Orinokozwergspecht

Orinokozwergspecht

Orinokozwergspecht

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Spechtvögel (Piciformes)
Familie: Spechte (Picidae)
Unterfamilie: Zwergspechte (Picumninae)
Gattung: Picumnus
Art: Orinokozwergspecht
Wissenschaftlicher Name
Picumnus pumilus
Cabanis & Heine, 1863
Verbreitungsgebiet des Orinokozwergspechtes

Der Orinokozwergspecht (Picumnus pumilus) ist eine Vogelart aus der Familie der Spechte (Picidae).[1][2]

Die Art wurde teilweise als Unterart des Lafresnaye-Zwergspechts (Picumnus lafresnayi) angesehen.

Der Vogel kommt im Nordwesten des Amazonasbeckens in Brasilien, Kolumbien und möglicherweise Venezuela vor, er ist Subendemit.

Der Lebensraum umfasst feuchte Wälder, Savanne, Galeriewald, dichtes Dickicht im Tiefland bis 300, örtlich auch bis 500 m Höhe.[3][4]

Der Artzusatz kommt von lateinisch pumilus ‚Zwerg‘.[5]

Merkmale

Die Art ist 9 cm groß, wiegt 9–10 g. Das Männchen hat eine dunkelbraune Kopfkappe mit kleinen gelben Stirnflecken und weißen Flecken auf der restlichen Kappe. Die Zügel sind gelbbraun, hinter dem Auge findet sich eine weiße Linie, die Ohrdecken sind schwärzlich mit weißen Flecken, die übrige Oberseite ziemlich einförmig bräunlich-grün. Die manchmal etwas braunerer Flügeldecken und Schirmfedern haben gelblich-grüne Ränder, die Hand- und Armschwingen sind braun mit grünlichen Rändern und Spitzen. Die Schwanzoberseite ist schwarz, das mittlere Federpaar hat auf der Innenseite einen weißen Streifen, die 3 äußeren Steuerfederpaare tragen weiße Subterminalbinden. Die Unterseite ist dunkelbraun gebändert, der Bauch unstrukturiert. Die Flügelunterseite ist grau-braun mit dunkel gebänderten gelberen Flügeldecken. Der Schnabel ist kurz, der Schnabelfirst leicht gebogen, schwärzlich mit hellerer Basis. Die Iris ist braun bis grau-braun, die Orbitalhaut grau bis blaugrau, die Beine sind grau. Beim Weibchen hat die Stirn weiße Flecken. Jungvögel sind auf der Oberseite grüner, Stirn und Scheitel sind gelbbraun gestrichelt oder gefleckt, die Unterseite ist weniger deutlich gezeichnet.

Dieser Zwergspecht unterscheidet sich vom Lafresnaye-Zwergspecht (Picumnus lafresnayi) durch etwas geringere Größen, durch gelbe statt rote Stirnfarbe, durch dunklere ungebänderte Oberseite und durch dunklere Ohrdecken.[3][4]

Geografische Variation

Die Art ist monotypisch.[3][6]

Stimme

Der Gesang des Männchens wird als hohe quäkende Laute, schneller werdend in Triller übergehend beschrieben, der Ruf als wiederholter Quäklaut.[4]

Lebensweise

Die Art ist vermutlich ein Standvogel.

Die Nahrung besteht vermutlich aus Ameisen und anderen kleinen Insekten, die in allen Höhen in der Vegetation gesucht werden. Die Brutzeit liegt wohl zwischen November und Dezember.[3]

Gefährdungssituation

Der Bestand gilt als „nicht gefährdet“ (least Concern).[7]

Literatur

  • J. Cabanis & F. Heine: Picumnus pumilus. In: Museum Heineanum. Verzeichniss der orithologischen Sammlung des Oberamtmann Ferdinand Heine, Band 4, Heft 2, S. 16, 1863, Biodiversity Library
Commons: Orinokozwergspecht – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Orinokozwergspecht, in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank. Abgerufen am 26. Januar 2025.
  2. P. H. Barthel, C. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Die Vögel der Erde - Arten, Unterarten, Verbreitung und deutsche Namen, 3. ergänzte Auflage, 2022, PDF
  3. a b c d H. Winkler und D. A. Christie: Orinoco Piculet (Picumnus pumilus), version 1.0. In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie und E. de Juana (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Picumnus pumilus
  4. a b c M. McMullan: Field Guide to the Birds of Colombia Rey Naranjo Editores, 2018, ISBN 978-958-8969-77-0
  5. J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
  6. IOC World Bird List v15.1 Woodpeckers
  7. Picumnus pumilus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2024. Eingestellt von: BirdLife International, 2024. Abgerufen am 2025-März-26.