Freunde. In: Neues Deutschland. 30. August 1983, S. 4 (dfg-viewer.de).
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