Der SchweizerJosef Imbach erreichte das Viertelfinale, scheiterte dort jedoch. Sein Mannschaftskamerad August Waibel schied schon im Vorlauf aus. Deutsche und österreichische Teilnehmer durften nicht teilnehmen.
Der bestehende Welt- und Olympiarekord wurde bei den Spielen von Antwerpen nicht erreicht. Als schnellste Zeit wurden mehrfach 10,8 s erzielt.
Durchführung des Wettbewerbs
Am 15. August (15:15 Uhr Ortszeit) wurden insgesamt zwölf Vorläufe durchgeführt. Die auf den jeweils ersten beiden Plätzen eingelaufenen Athleten – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für die Viertelfinals, die am selben Tag um 17:00 Uhr ausgetragen wurden. Auch in diesen fünf Rennen berechtigten die jeweils ersten beiden Plätze – wiederum hellblau unterlegt – zum Weiterkommen in die Halbfinals des folgenden Tags (9:30 Uhr). In den beiden Vorentscheidungen qualifizierten sich die jeweils ersten drei Läufer – hellblau unterlegt – für das Finale, das am selben Tag um 16:00 Uhr gestartet wurde.[2]
Vorläufe
Datum: 15. August 1920, 15.15 Uhr Ortszeit
Von wenigen Ausnahmen abgesehen sind nur die Zeiten der Läufer überliefert, die sich für das Viertelfinale qualifizieren.
Mit Ahmed Khairy aus Ägypten (Vorlauf zwei) und Edmond Médécin aus Monaco (Vorlauf acht) nahmen erstmals Sportler aus diesen Ländern an Olympischen Spielen teil.
In Antwerpen sah man bei Olympischen Spielen erstmals den bereits berühmten Zielsprung des Charles Paddock. Morris Kirksey wirkte bei all seinen zahlreichen Rennen gegen Paddock immer gehemmt, weil er von dieser Zielsprungtechnik seines Gegners so beeindruckt war. Von den sechs Finalisten kamen vier aus den USA, einer aus Großbritannien und einer aus Frankreich.
Vor dem Start wurde Paddock angemahnt, seine Hände hinter die Startlinie zurückzuziehen. Loren Murchison stand daraufhin auf, er glaubte, die Startprozedur würde wiederholt werden. Doch der Startschuss fiel, so dass Murchison keinerlei Chance hatte, ins Renngeschehen einzugreifen. Paddock gewann das Finale mit seinem Schlusssprung.[3]
In vielen Quellen ist für Murchison die Zeit von 11,2 s angegeben, was allerdings angesichts der Startprobleme kaum stimmig sein kann. Entsprechend ist hier die u. g. Literatur von Ekkehard zur Megede Grundlage für Murchisons Endzeit, die dort ohne Angabe bleibt. Auch für andere Läufer sind dort teilweise andere Zeiten benannt, die allerdings höchstens um eine Zehntelsekunde abweichen.
Paddocks Sieg war der fünfte US-Erfolg im sechsten olympischen Finale. Von den bisher neunzehn vergebenen Medaillen – 1896 hatte es zwei dritte Plätze gegeben – wurden zwölf von Läufern aus den USA gewonnen.