Olgierd Geblewicz

Olgierd Tomasz Geblewicz (* 15. Oktober 1972 in Goleniów[1]) ist ein polnischer Politiker (PO). Er ist seit 2010 Woiwodschaftsmarschall von Westpommern und seit 2020 Vorsitzender der Fraktion der Europäischen Volkspartei im Europäischen Ausschuss der Regionen. Von 2008 bis 2010 war er Vorsitzender des Sejmik Sejmiks von Westpommern.
Leben und Beruf
Geblewicz studierte Rechtswissenschaften an der Fakultät für Recht und Verwaltung der Universität Stettin und Wirtschaftswissenschaften an der West Pomeranian Business School.[1] Er absolvierte auch ein Aufbaustudium in Betriebswirtschaft an der Universität Warschau.[1] Zunächst arbeitete er in einer Bank und war dann im kommunalen Dienstleistungssektor tätig. Vier Jahre lang war er Präsident des Wasser- und Abwasserwerks in Stettin.[2] Er ist verheiratet und hat drei Töchter.
Am 13. Mai 2021 war Geblewicz in einen Verkehrsunfall auf der S3 bei Goleniów verwickelt. Er lenkte scharf in die Fahrspur eines Lastwagens ein, bremste dann heftig und stieß mit dem hinter ihm fahrenden Lastwagen zusammen. Der gesamte Vorfall wurde von einer Videokamera aufgezeichnet. Das Ermittlungsverfahren gegen dihn wurde eingestellt, obwohl der Staatsanwalt zugab, dass Olgierd Geblewicz den Tatbestand der Gefährdung der Sicherheit im Straßenverkehr erfüllt habe.
Politik
Seit 2001 ist Geblewicz Mitglied der Platforma Obywatelska.[1] Bei den Selbstverwaltungswahlen 2002 wurde er auf der Liste „Gmina dla Obywatela“ zum Mitglied des Stadtrats in Goleniów gewählt.[1][3] In den Jahren 2006[4] und 2010[5] wurde er in den Sejmik, das Regionalparlament der Woiwodschaft Westpommern, gewählt.[1] In den Jahren 2006 bis 2008 leitete er die Fraktion der Platforma Obywatelska im Westpommerschen Regionalparlament.[1] Am 2. Dezember 2008 wurde er Vorsitzender des Sejmik von Westpommern.[6]
Am 29. November 2010 wurde er vom Woiwodschaftsrat zum Woiwodschaftsmarschall gewählt, d. h. zum Oberhaupt der regionalen Selbstverwaltungsbehörden.[7] Von 2010 bis 2011 war er Vorsitzender der Subregionalen Kooperationskonferenz der Ostseestaaten (BSSSC).[8] Im Jahr 2011 wurde er Mitglied des Europäischen Ausschusses der Regionen.[9] 2013 wurde er Vorsitzender der kommunalen Strukturen der Platforma Obywatelska in Stettin.[9] Bei den Selbstverwaltungswahlen 2014 wurde er erneut wieder in den Woiwodschaftstag gewählt,[10] am 1. Dezember des Jahres wurde er als Woiwodschaftsmarschall von Westpommern bestätigt.[11] Im Jahr 2016 wurde er Vorstandsvorsitzender der Vereinigung der Woiwodschaften der Republik Polen.[12]
Auch bei den Selbstverwaltungswahlen 2018 wurde er wiedergewählt; er erhielt 42.494 Stimmen (23,14 %).[13] Am 23. November 2018 wurde er erneut zum Marschall der Woiwodschaft ernannt.[14] Im Januar 2020 wurde er zum Vorsitzenden der Fraktion der Europäischen Volkspartei im Europäischen Ausschuss der Regionen gewählt.[15]
Im Woiwodschaftstag ist er Mitglied des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, des Ausschusses für Haushalts- und Kommunalangelegenheiten, des Ausschusses für Gesundheit, Soziales und öffentliche Sicherheit, der vorläufigen Kommission für maritime Wirtschaft und Binnenschifffahrt und der vorläufigen Kommission für das Ehrenabzeichen des westpommerschen Greifen.[1] Bei den Selbstverwaltungswahlen 2024 wurde er zum fünften Mal in den westpommerschen Sejmik gewählt.[16] Anschließend wurde er erneut als Woiwodschaftsmarschall wiedergewählt.[17]
Im Europäischen Ausschuss der Regionen ist er Mitglied der Fachkommission für Unionsbürgerschaft, Regieren, institutionelle Fragen und Außenbeziehungen (CIVEX) und der Fachkommission für natürliche Ressourcen (NAT).[18]
Auszeichnungen und Ehrungen
- Goldenes Verdienstkreuz der Republik Polen, erhalten 2012[19]
- Ehrenabzeichen für Verdienste um die lokale Regierung, erhalten 2015[20]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Olgierd Geblewicz. In: Sejmik Województwa Zachodniopomorskiego. Abgerufen am 16. Januar 2021 (polnisch).
