Olivier Kessler

Olivier Kessler (Bildmitte) nach der Ablehnung der «No-Billag»-Initiative 2018

Olivier Kessler (* 5. Oktober 1986)[1] ist ein Schweizer Publizist und Campaigner.[2] Er bezeichnet sich selbst als «konsequent liberal», in Fremdeinschätzungen wurde er als libertär bezeichnet.[3][4][5]

Leben

Kessler wuchs in Wollerau am oberen Zürichsee auf und studierte an der Universität St. Gallen International Affairs & Governance sowie Wirtschaftsjournalismus. Im Jahr 2007 trat er im Zuge der Anti-Minarett-Initiative in die Junge SVP ein.[4] Von 2008 bis 2012 war er Sekretär der SVP im Kanton Schwyz.[2] Danach war er für mehrere Public-Affairs- und Medienunternehmen tätig. Unter anderem war er 2015/16 für rund 10 Monate Chefredaktor der Zeitung Schweizerzeit.[2] Er leitete als Co-Präsident des Vereins zur Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren den Abstimmungskampf zur «No-Billag»-Initiative und war Referent und Gast in Talkshows.[6][7] Kessler wolle, so behaupte er, die SRG «dem Einfluss der Politik entziehen», schrieb die NZZ.[4] Kessler schrieb Gastkommentare und Meinungsbeiträge für verschiedene Zeitungen, u. a. für die NZZ,[8] die Finanz und Wirtschaft,[9] CH Media,[10] den Schweizer Monat[11], und kam in der Weltwoche auch im Jahr 2024 zu Wort.[12] Kessler war ab 2016 Vizedirektor und ist seit 2020 Direktor des Liberalen Instituts.[13] Aus der SVP ist er ausgetreten,[2] laut NZZ war dieser Schritt auch nötig für den Antritt der Stelle beim Liberalen Institut.

Kessler ist laut Angabe von 2018 verheiratet und kaufte um den Jahreswechsel 2017/18 eine Wohnung im Aargau.[4]

Werke

  • Vollgeldreform. Das Reformkonzept und die politische Umsetzung in der Schweiz. St. Gallen 2011 (Bachelor-Arbeit Universität St. Gallen, 2011).
    • Vollgeldreform. Wie man mit einer einzigen Reform Staatsschulden abbaut, Ersparnisse sichert und Wirtschaftskrisen verhindert. AV Akademikerverlag, 2012, ISBN 978-3-639-43589-4.
  • mit Pierre Bessard: 64 Klischees der Politik. Klarsicht ohne rosarote Brille. Liberales Institut, Zürich 2020, ISBN 978-3-033-07803-1.
  • 64 irreführende Politikbegriffe. Wie Sie trotz Nebelpetarden den Durchblick behalten. Liberales Institut, 2023, ISBN 978-3-9525537-3-2.
  • Freiheitsdiät. Erfolgsrezepte für eine fitte Schweiz. Liberales Institut, 2024, ISBN 978-3-9525537-5-6.
  • Befreiungsschlag. Hoffnungsschimmer für eine verloren geglaubte Welt. Orell Füssli, Zürich 2025, ISBN 978-3-9861708-5-1.
Als Herausgeber
  • mit Pierre Bessard: Staatliche Regulierung: wie viel und überhaupt? Liberales Institut, Zürich 2018, ISBN 978-3-033-06984-8.
  • mit Pierre Bessard: Zu teuer! Warum wir für unser Gesundheitswesen zu viel bezahlen. Liberales Institut, Zürich 2019, ISBN 978-3-033-07276-3.
  • mit Pierre Bessard: Explosive Geldpolitik. Wie Zentralbanken wiederkehrende Krisen verursachen. Liberales Institut, Zürich 2019, ISBN 978-3-033-07424-8.
  • mit Claudia Wirz: Mutter Natur und Vater Staat. Freiheitliche Wege aus der Beziehungskrise. Liberales Institut, Zürich 2020, ISBN 978-3-033-06984-8.
  • mit Beat Kappeler: Null-Risiko-Gesellschaft. Zwischen Sicherheitswahn und Kurzsichtigkeit. Liberales Institut, Zürich 2021, ISBN 978-3-033-08467-4.
  • Liberalismus 2.0. Wie neue Technologien der Freiheit Auftrieb verleihen. Liberales Institut, Zürich 2021, ISBN 978-3-033-08602-9.
  • Verlockung der Macht. Die Kunst, die offene Gesellschaft zu verteidigen. Liberales Institut, Zürich 2022, ISBN 978-3-9525537-1-8.
  • mit Peter Ruch: Wissenschaft und Politik: Zuverlässige oder unheilige Allianz? Liberales Institut, Zürich 2022, ISBN 978-3-9525537-2-5.

Einzelnachweise

  1. Matthias Mirbeth, Raffi Hirt: Herausgepickt: Olivier Kessler. In: prisma. Das HSG-Studierendenmagazin.
  2. a b c d «No Billag»: Wer ist der Mann, der die Radio- und TV-Gebühren abschaffen will? In: Aargauer Zeitung. 3. November 2017, abgerufen am 11. Oktober 2018.
  3. Dein Feind, der Staat. In: Der Bund. 16. Januar 2018 (PDF; 1,8 MB; via Universität Basel).
  4. a b c d Matthias Sander: Der kompromisslose No-Billag-Wortführer. In: Neue Zürcher Zeitung. 9. Februar 2018, S. 53.
  5. Jan Jirát, Kaspar Surber: Kessler allein zu Haus. In: WOZ. 2. März 2017.
  6. Diskussionsrunde zur Medienenquete «Medienlandschaft im Umbruch?» (Memento vom 6. Juni 2018 im Internet Archive). In: ORF. 5. Juni 2018.
  7. ORF: Parteiisch, teuer und überholt? In: ServusTV. 28. Februar 2018 (online [abgerufen am 10. Oktober 2018]).
  8. Olivier Kessler: Medienvielfalt ohne Zwangsgebühren. In: Neue Zürcher Zeitung. 12. Januar 2018, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 13. Oktober 2018]).
  9. Entstaatlichung kurbelt die Wirtschaft an. In: Finanz und Wirtschaft. 29. Juni 2020, abgerufen am 8. Juli 2020.
  10. Olivier Kessler: Die Unternehmensbesteuerung muss überdenkt werden (Memento vom 7. Juli 2020 im Internet Archive). In: Luzerner Zeitung. 7. Juli 2020.
  11. Olivier Kessler: Geht in die Offensive! In: Schweizer Monat. 30. März 2020, abgerufen am 8. Juli 2020.
  12. Olivier Kessler. In: Weltwoche. Abgerufen am 6. März 2024 (Beiträge).
  13. Organisation. Liberales Institut, abgerufen am 10. Oktober 2018.