Ospedale degli Innocenti
| Ospedale degli Innocenti, Florenz | |
|---|---|
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| Daten | |
| Ort | Piazza SS Annunziata, Florenz, Toskana, Italien |
| Baumeister | Filippo Brunelleschi u. a. |
| Bauherr | Arte della Seta |
| Baustil | Frührenaissance |
| Bauzeit | 1419–1445 |
| Koordinaten | 43° 46′ 34,4″ N, 11° 15′ 40″ O |
Das Ospedale degli Innocenti (deutsch Hospital der Unschuldigen [Kinder]) ist ein historisches Findelkinder- und Waisenhaus in Florenz, eines der Ersten seiner Art in Europa.[1] Es wurde zwischen 1419 und 1445 nach Plänen von Filippo Brunelleschi errichtet und gilt als eines der ersten Gebäude im Stil der Renaissance.[2] Der Komplex befindet sich an der Piazza Santissima Annunziata und beherbergt heute ein Museum und das Instituto degli Innocenti mit Kinderkrippen, einem Kindergarten, Familienheimen für hilfebedürftige Kinder und Mütter sowie einige Forschungsbüros der UNICEF. Seit 1997 ist die Einrichtung ein Nationales Zentrum für Dokumentation und Analyse von Kindheit und Jugend, eine nationale wie europäische Anlaufstelle für die Förderung der Kinderrechte.

Entstehung und Funktion


Die Initiative zum Bau ist der testamentarischen Stiftung von 1000 Goldflorin durch den aus Prato gebürtigen Kaufmann Francesco di Marco Datini an das große Florentiner Krankenhaus Santa Maria Nuova zu verdanken, das damit seiner Findelkindstation ein eigenes Gebäude bauen konnte. Das Patronat übernahm die Florentiner Zunft der Seidenmacher und Goldschmiede (Arte della Seta oder Arte di Por Santa Maria), die seit 1294 vom Rat der Stadt verpflichtet war, sich um die Findelhäuser zu kümmern.[3] Zu den operai, den Projektbeauftragten der Zunft für den Neubau, gehörte der Autor einer der ersten Stadtbeschreibungen überhaupt, Goro Dati, der darin den Findel- und Waisenhäusern der Stadt ein eigenes Kapitel widmete.[4] Wohltätigkeit und Patriotismus bildete nicht nur in Florenz eine Einheit.[2] Wobei das Ospedale auch als Repräsentationsbau der Arte della Seta diente, deren Wappentondi, neben den Tondi mit den Wickelkindern, der einzige Schmuck der Fassade waren und gleichzeitig die Funktionen des Baus subsummierten. Das erste Wappen, dass Francesco della Luna 1439 schuf, hing über der Tür des südlichen Wandfeldes. Ein Pendant entstand während des Umbaus von 1843. Seit 1612 ziert ein barockes Konterfei Cosimo II. de’ Medicis über dem zentralen Bogen die Loggia.[5]
Findelhäuser lebten von Zuwendungen, um die Ammen der Kinder zu entlohnen und später eine Mitgift für die Mädchen und die Ausbildung der Jungen bezahlen zu können. Die meisten Kinder stammten aus illegitimen Beziehungen von Hausherren mit einer Magd, Dienerin oder Sklavin (serva, fante oder schiava), so wie auch Francesco Datini mehrere illegitime Kinder zeugte, von denen er zumindest eines in Santa Maria Nuova mit einer Mitgift von 1000 Florin ausstattete.[2]
In den ersten zwanzig Jahren seit seiner Eröffnung im Jahr 1445 nahm das Ospedale degli Innocenti 2567 Kinder auf, in der Überzahl Mädchen (56,4 %); nicht alle Kinder erreichten jedoch das Erwachsenenalter.[2] In der Aufstellung von 1643 heißt es im Einzelnen: „1091 bei Ammen untergebrachte Kinder, 28 Säuglinge im Haus, 21 Ammen, 642 Kinder, Buben und Frauen verschiedenen Alters, 98 Jungen, 40 Priester und Geistliche, den Prior und 25 nach San Gimignano verlegte Kinder.“[6]
Für die anonyme Abgabe Neugeborener gab es eine Art „Babyklappe“ (ruota) in der linken Seitenwand der Loggia (die schon am Abend nach der Einweihung erstmals genutzt wurde). Noch bis 1875 konnten hier Neugeborene anonym zur Pflege abgelegt werden.[7]
