Cool’n’Quiet

Cool’n’Quiet (zu Deutsch: „kühl und leise“) ist ein Stromsparmodus von Mikroprozessoren von AMD, die mit der K8-Familie 2003 eingeführt wurde. Als solche findet sie sich in x86-Prozessoren wie dem Athlon 64 oder dem Sempron. Dabei handelt es sich um eine verbesserte Version des vom Mobile Athlon bekannten PowerNow!, das im Gegensatz dazu aber erstmals auch in Arbeitsplatzrechnern und Servern zur Anwendung kommt.

Dabei wird der Arbeitstakt des Hauptprozessors (CPU) während Phasen geringerer Auslastung je nach Modell auf 800 MHz oder 1 GHz abgesenkt. Außerdem werden die Kernspannung und der Taktmultiplikator während des Betriebs dynamisch in bis zu 32 Stufen verringert. Die Regelung erfolgt direkt durch ein ACPI-kompatibles Betriebssystem. Für Windows 9x ab 98SE sowie Windows 2000 und XP stellte AMD dazu einen Prozessortreiber amdk8.sys zur Verfügung, der es ermöglicht, den Prozessor als ACPI-Prozessorobjekt anzusprechen. Auch GNU/Linux (ab Kernel 2.2) und diverse BSD-Derivate („*BSD“ wie OpenBSD, FreeBSD, NetBSD, DragonflyBSD; ältere Systeme sind nicht ACPI-fähig) unterstützen die Stromspartechnik, beispielsweise beherrscht der Linux-cpufreq-Treiber Cool’n’Quiet. Unabhängig vom verwendeten Betriebssystem muss auch die System-Firmware des Rechners den Stromsparmodus unterstützen, was bei Systemen der frühen 2000er Jahre nicht grundsätzlich bei allen Versionen der Fall ist; außerdem musste der Modus teils im BIOS-Setup aktiviert werden.

Ein Beispiel für die Benutzung und Wirkungsweise von Cool’n’Quiet ist der Athlon 64 3700+ mit CG-Stepping: Er taktet sich von 2400 MHz (1,550 Volt, Multiplikator 12) auf 1000 MHz (1,10 Volt, Multiplikator 5) herab. Dadurch sinkt die Leistungsaufnahme deutlich: von maximal 89 Watt auf maximal 22 Watt, was vor allem der Akkulaufzeit der mobilen Athlon-64-Prozessoren zugutekommt.

Durch die geringere Verlustleistung können temperaturgeregelte Prozessorlüfter die Drehzahl drosseln oder gar ganz abschalten, was den Stromverbrauch weiter reduzieren kann. Die sinkende Geräuschkulisse ermöglicht dann auch ein angenehmeres Arbeiten.

Sempron-Prozessoren auf Sockel-754-Basis unterstützen Cool’n’Quiet erst ab einer Taktfrequenz von 1800 MHz (ab 3000+), unabhängig vom eingesetzten Prozessorkern (Core). Gleiches gilt für die im Mai 2006 eingeführten Sockel-AM2-Semprons. Dort erhält der Prozessor bei 1800 MHz jedoch das Rating 3200+, was auf den, im Gegensatz zum Sockel 754, Dualchannel-fähigen Speicher-Controller zurückzuführen ist.

Opteron-Prozessoren besitzen mit dem Optimized Power Management (OPM) die prinzipiell gleiche Technik, sie wird jedoch aus Marketinggründen anders genannt, wie auch beim Turion 64 und anderen Notebookprozessoren, wo Cool’n’Quiet weiterhin mit PowerNow! bezeichnet wurde.

Im März 2005 wurde die Cool’n’Quiet-Technik von der amerikanischen Umweltschutzbehörde (EPA) mit dem Energy-Star-Label ausgezeichnet. Mit dieser Vergabe würdigte die EPA AMD als Prozessorhersteller, dessen Produkte Kosten und Energie sparen und die Umwelt schonen, da die Leistungseffizienz in PCs deutlich verbessert wird.

Cool’n’Quiet wurde mittlerweile in PSS Support umbenannt.

Einfrieren des Systems

Auf manchen Hardwarekonfigurationen bringt Cool 'n' Quiet das System zum Einfrieren, in diesen Fällen kann diese Funktion im BIOS bzw. UEFI abgestellt werden.

Prozessoren mit Cool’n’Quiet

Siehe auch