Ort (Helmbrechts)

Ort
Koordinaten: 50° 14′ N, 11° 41′ O
Höhe: 655 (641–678) m ü. NHN
Einwohner: 240 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 95233
Vorwahl: 09252
Ortsansicht des Dorfes Ort
Ortsansicht des Dorfes Ort

Ort ist ein Gemeindeteil der Stadt Helmbrechts im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[2] Ort liegt in der Gemarkung Oberweißenbach.[3]

Geografie

Das Dorf ist eine Streusiedlung, die sich um den Oberlauf des Ottenbaches gruppiert. Sie erstreckt sich von den Nordhängen der bewaldeten Berge Kriegswald und Reussenberg entlang dem Ottenbach talabwärts in Richtung Norden. Das Dorfbild wird von einem großen und einigen kleineren Textilbetrieben geprägt, am südöstlichen Ortsrand befindet sich ein moderner Sportplatz mit einem großen Vereinsheim.[4] Die Staatsstraße 2195 führt nach Oberweißenbach (1,4 km östlich) bzw. nach Bärenbrunn (1,2 km westlich). Die Kreisstraße HO 24 führt nach Wüstenselbitz (1,1 km südöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen zur Kreisstraße HO 34 bei Taubaldsmühle (1,6 km nordöstlich) und nach Stechera (1,1 km nördlich).[5]

Geschichte

Das Dorf gehörte einst zum Vogteiamt Helmbrechts, einen Verwaltungsdistrikt des von einer Nebenlinie der Hohenzollern regierten Markgraftums Brandenburg-Bayreuth. Einige Höfe waren Lehen des Adelsgeschlechtes Waldenfels.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Ort aus 20 Anwesen (2 Viertelhöfe, 1 Viertelhof mit 2 Häusern, 1 Gut, 2 Güter mit halbem Haus, 4 Achtelhöfe, 1 Dreisechszehntelhof, 2 Sechszehntelhöfe, 2 Zweiunddreißigstelhöfe, 1 Sölde, 3 Tropfhäuser). Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Helmbrechts zu. Die Hofkanzlei Bayreuth war Grundherr sämtlicher Anwesen.[6]

Von 1797 bis 1810 unterstand Ort dem Justiz- und Kammeramt Münchberg. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Ort dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Unterweißenbach und der zugleich entstandenen Ruralgemeinde Unterweißenbach zugewiesen, die 1820 vergrößert wurde und wenige Jahre später nach Oberweißenbach umbenannt wurde.[7] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Ort am 1. Juli 1972 nach Helmbrechts eingemeindet.[8]

Baudenkmäler

  • Pressecker Straße 207: ehemalige Dorfschule, ein eingeschossiges Waschhaus mit Walmdach und eine Hofmauer mit Rundbogentor[9]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1812 1819 1861 1871 1885 1900 1925 1950 1961 1970 1987
Einwohner 109 131 181 235 275 223 195 252 255 271 240
Häuser[10] 18 30 29 35 39 52 65
Quelle [7] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [1]

Religion

Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und ist bis heute nach St. Johannes der Täufer (Helmbrechts) gepfarrt.[6][18]

Literatur

Commons: Ort (Helmbrechts) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 305 (Digitalisat).
  2. Stadt Helmbrechts, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Dezember 2024.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 29. März 2025.
  4. a b O. Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland, Sp. 461f.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 29. März 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. a b A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 428.
  7. a b A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 495f.
  8. Helmbrechts > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 29. März 2025.
  9. Denkmalliste für Helmbrechts (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  11. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 90 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 913, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1087, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1034 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1084 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1119 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 966 (Digitalisat).
  18. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 710 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 155 (Digitalisat).