Architektur

Der auf Grundlage eines einheitlichen Konzepts errichtete Komplex zeichnet sich durch eine funktionale Anordnung der Gebäudeteile und Innenhöfe aus. Die lange Front zur Piazza Santissima Annunziata besitzt im Erdgeschoss eine Loggia, eine für Hospitäler und karitative Einrichtungen in Italien nicht neue Bauform.[8] Neu sind hier jedoch die über die ganze Breite vorgelagerte Freitreppe und vor allem die Verwendung von filigranen Rundsäulen mit antikisierenden Kapitellen und profilierten, halbrunden Bögen, alles aus Macigno (auch pietra serena genannt), dem nördlich von Florenz gewonnenen grauen Sandstein. Dieser kontrastiert mit den weißen, verputzten Wänden und erinnert damit an die alternierenden Bänder von weißem und grünem Marmor toskanischer Sakralbauten wie dem Florentiner Baptisterium.
Das Battistero di San Giovanni, ein auf den Anfang des 11. Jahrhunderts zurückgehendes Gebäude, war nicht nur der angesehenste Sakralbau der Stadt, sondern wurde als christianisierter, ehemals römischer Mars-Tempel, also als ein antikes Bauwerk, angesehen. Einige antikisierende Formen des Hospitals haben ihr Vorbild in diesem romanischen Bau, dessen tradierte, vermeintlich antiken Baudetails allerdings teilweise dekorativ überformt sind. Brunelleschi wusste offensichtlich zu differenzieren und gleichzeitig erweisen sich bei genauerer Betrachtung zum Beispiel seine Kapitelle am Hospital nicht als Kopien antiker Modelle korinthischer oder kompositer Ordnung, sondern als Vorbild dienten ihm überkommene lokale Derivate des späten 11. und 12. Jahrhunderts mit direktem lombardischen und sekundärem französischen Einfluss, wie es sie beispielhaft an der Kathedrale von Fiesole gibt.[9][10] Andererseits waren in Florenz vor dem Bau des Ospedale degli Innocenti seit über hundert Jahren Säulen zu Pfeilern gebündelt oder mit achteckigem Schaft. Brunelleschi nahm hier erstmals wieder die „humane“ Form der Säule auf, rund und in sich gewölbt (Entasis).[11]

Ursprünglich hatte Filippo Brunelleschi, dem im Wesentlichen die Fassade zugeschrieben wird, nur neun Bögen geplant, seitlich flankiert von Wandfeldern mit je zwei kannelierten Pilastern und einem kleinen ebenerdigen Portal (s. die Rekonstruktion von Marinazzo). Diese Felder sind um die Breite der Pilaster weiter als die Säulenabstände der Loggia.[13] Die fast acht Meter hohen Bögen der Arkade überspannen mehr als fünf Meter. Mit dem im Vergleich niedrigen zweiten Stock und über eine Gesamtbreite von ursprünglich 71 Metern, wirken die Säulen umso feingliedriger und der Gesamteindruck leicht.[14]
Die zentrale Tür der Loggia geht in den quadratischen Innenhof der Männer (Chiostro degli uomini), der Zugang zu den verschiedenen Verwaltungsräumen bot, die linke Tür führte in die Kirche, die rechte ins Hospital. Die beiden ebenerdigen Türen der Flanken waren Diensteingänge.[15] Kirche und Hospital waren zudem unterkellert. Die Unterkirche wie die Ausbildungswerkstätten für die Jungen waren wie üblich mit schlichten weiten Bögen über massigen quadratischen Säulen gebildet. Spätere Erweiterungen der Keller führten bei der Restaurierung in den 1960er Jahren zu Problemen beim Rückbau zur ursprünglichen Gestalt.[16]
1429 wurden die Bedachungen der symmetrischen Längstrakte, die den Innenhof flankieren, bezahlt, der Kirche links und dem Hospital rechts. Über dem Hospital erhebt sich noch ein offener Trockenboden für die Wäsche. Der zusätzliche Längstrakt für das Frauenhaus, das zusätzlich gebraucht wurde, schließt den Gebäudekomplex nach Süden hin ab. Er bildet eine Flanke des schmalen Chiostro delle donne und wurde zwischen 1430 und 1436 errichtet.
