Ossip Jewsejewitsch Tschorny
Ossip Jewsejewitsch Tschorny (russisch Осип Евсеевич Чёрный; wiss. Transliteration Osip Evseevič Čërnyj; ursprünglicher Vorname Иосиф (Iossif); geboren am 21. Dezember 1898jul. / 2. Januar 1899greg. in Minsk, Russisches Kaiserreich; gestorben am 4. Mai 1981 in Moskau)[1] war ein russisch-sowjetischer Schriftsteller, Musikwissenschaftler und Dirigent.
Leben und Wirken
Er wurde in Minsk geboren. Er studierte am Moskauer Konservatorium bis zum Abschluss 1930 und arbeitete bis 1937 als Dirigent. Schriftstellerisch war er schon seit 1928 tätig.[2] Er ist Autor von Romanen und Kurzgeschichten zum Thema Musik, meist Biographien russischer Komponisten. Er schrieb mehrere Romane über den Krieg, aber auch Jugendbücher. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er mit der Erfassung und Verarbeitung von literarischen Materialien für das Schwarzbuch[3] über den Holocaust und die Verbrechen der Wehrmacht in der Sowjetunion beschäftigt.[4]
Tschorny war mit der Musikwissenschaftlerin Jelena Semjonowna Berljand-Tschornaja[5] verheiratet. Er ist auf dem Moskauer Wwedenskoje-Friedhof begraben.
Werke
- Romane: „Musiker“ Музыканты (1940), „Opera Snegina“ Опера Снегина (1953), „Wege der Kreativität“ Пути творчества (1957).
- (fiktive) Biographien verschiedener Komponisten: „Franz Schubert“ (1941), „Mussorgski“ (1956), „Rimski-Korsakow“ (1959) und anderer.
Literatur
- Wassili Grossman / Ilja Ehrenburg (Hrsg.): Das Schwarzbuch – Der Genozid an den sowjetischen Juden. Rowohlt-Verlag, Hamburg 1994, ISBN 3-498-01655-5 (Herausgeber der dt. Ausgabe: Arno Lustiger)
- Arno Lustiger: Rotbuch: Stalin und die Juden. Berlin 1998 (TB 2. A. 2002)
Weblinks
- rulit.me: Черный Осип Евсеевич
- Черный Осип Евсеевич (1899–1981) (mit einem Foto des Grabsteins)
Einzelnachweise
- ↑ Осип Евсеевич Чёрный. In: «Вторая литература»: Электронный архив (russisch)
- ↑ rulit.me: Черный Осип Евсеевич
- ↑ Das Schwarzbuch über die verbrecherische Massenvernichtung der Juden durch die faschistischen deutschen Eroberer in den zeitweilig okkupierten Gebieten der Sowjetunion und in den faschistischen Vernichtungslagern Polens während des Krieges 1941–1945. Ilja Ehrenburg, Wassili Grossman (Hrsg.). Deutsche Übersetzung der vollständigen Fassung, herausgegeben von Arno Lustiger: Rowohlt, Reinbek 1994. ISBN 3-498-01655-5.
- ↑ „Das Mädchen aus Auschwitz (Nr. 74233)“ darin wurde von ihm zum Druck vorbereitet (dt., S. 907; russ., vgl. document.wikireading.ru)
- ↑ wiss. Elena Semënovna Berljand-Čërnaja (russisch)