Ophir Award
Der Ophir Award (פרס אופיר) ist ein israelischer Filmpreis, der erstmals 1982 und seit 1990 jährlich von der Israelischen Akademie für Film und Fernsehen (האקדמיה הישראלית לקולנוע וטלוויזיה) für die herausragenden Arbeiten der israelischen Filmindustrie verliehen wird. Benannt ist der Preis nach dem israelischen Schauspieler Shaike Ophir.
Etwa vier Monate vor Bekanntgabe der Oscar-Nominierungen findet die Preisverleihung in Tel Aviv-Jaffa statt. Die mit dem Ophir preisgekrönte Produktion in der Kategorie Bester Film vertritt automatisch Israel als Kandidat für den besten internationalen Film bei der Oscarverleihung.
Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde im Jahr 2020 auf eine Preis-Gala mit Live-Publikum verzichtet. Der Preisträger in der Kategorie Bester Film wurde am 13. November 2020 in einer Sonderfolge von Culture Agent (Kan) präsentiert. Es gewann das Mutter-Tochter-Drama Asia von Ruthy Pribar, das auch die Auszeichnungen für die beste weibliche Hauptrolle (Alena Yiv) und die beste Nebenrolle (Shira Haas) erhielt.[1]
Am häufigsten ausgezeichnet wurde bisher das Drama Ha-Asonot Shel Nina, welches 11 von 13 möglichen Ophirs gewinnen konnte. Assi Dayan gewann den Preis achtmal und wurde sowohl als Regisseur als auch als Drehbuchautor und Schauspieler ausgezeichnet. Aktuell wird der Preis in 17 Kategorien verliehen.
2025 erhielt der auf Arabisch und Hebräisch gedrehte Spielfilm Das Meer des israelischen Regisseurs Schai Carmeli Pollak über einen Zwölfjährigen aus dem Westjordanland, der von Zuhause ausreißt, um zum ersten Mal in seinem Leben das Meer in Tel Aviv zu sehen, aber an einem Kontrollpunkt von israelischen Soldaten abgewiesen wird, Ophir Awards in fünf Kategorien, darunter den für den besten Hauptdarsteller. Mehrere Filmemacher und Gäste erschienen zur Preisverleihung als Zeichen des Protests gegen den Gaza-Krieg in schwarzer Kleidung. Viele Redner forderten die Rückkehr der von der Hamas festgehaltenen Geiseln und ein Ende des Krieges im Gazastreifen. Daraufhin kündigte Israels Kulturminister Miki Zohar an, die „beschämende Zeremonie“ werde künftig nicht mehr mit staatlichen Mitteln gefördert. Die Prämierung des Films habe „bei vielen israelischen Bürgern und Soldaten der israelischen Armee Ärger hervorgerufen, die ihr Leben einsetzen, um ihr Heimatland zu verteidigen.“ Die Israelische Akademie für Film und Fernsehen wies die Kritik zurück und betonte ihr „Bekenntnis zu filmischer Exzellenz, künstlerischer Freiheit und Meinungsfreiheit“. Der Film sei eine starke Antwort auf Forderungen nach einem Boykott israelischer Filminstitutionen.[2][3][4]
Kategorien
| Kategorie | Originalbezeichnung | verliehen seit |
|---|---|---|
| Bester Film | הסרט הטוב ביותר | 1982 |
| Beste Regie | הבמאי הטוב ביותר | 1982 |
| Bester Hauptdarsteller | השחקן הראשי הטוב ביותר | 1990 |
| Beste Hauptdarstellerin | השחקנית הראשית הטובה ביותר | 1990 |
| Bester Nebendarsteller | שחקן המשנה הטוב ביותר | 1990 |
| Beste Nebendarstellerin | שחקנית המשנה הטובה ביותר | 1990 |
| Beste Kamera | הצילום הטוב ביותר | 1990 |
| Bestes Drehbuch | התסריט הטוב ביותר | 1990 |
| Bester Schnitt | העריכה הטובה ביותר | 1990 |
| Bestes Szenenbild | העיצוב האמנותי הטוב ביותר | 1990 |
| Beste Kostüme | עיצוב התלבושות הטוב ביותר | 1990 |
| Bester Komponist | המלחין הטוב ביותר | 1990 |
| Bester Soundtrack | הפסקול הטוב ביותר | 1990 |
| Bestes Make-Up | האיפור הטוב ביותר | 1990 |
| Bester Dokumentarfilm | הסרט התיעודי הטוב ביותר | 1990 |
| Preis für hervorragende Leistungen | פרס על מצויינות | 1990 |
| Auszeichnung für das Lebenswerk | פרס על מפעל חיים | 1990 |
Weblinks
- Preisträger auf IMDb
- Offizielle Internetpräsenz (hebräisch)
Einzelnachweise
- ↑ Toi Staff: ‘Asia’ headed to Oscars after winning Best Picture at Israel’s Ophir Awards. In: The Times of Israel. 13. November 2020, abgerufen am 15. November 2020.
- ↑ Film über Palästinenser gewinnt israelischenk Filmpreis - Minister streicht Gelder
- ↑ »The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis
- ↑ Israelische Regierung streicht Gelder für wichtigsten Filmpreis – Ophir-Award ging an Drama „Das Meer“ über palästinensischen Jungen