Der Fassadenbau indessen erhielt 1429 zunächst nur ein Notdach. Das Obergeschoss mit dem Dormitorium, dass sich über dem durchgängigen Architrav erhebt, wurde schließlich 1439 abgerechnet.[17] Die elf hochaufrechten Fenster, jeweils mittig über den Bögen, bzw. über den Türen der Wandfelder, haben eine profilierte Rahmung und abgesetzt einen bekrönenden Ziergiebel. Noch ganz im Stil des Trecento ist das Profil des Fenstergesimses, dass mit dem Architrav die ganze Fassadenweite durchläuft, an den Enden zweimal um ein kurzes Wellendekor umbrochen (siehe Bild unten) und rahmt so ein schmales Wandfeld, ohne den Charakter eines klassischen Gebälks zu erhalten.
Das Ospedale degli Innocenti bleibt in weiten Teilen noch den im Handwerk üblichen Formen des Trecento verhaftet. Außer der Fassade ist nur der Chiostro degli uomini mit ebenfalls repräsentivem Charakter klassizistisch gedacht. Die hinteren Gebäudeteile weisen (ausser im ursprünglich symmetrischen Grundplan) nichts antikisierendes auf, sondern sind vom Keller bis zum Trockenboden im einfachen Stil des 14. Jahrhunderts gehalten.[18]

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Bald nach Baubeginn des Ospedale war spätestens ab 1420 schon zusätzlich mit dem Kuppelbau der Florentiner Kathedrale beschäftigt. Außerdem kamen Entwürfe für die Cappella Barbadori in Santa Felicità (1420–1423), den Saalbau am Palazzo di Parte Guelfa (1420 begonnen, unvollendet) und die Sakristei von San Lorenzo (1421–1428). Nach Manetti war er auch zeitweise nicht in Florenz, laut Giorgio Vasari entwarf er in Mailand für Filippo Maria Visconti ein Festungsmodell. Eine letzte Zahlung als Bauleiter bekam er Ende Januar 1427.[19] Im August des Vorjahres hatte er noch die Fundamentierung des chiostro degli uomini bestellt, woraus abzuleiten ist, dass der Komplex von Brunelleschi nicht U-förmig, sondern schon als um den quadratischen Innenhof geschlossen geplant war, wiewohl der Nordtrakt zu dieser Zeit noch fehlte.