- ↑ „Olgierd Geblewicz ponownie marszałkiem zachodniopomorskiego“ auf www.portalsamorzadowy.pl, abgerufen am 15. September 2025.
- ↑ Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 15. September 2025.
- ↑ Geografia wyborcza - Wybory samorządowe - Państwowa Komisja Wyborcza. Abgerufen am 16. Januar 2021 (polnisch).
- ↑ Wybory Samorządowe 2010 - Geografia wyborcza - Rzeczpospolita Polska - województwo zachodniopomorskie - - Okręg/Komitet. Abgerufen am 16. Januar 2021 (polnisch).
- ↑ Marek Rudnicki: Olgierd Geblewicz nowym przewodniczącym sejmiku. 2. Dezember 2008, abgerufen am 16. Januar 2021 (polnisch).
- ↑ Miłosz Gocłowski: Geblewicz marszałkiem, Tałasiewicz przewodniczącym sejmiku. In: Radio Szczecin. 29. November 2010, abgerufen am 16. Januar 2021 (polnisch).
- ↑ Województwo Zachodniopomorskie w zarządzie BSSSC (18 września 2019). Abgerufen am 17. Januar 2021 (polnisch).
- ↑ a b Marszałek Województwa Zachodniopomorskiego | Urząd Marszałkowski Województwa Zachodniopomorskiego. Abgerufen am 17. Januar 2021 (polnisch).
- ↑ Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 15. September 2025.
- ↑ Olgierd Geblewicz ponownie marszałkiem zachodniopomorskiego - Polityka i Społeczeństwo. In: Portal Samorządowy. 1. Dezember 2014, abgerufen am 17. Januar 2021 (polnisch).
- ↑ Olgierd Geblewicz, marszałek województwa zachodniopomorskiego nowym prezesem Związku Województw RP - Polityka i Społeczeństwo. In: Portal Samorządowy. Abgerufen am 17. Januar 2021 (polnisch).
- ↑ Wybory samorządowe 2018. Abgerufen am 15. September 2025 (polnisch).
- ↑ Alan Sasinowski: Geblewicz znowu marszałkiem. 23. November 2018, abgerufen am 17. Januar 2021 (polnisch).
- ↑ Gracjan Broda: Olgierd Geblewicz przewodniczącym EPL w Europejskim Komitecie Regionów. 31. Januar 2020, abgerufen am 17. Januar 2021 (polnisch).
- ↑ Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 15. September 2025.
- ↑ „Olgierd Geblewicz ponownie wybrany na marszałka“ auf radioszczecin.pl, abgerufen am 15. September 2025.
- ↑ Olgierd Geblewicz. In: Comitee of Regions. Abgerufen am 17. Januar 2021 (englisch).
- ↑ Postanowienie Prezydenta Rzeczypospolitej Polskiej z dnia 19 września 2012 r. o nadaniu odznaczeń. Abgerufen am 16. Januar 2021.
- ↑ Za zasługi. Szef MAC wręczył odznaki 33 zachodniopomorskim samorządowcom. In: PAP. 18. September 2015, abgerufen am 16. Januar 2021 (polnisch).