Oberndorf (Westerwald)

Obe(r)ndorf(f) ist eine Wüstung im Westerwald zwischen Seck und Waldmühlen. Der Ort war vermutlich im 15. Jahrhundert schon nicht mehr bewohnt.

Geographische Lage

Oberndorf lag etwa 600 m westlich von Seck, zwischen dem Holzbach und der heutigen L300, die die Dörfer Seck und Waldmühlen verbindet.

Name

Der älteste Beleg „Owersecke“ weist auf den Ortsnamen „Seck“ hin, möglicherweise verstanden als „oberhalb von Seck“. Dafür spricht, dass die Endung „-dorf“ für den Ort erst später belegt ist: „Overindorf“ (1330), „Oberdorff“ (1483/1484, teils auch „Oberndorf“).[1]

Ab dem 16. Jahrhundert findet sich der Name nur noch als Flurname: 1510 als „Oberndorff“, 1531 als „Oberndorf“, 1605 als „Oberndorff“ und 1688 als „Obendorff“.

Geschichte

Um 1330 besaß das Kloster Seligenstatt in Oberndorf mehrere Güter.

Im 15. Jahrhundert war Oberndorf vermutlich bereits nicht mehr bewohnt, da die beiden Gülten an das Kloster bereits von Einwohnern zu Seck gezahlt wurden. Die letzte Erwähnung findet sich im Jahr 1688.

Heutige Spuren

An die Wüstung erinnert heute nur noch die Flurbezeichnung „Im Oberndorf“.

Literatur

  • Hellmuth Gensicke: 900 Jahre Seck. Geschichte eines Westerwälder Dorfes und Kirchspiels. o. O. 1959.
  • Helmut Jung: Streifzug durch die Secker Dorfgeschichte. Seck 2006.
  • Helmut Jung: Chronik der Gemeinde. In: Gemeindeverwaltung Seck (Hrsg.): 950 Jahre Seck, 1059–2009. Seck 2008.

Einzelnachweise

  1. Werner Metzler: Die Ortsnamen des nassauischen Westerwaldes. Sprachwissenschaftliche Untersuchungen (= Josef Kunz, Ludwig Erich Schmitt [Hrsg.]: Marburger Beiträge zur Germanistik. Band 15). N. G. Elwert Verlag, Marburg 1966, S. 154 f.

Koordinaten: 50° 34′ 49,1″ N, 8° 3′ 22,8″ O