Der umgebrochene Architrav
In Abwesenheit Brunelleschis war weiterer Platzbedarf für ein Frauenhaus entstanden und so wurde 1430 der Fassade rechts ein weiteres Wandfeld angefügt, dessen Architrav – gänzlich unantikisch – wie eine Rahmung an den Seiten senkrecht umbricht. Dieses Detail stammt von der Attika des Baptisteriums. Brunelleschis Biograf Antonio Manetti und in vielem sein Nachfolger, war auch am Ospedale ab 1466 der operaio. Er konnte den ursprünglichen Entwurf Brunelleschis bei der Zunft einsehen und kritisierte viele Änderungen, die wohl vor allem in der Verantwortung des Seidenfabrikanten Francesco della Luna lagen, einem Freund Brunelleschis (laut Vasari), der wohl schon von Beginn an am Projekt mitarbeitete und von Mai 1427 bis 1430 sowie von 1435 an nochmals zehn Jahre lang die Bauaufsicht übernommen hatte.[20][21][22] So wurde in seiner Zeit 1439 das Obergeschoss fertig, dem aber die äußeren Pilasterpaare (in Fortsetzung der unteren) fehlen. Auch bemängelte Manetti die Ausführung zweier Fenster, vermutlich die über den äußeren Wandfeldern.[13]
Spätere Dekorationen und Umbauten
1474, bald 30 Jahre nach Brunelleschis Tod (1446), bekam das Dormitorium über der Loggia sein endgültiges Dach und auch die Fenster bekamen eine neue Rahmung.[13]
Die Zwickel zwischen den Bögen der Loggia wurden 1487 mit zehn Tondi von einem Meter Durchmesser geschmückt, für die Andrea della Robbia variantenreiche Reliefs stehender Wickelkinder mit individuellem Ausdruck schuf. Die vornehmlich blau und weiß glasierten Terrakotten (mit Wickeltüchern in unterschiedlichen Farben) wurden 2015/2016 restauriert. Die Originale sind heute im Museum des Hauses zu sehen, die Fassade schmücken inzwischen Kopien.

Im Bogenfeld und dem Gewölbe über dem zentralen Eingang sowie über den gesprengten Ziergiebeln mit Büsten der Medici auf den Seitenwänden der Loggia entstanden Anfang des 17. Jahrhunderts Fresken von Bernardino Poccetti (1602), der sich 1610 im hohen Alter mit seiner Frau im Findelhaus niederließ, im Austausch für weitere Fresken in einigen Innenräumen, die Leben und Arbeiten im Hospital veranschaulichen.
Im 16. Jahrhundert wurde links im Wandfeld ein Durchbruch für die Via Colonna geschaffen und entlang der Straße neu gebaut. 1843 stellte man mit einem Gegenstück zum nachträglichen rechten Wandfeld schließlich die Symmetrie der Fassade wieder her.[23] Dort ist heute ein Eingang zum Archäologischen Nationalmuseum im Palazzo della Crocetta.
Die Piazza Santissima Annunziata
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Die dem Platz den Namen gebende Kirche Santissima Annunziata, Gründungs- und Klosterkirche des Servitenordens, wurde hier 1233 noch außerhalb der Stadtmauern gegründet. Wenig später war das Kloster Teil der Stadt, der entstehende Platz hieß zunächst Piazza dei Servi. Auf dem sogenannten Kettenplan von Florenz (pianta della catena, um 1480) sieht man die Stadtmauer in einem weiten Bogen sich um die Kirche und das Ospedale schließen, während die Umgebung nach Osten und auch die Westflanke noch wenig bebaut ist.
Die Kirche wurde ab 1440 von Brunelleschis Kollegen Michelozzo unter anderem um das Atrium erweitert, das durch einen Portikus mit zwei Säulen zugänglich war (der heute noch sichtbar ist). Durch eine Stiftung der Familie Pucci wurde er 1601 durch die, von Giovanni Battista Caccini entworfene, siebenbögige Loggia ersetzt. Santissima Annunziata war eine Wallfahrtskirche, wohin viele Pilger kamen, für die vor allem zu entsprechenden Festzeiten das Ospedale degli Innocenti Unterkünfte anbot.[25] Die Loggia dei Servi di Maria gegenüber dem Ospedale wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts von Baccio d’Agnolo und Antonio da Sangallo dem Älteren geplant. Ursprünglich auch dem Servitenorden dienend, beherbergt sie heute ein Hotel.
