Für die Bundesrepublik Deutschland – offiziell Deutschland – starteten neben Silbermedaillengewinnerin Wilden auch Christel Frese und Anette Rückes. Rückes schied im Viertelfinale aus, Frese konnte ihr Halbfinalrennen nicht beenden.
Neben der Siegerin Zehrt gingen für die DDR Dagmar Käsling und Helga Seidler an den Start. Beide kamen ins Finale, Seidler belegte dort Rang vier und Käsling Rang sieben.
Die Österreicherin Karoline Käfer schied im Viertelfinale, ihre Landsmännin Maria Sykora sowie die Schweizerin Vreni Leiser im Vorlauf aus.
Läuferinnen aus Liechtenstein nahmen nicht teil.
51,68 s – Helga Seidler (DDR), erstes Halbfinale am 4. September
51,08 s – Monika Zehrt (DDR), Finale am 7. September
Durchführung des Wettbewerbs
Die Athletinnen traten am 2. September zu sieben Vorläufen an. Die jeweils vier Laufbesten – hellblau unterlegt – sowie die nachfolgend vier Zeitbesten – hellgrün unterlegt – kamen ins Viertelfinale am 3. September. Hieraus erreichten die jeweils vier Laufbesten – wiederum hellblau unterlegt – das Halbfinale am 4. September. Aus den beiden Vorentscheidungsläufen qualifizierten sich die jeweils vier Laufbesten – hellblau unterlegt – für das Finale, das am 7. September stattfand.
Die jamaikanische Weltrekordlerin Marilyn Neufville konnte wegen einer Verletzung nicht teilnehmen. Daher war die DDR-Läuferin Monika Zehrt, die im Juli des Jahres diesen Rekord egalisiert hatte, alleinige Favoritin. Als weitere Medaillenanwärterin wurde ihre Teamkameradin Helga Seidler – ehemalige Helga Fischer, Europameisterin von 1971, angesehen.
Das Finale wurde zunächst von der Ungarin Györgyi Balogh angeführt. Doch ihr Angangstempo war zu hoch für sie und so wurde sie schließlich bis auf den letzten Platz durchgereicht. Zehrt übernahm eingangs der zweiten Kurve die Führung. Auf der Zielgeraden wurde es noch einmal eng, als die bundesdeutsche Läuferin Rita Wilden – ehemalige Rita Jahn – nah an die führende Läuferin heranrückte. Doch es blieb bei dieser Reihenfolge. Monika Zehrt wurde Olympiasiegerin vor Rita Wilden. Die US-Amerikanerin Kathy Hammond gewann die Bronzemedaille. Helga Seidler kam als Vierte ins Ziel vor der US-Läuferin Mable Fergerson und der Australierin Charlene Rendina – frühere Charlene Neighbour.[6]
Monika Zehrt, Rita Wilden und Kathy Hammond gewannen die jeweils ersten Medaillen für ihre Länder in dieser Disziplin.
Helga Seidler wurde Olympiavierte
Die Olympiasiebte Dagmar Käsling
Literatur
Werner Schneider / Sport-Informations-Dienst / Bertelsmann Sportredaktion: Die Olympischen Spiele 1972. München – Kiel – Sapporo. Bertelsmann-Verlag, München / Gütersloh / Wien 1972, ISBN 3-570-04559-5, S. 53.