Otto Hassenstein

Friedrich Heinrich Otto Hassenstein (* 7. Januar 1837 in Kaukehmen; † 25. Februar 1915 in Königsberg) war ein deutscher Jurist, Richter, Senatspräsident und Präsident des Oberlandesgerichts in Marienwerder.

Leben und Wirken

Otto Hassenstein entstammte der Insterburger Linie der Familie Hassenstein. Seine Eltern waren der Kaukehmer Landgerichtsdirektor Heinrich Hassenstein (1803–1839) und Wilhelmine, geb. Mittelsteiner (1802–1865).[1] Hassenstein immatrikulierte sich im Sommersemester 1853 an der Universität Königsberg für das Fach Jura.[2] Im August 1858 wurde der Auskultator Hassenstein beim Appellationsgericht Insterburg zum Referendar ernannt.[3] 1862 schloss er seine Ausbildung mit der großen Juristischen Staatsprüfung als Assessor ab. Die Heirat mit Betty Gross folgte 1864 in Marggrabowa,[4] wo er als Kreisrichter wirkte. Es folgten richterliche Verwendungen an den Kreisgerichten Lyck (1870) und Lötzen (1871). 1879 wurde Otto Hassenstein zum Landgerichtsrat beim Landgericht Lyck ernannt. Die Ernennung zum Direktor des LG Lyck erfolgte 1881. Er wurde wiederum 1886 an der Oberlandesgericht Königsberg versetzt. Eine weitere Beförderung erhielt Hassenstein durch seine Versetzung an das Oberlandesgericht Marienwerder in der Funktion als Senatspräsident mit Wirkung zum 1. Januar 1892. In dieser Position vertrat er bereits fast 6 Jahre lang kommissarisch die vakante Präsidentenstelle. Zum 1. August 1900 wurde Otto Hassenstein schließlich definitiv Präsident des OLG Marienwerder, wo er 1906 in den Ruhestand verabschiedet wurde.[5][1]

Er spendete regelmäßig für das Stiftungsprogramm „Stipendium Masovianum“ des Gymnasiums Lyck.[6] Am 12. März 1906 beging Hassenstein sein 50-jähriges Dienstjubiläum.[7][8]

Ehrungen und Auszeichnungen

  • Roter Adlerorden 3. Klasse mit der Schleife[9]
  • 1897: Geheimer Oberjustizrat mit dem Rang der Räte 2. Klasse[5]
  • 1901: Roter Adlerorden 2. Klasse mit Eichenlaub[10]
  • 1906: Kronenorden 2. Klasse mit dem Stern[11]
  • 1907: Ernennung zum Wirklichen Geheimen Oberjustizrat mit dem Rang der Räte 1. Klasse[12]

Einzelnachweise

  1. a b Walter Hassenstein: Hassenstein, einst und jetzt: Denkwürdigkeiten, Schicksale und Stammeskunde eines deutsch-böhmischen Hauses aus fünf Jahrhunderten. Gebr. Vogt, o. O. 1904, S. 207.
  2. Hassenstein F. H. Otto. In: Königsberger Studenten von 1829 bis 1921. Arbeitsstelle für kulturwissenschaftliche Forschungen, abgerufen am 25. Juli 2025.
  3. Personal-Chronik. In: Amtsblatt des Regierungspräsidenten in Gumbinnen. Band 48, Nr. 36, 8. September 1858, S. 228 (google.de [abgerufen am 25. Juli 2025]).
  4. Friedrich Heinrich Otto Hassenstein. In: Ortsfamilienbuch Kreis Oletzko / Treuburg. 23. Dezember 2020, abgerufen am 25. Juli 2025.
  5. a b Hartwin Spenkuch: Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1817–1934/38. In: Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Acta Borussica. Neue Folge. Band 8/II. Hildesheim / Zürich / New York 2003, S. 542, urn:nbn:de:kobv:b4360-100459.
  6. Königliches Gymnasium zu Lyck (Hrsg.): Bericht des Direktor über das Schuljahr 1900/1901. Albert Glauert's Buchdruckerei, Lyck 1901, S. 10 (umk.pl [PDF; abgerufen am 25. Juli 2025]).
  7. Aus Stadt und Land. In: Ostdeutsche Presse. Band 30, Nr. 61, 14. März 1906, S. 3 (umk.pl [PDF; abgerufen am 25. Juli 2025]).
  8. Fünfzigjähriges Dienstjubiläum des Oberlandesgerichtspräsidenten Hassenstein. In: Deutsche Juristen-Zeitung. Band 11, Nr. 6, 1906, S. 357–358.
  9. Die Oberlandesgerichte. X Marienwerder. In: Jahrbuch der preussischen Gerichtsverfassung. Band 24. Berlin 1900, S. 340 (google.de [abgerufen am 28. Juli 2025]).
  10. Auszeichnungen und Ordensverleihungen. In: Danziger Neueste Nachrichten. Band 6, Nr. 217, 16. September 1901, S. Anlage 1 (gda.pl [PDF; abgerufen am 25. Juli 2025]).
  11. Inhalt des amtlichen Teiles. In: Deutscher Reichsanzeiger und Königlich Preußischer Staatsanzeiger. Nr. 63, 14. März 1906, S. 1 (deutsche-digitale-bibliothek.de [abgerufen am 28. Juli 2025]).
  12. Personalien. In: Deutsche Juristen-Zeitung. Band 12. Otto Liebmann, Berlin 1907, S. 117 (google.de).