Da beide Gebäude zum Findelhaus korrespondierende Fassaden haben, wird angenommen, dass dies von Beginn an zum Plan Brunelleschis gehörte. Wenn er das Gebäude selbst symmetrisch und ebenmäßig entworfen hat, darf man davon ausgehen, dass er auch das Umfeld seines Baus mitbedachte, wenn nicht sogar in den Entwurf aufnahm. Ein überzeugendes Indiz ist die Ausrichtung des Ospedale im rechten Winkel zur Kirche (die damals noch um das Atrium und die Loggia weiter zurücklag). Die Mittelachse von Santissima Annunziata wird relativ genau mit der via dei Servi zum Chor der Kathedrale hin fortgesetzt, was auch die unübliche Nordung der Kirche erklärt. Zu ihr parallel sollten beide Flanken des Platzes verlaufen. Dies macht die Piazza Santissima Annunziata zur „erste[n] klar achsenbezogenen Platzanlage der Neuzeit.“[26]
Brunelleschis Freund und Kollege Leon Battista Alberti formulierte im achten Buch seines Architekturtraktats zu solch einem Forum, dass es „nicht mehr als eine weiträumige Kreuzung“ sei, „und der Platz für die Schauspiele [..] nichts anderes als ein von Stufen umgebenes Forum“.[27] Damit ist ein weiteres Indiz für die umsichtige Planung die Freitreppe des Ospedale, die bis heute Menschen zum Sitzen einlädt und den Platz zu einem Schauplatz macht, wo auch religiöse und jahreszeitliche Feste gefeiert wurden, wie im Herbst das der rificolane oder Mysterienspiele, zu denen Brunelleschi selbst mit technischen Apparaturen beitrug. Das Findelhaus war kein versteckter, mit Scham verbundener Ort, sondern lag in einem Zentrum des sozialen Geschehens.[28]

Museo degli Innocenti
Das 2016 nach einer umfassenden Neugestaltung eröffnete Museum (Galleria dello spedale degli Innocenti) informiert über die Geschichte des Hospitals und zeigt unter anderem Arbeiten von Luca della Robbia, Andrea della Robbia, Sandro Botticelli und Piero di Cosimo. Ausgestellt ist auch die Haupttafel des ehemaligen Hochaltars der Kirche des Waisenhauses. Die Anbetung der Könige wurde 1485–1488 von Domenico Ghirlandaio und seiner Werkstatt geschaffen. Die zugehörige Predella stammt von Bartolomeo di Giovanni; die Rahmung des Retabels ist verloren.
Literatur
- Antonio di Tuccio Manetti: Filippo Brunellesco. Hrsg.: Heinrich Holtzinger. Kohlhammer, Stuttgart 1887, urn:nbn:de:bsz:21-dt-61939 (italienisch, mit deutschem Kommentar).
- Giorgio Vasari: Le vite de’ più eccellenti pittori scultori ed architettori. Hrsg.: Gaetano Milanesi. Band 2. G. C. Sansoni, Florenz 1878, S. 327–394 (italienisch, bsb-muenchen.de).
- Giorgio Vasari: Das Leben des Bildhauers und Architekten Filippo Brunelleschi. In: Matteo Burioni (Hrsg.): Das Leben des Brunelleschi und des Alberti. Wagenbach, Berlin 2012, ISBN 978-3-8031-5056-1, S. 13–70 (kommentierte deutsche Ausgabe).
- Carl von Stegmann, Heinrich von Geymüller: Filippo di Ser Brunellesco (= Die Architektur der Renaissance in Toscana. Dargestellt in den hervorragendsten Kirchen, Palästen, Villen und Monumenten nach den Aufnahmen der Gesellschaft San Giorgio in Florenz; nach Meistern und Gegenständen geordnet. Band 1). F. Bruckmann, München 1885, Ospedale degl’ Innocenti in Florenz – Findelhaus, S. 7–10, doi:10.11588/diglit.53653.
- Cornelius von Fabriczy: Filippo Brunelleschi: sein Leben und seine Werke. Cotta, Stuttgart 1892, 6. Kapitel: Oeffentliche Bauten und Klosteranlagen, S. 245–259 (245 – Internet Archive).
- Manuel Mendes Atanásio, Giovanni Dallai: Nuove indagini sullo Spedale degli Innocenti a Firenze (= Commentari. Band XVII). 1966, S. 83–106 (italienisch).
