Oberer Bockhartsee

Oberer Bockhartsee
Kleiner Pochartsee, Oberbockhartsee, Oberer Pochartsee, Oberer Pochhartsee
Oberer Bockhartsee
Geographische Lage Land Salzburg, Österreich
Abfluss Bockhartseebach
Daten
Koordinaten 47° 4′ 54,1″ N, 13° 1′ 58,7″ O
Oberer Bockhartsee (Land Salzburg)
Oberer Bockhartsee (Land Salzburg)
Höhe über Meeresspiegel 2074 m ü. A.[1]
Fläche 3 ha[1]
Maximale Tiefe 6 m[2]
Vorlage:Infobox See/Wartung/Seelänge
Vorlage:Infobox See/Wartung/Seebreite

Der Obere Bockhartsee (auch Kleiner Pochartsee, Oberbockhartsee, Oberer Pochartsee und Oberer Pochhartsee) ist ein See in der Gemeinde Bad Gastein im österreichischen Bundesland Salzburg.

Geografie

Der Obere Bockhartsee befindet sich in der Katastralgemeinde Böckstein der Gemeinde Bad Gastein und im Landschaftsschutzgebiet Gasteiner-Tal. Er liegt auf einer Höhe von 2074 m ü. A. Die umstehenden Berge sind der Silberpfennig (2600 m ü. A.) im Nordosten, der Kolmkarspitz (2528 m ü. A.) im Südosten und der Seekopf (2414 m ü. A.) im Süden. Im See hat der Bockhartseebach seinen Ursprung, der weiter talabwärts durch den Unteren Bockhartsee fließt, bevor er linksseitig in die Nassfelder Ache mündet. Die Fläche des Oberen Bockhartsees beläuft sich auf etwa 3,0 ha.[1] Er ist bis zu 6 m tief. An den Uferbereichen des naturbelassenen Bergsees gibt es große Flachwasserzonen.[2]

Der See ist im Besitz der Österreichischen Bundesforste.[3] Der Zimburgweg ist ein Wanderweg vom Oberen Bockhartsee auf die Miesbichlscharte unterhalb des Gipfels des Ortbergs. Er ist nach dem Gasteiner Kurdirektor und Lokalhistoriker Heinrich Zimburg (1895–1978) benannt.[4]

Geschichte

Am Fuß des Silberpfennigs zwischen dem Oberen und dem Unteren Bockhartsee wurde früher Bergbau betrieben. In den Halden fanden sich Eisenspat, Eisenkies, Arsenkies und Bleiglanz.[5]

Ein 350 ha großes Landschaftsschutzgebiet Ober u. Unter Bockhartsee wurde im Jahr 1965 ausgewiesen.[6] Dieses ging im 1978 gegründeten und weitaus größerem Landschaftsschutzgebiet Gasteiner-Tal auf.[7]

Ökologie

Der Obere Bockhartsee ist ein oligotropher (nährstoffarmer) See mit besonders großem ökologischem Wert.[1] Im Gewässer leben Bachsaiblinge. Diese können von Jahreskartenbesitzern des Fischervereins Gastein in den Sommermonaten gefischt werden.[2] Am See wurde die Vogelart Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe) beobachtet.[8] Südlich des Gewässers erstrecken sich einige kleine Moore.[1] Oberhalb der Bockhartseen wächst an mehreren Stellen Allermannsharnisch (Allium victorialis).[9]

Literatur

  • Eberhard Fugger: Salzburgs Seen. IX. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Nr. 51, 1911, Kapitel Die beiden Pochartseen, S. 6–12 (zobodat.at [PDF]).
  • Alois R. Schmidt: Nachrichten über die alten verlassenen Gasteiner Bergbaue am Bockhart, in der Erzwies und Siglitz, im Naßfelde und Anlaufthale. In: Österreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen. Nr. 21/22, 1870, S. 147–150/154–155.
  • Heinrich Zimburg: Einheitliche Schreibweise des Namens Bockhartsee. In: Badgasteiner Badeblatt. Nr. 14, 1966, S. 166.
  • Heinrich Zimburg: Zur Schreibweise Bockhartsee. In: Badgasteiner Badeblatt. Nr. 34, 1966, S. 485.
Commons: Oberer Bockhartsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e SAGIS (Salzburger Geographisches Informationssystem). Land Salzburg, abgerufen am 27. Mai 2025.
  2. a b c Oberer Bockhartsee. Fischerverein Gastein, abgerufen am 27. Mai 2025.
  3. Unsere Seen. Österreichische Bundesforste, Purkersdorf 2002, S. 35 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 27. Mai 2025]).
  4. Anton Ernst Lafenthaler: Geschichte: Wanderwege, Namen. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 27. Mai 2025.
  5. Eberhard Fugger: Salzburgs Seen. IX. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Nr. 51, 1911, S. 11 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 27. Mai 2025]).
  6. Kurt Conrad: Natur- und Landschaftsschutz im Lande Salzburg. In: Jahrbuch des Vereins zum Schutze der Alpenpflanzen und -Tiere. Nr. 75, 1968, S. 85 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 27. Mai 2025]).
  7. Schutzgebiet Gasteiner-Tal. Land Salzburg, abgerufen am 27. Mai 2025.
  8. Christine Medicus, Hemma Gressel: Ornithologische Beobachtungen aus Salzburg 2007. In: Salzburger Vogelkundliche Berichte. Nr. 13, 2008, S. 68 (zobodat.at [PDF; 22,5 MB; abgerufen am 27. Mai 2025]).
  9. Fritz Gruber, Walter Strobl: Floristisches aus dem Gasteiner Tal, II. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Nr. 138, 1998, S. 591 (zobodat.at [PDF; 1,1 MB; abgerufen am 27. Mai 2025]).