- Heinrich Klotz: Die Frühwerke Brunelleschis und die mittelalterliche Tradition. Gebrüder Mann, Berlin 1970, ISBN 3-7861-4048-0, S. 98–117 (Habilitationsschrift, Göttingen 1968).
- Neuausgabe: Heinrich Klotz: Filippo Brunelleschi. Seine Frühwerke und die mittelalterliche Tradition. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart 1990, ISBN 3-421-02989-X.
- Eugenio Battisti: Filippo Brunelleschi. Das Gesamtwerk. Belser und Electa, Stuttgart/Zürich und Mailand 1979, ISBN 3-7630-1717-8, S. 46–68 (italienisch: Filippo Brunelleschi. L'opera completa. Mailand 1976.).
- Christoph Bertsch, Philine Helas (Hrsg.): Florenz in der frühen Neuzeit. Stadt der guten Augen und bösen Zungen. Gebrüder Mann Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-7861-2691-1.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Fabriczy 1892, S. 246.
- ↑ a b c d Philine Helas: "Non si truova in alchuna parte maggore quantità di spedali, nè ttanto dengni…". Bildprogramme der Sozialfürsorge und karitative Topographie. In: Philine Helas, Christoph Bertsch (Hrsg.): Florenz in der frühen Neuzeit. Stadt der guten Augen und bösen Zungen. Gebrüder Mann Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-7861-2691-1, S. 9–48, hier S. 28 ff..
- ↑ Battisti 1979, S. 46.
- ↑ Goro Dati: Istoria di Firenze dal 1380 al 1403, hrsg. von Luigi Pratesi, Norcia, 1904, S. 114–119 (italienisch). Besprochen in: Creighton Gilbert: The Earliest Guide to Florentine Architecture, 1423. Mitteilungen des Kunsthistorischen Institutes in Florenz, Bd. 14, H. 1 (Juni 1969), S. 33–46, JSTOR:27652221 (englisch).
- ↑ Klotz 1970, S. 16f.
- ↑ Battisti 1979, S. 47.
- ↑ Seit 1804 unter napoleonischer Herrschaft sollte jede Kommune ein Waisenhaus haben. Im 19. Jahrhundert wurden in Italien jährlich etwa 35 Tausend Kleinkinder in diesen Häusern abgegeben. Mary Ann Dailey: Looking Back: The Fate of Innocents. In: The American Journal of Nursing, Bd. 111, Nr. 6 (June 2011), S. 68–69, JSTOR.
- ↑ Klotz gibt als Bildbeispiele das Ospedale di San Matteo in Florenz (1385–1410), in dem sich heute die Accademia di Belle Arti befindet, das Ospedale in Volterra und das Spedale di Sant'Antonio in Lastra a Signa (1406, Bild). Bei allen drei genannten stehen polygonale Säulen auf einer Brüstung, bogenweit unterbrochen mit Zugängen. Klotz 1970, Anh. Tafeln 148, 151 und 152. Siehe ebenso Battisti, S. 46.
- ↑ Howard Saalman: Filippo Brunelleschi: Capital Studies. In: The Art Bulletin. Band 40, Nr. 2, Juni 1958, S. 113–137, hier S. 115–116, JSTOR:3047762 (englisch).
- ↑ Martin Gosebruch: Florentinische Kapitelle von Brunelleschi bis zum Tempio Malatestiano und der Eigenstil der Frührenaissance. In: Römisches Jahrbuch für Kunstgeschichte. Nr. 8, 1958, S. 63–193, hier S. 69–82.
- ↑ Modellbildend für die oktogonalen Säule bieten sich die Blendsäulen am Baptisterium, des Chiostro dei Morti in Santa Maria Novella, oder die bei Ausgrabungen gefundenen Säulen von Santa Reparata, dem Vorgängerbau des heutigen Dombaus, aus dem 11. Jahrhundert, an. Klotz 1970, S. 15.
- ↑ Aus Stegmann/Geymüller 1885, S. 9.
- ↑ a b c Klotz 1970, S. 100.
- ↑ Battisti 1979, S. 46.
- ↑ Battisti 1979, S. 47.
- ↑ Klotz 1970, S. 105ff. Der Restaurierungsbericht ist von Guido Morozzi und Attilio Piccini. Il restauro dello Spedale di Santa Maria degli Innocenti 1966–1970. Giunti Barbèra, Florenz 1971 (italienisch).
- ↑ Klotz 1970, S. 99–100.
- ↑ Klotz 1970, S. 112–117.
- ↑ Klotz 1970, S. 105 (Anm. 124)
- ↑ In seiner posthumen Vita Brunelleschis (um 1480) schreibt Manetti die Fehler einem Stellvertreter Brunelleschis auf der Baustelle zu, dessen Namen er nicht nennt, nur, dass er auch am Bau des Palazzo di Parte Guelfa beteiligt war. Dies trifft auf den Kaufmann und Seidenfabrikanten Francesco della Luna zu, den Giorgio Vasari in seiner Lebensbeschreibung Brunelleschis nennt und eine Anekdote zum umgebrochenen Architrav erzählt:
„Es heißt, dass Filippo nach Mailand geholt wurde, um für Herzog Filippo Maria das Modell einer Festung zu entwerfen, un er deshalb di e Baustelle des Waisenfindelhauses in die Obhut seines engen Freundes Francesco della Luna gab. Jener Francesco schuf eine umlaufende Architrav-Einfassung, was gemäß den Regeln der Architektur falsch ist. Als Filippo ihn nach seiner Rückkehr anfuhr, warum er das gemacht habe, antwortete er, ihm habe der Kirchtempel von San Giovanni als Vorlage gedient. Da antwortete Filippo: ‚Ein einziger Fehler ist an diesem Bau und den hast du übernommen.‘“ Vasari/Burioni 2012, S. 50f, Übersetzung ins Deutsche von Victoria Lurini.
Filippo Brunelleschi fu condotto a Milano per fare al Duca Filippo Maria il modello d'una fortezza, […] a Francesco della Luna, amicissimo suo, lasciò la cura di questa fabbrica degl’Innocenti; il quale Francesco fece il ricignimento d’uno architrave, che corre a basso di sopra, il quale secondo l’architettura è falso: onde tornato Filippo, e sgridatolo perché tal cosa avesse fatto, rispose averlo cavato dal tempio di San Giovanni, che è antico. Disse Filippo: ‘Un error solo è in quello edifìzio, e tu l’hai messo in opera.’ Giorgio Vasari: Vita di Filippo Brunelleschi scultore et architetto. In: Le vite de’ più eccellenti pittori, scultori e architettori. Giunti, Florenz 1568, S. 676. - ↑ Stegmann und Geymüller beschreiben die von Manetti genannten „Fehler“, Stegmann/Geymüller 1885, S. 8.
- ↑ Die Quellen zu Francesco della Luna sind in Fabriczy 1982 (S. 571) und Mendes/Dallai 1966 (Doc XII, XIII) zu finden. Laut Klotz 1970, S. 100–102.
- ↑ Klotz 1970, S. 100f.
- ↑ Neuerer Nachdruck in einzelnen Blättern aus dem 19. Jahrhundert, Rijksmuseum Amsterdam (RP-P-2018-1195). Das Kupferstichkabinett Berlin besitzt einen zusammengesetzten zeitgenössischen Druck des Kettenplans von um 1500, Lucantonio degli Uberti zugeschrieben (899-100, SMB-digital ID: 944067) Der Name rührt von der umlaufenden schlichten Kette als Randdekoration des Plans.
- ↑ John T. Paoletti, Gary M. Radke: Art in Renaissance Italy. 4. Auflage. Lawrence King, London 2011, ISBN 978-1-85669-797-2, S. 216 (englisch, Erstausgabe: 1997).
- ↑ Klotz 1970, S. 103–105, Zitat: S. 105.
- ↑ Zitiert nach Battisti 1979, S. 58.
- ↑ Battisti 1979, S. 58, 64; zu den „Theatermaschinerien“: S. 300ff.
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