Noch lange keine Lipizzaner
| Film | |
| Titel | Noch lange keine Lipizzaner |
|---|---|
| Produktionsland | Österreich |
| Originalsprache | Deutsch |
| Erscheinungsjahr | 2025 |
| Länge | 92 Minuten |
| Altersfreigabe | |
| Produktionsunternehmen | April April Filme |
| Stab | |
| Regie | Olga Kosanović |
| Drehbuch | Olga Kosanović |
| Produktion | Deniz Raunig |
| Musik | Kyrre Kvam |
| Kamera | Rupert Kasper |
| Schnitt | Jan Zischka |
| Besetzung | |
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Noch lange keine Lipizzaner ist ein österreichischer Dokumentarfilm mit Spielszenen[3] aus dem Jahr 2025 von Olga Kosanović.[4]
Inhalt
Der Film beruht auf den Erfahrungen der Regisseurin mit serbischer Staatsbürgerschaft, in Österreich geboren und aufgewachsen, nachdem sie die österreichische Staatsbürgerschaft beantragt hat.
Olga Kosanović wurde 1995 als Tochter serbischer Eltern in Wien geboren und war nach österreichischem Gesetz folglich Serbin. Ihr Antrag auf die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft wurde in einem elfseitigen Brief abgelehnt, weil sie im Laufe ihres Lebens insgesamt 58 Tage zu lange im Ausland war, in Deutschland studiert und ein Austauschsemester in Prag absolviert hatte. Diese Erfahrung war der Ausgangspunkt für die filmische Auseinandersetzung mit den Themen Zugehörigkeit, Nation und Identität.[5][6]
Der Titel des Films bezieht sich auf ihre Teilnahme an einer Talkshow zu diesen Themen, nach der jemand in einem Online-Forum unter dem Nicknamen Desert Eagle schrieb: „Wenn eine Katze in der Hofreitschule Junge wirft, sind das noch lange keine Lipizzaner.“[3][7] In deren Zucht im slowenischen Gestüt Lipica wurden neben Arabern und andalusischen Pferden auch italienische Hengste einbezogen.[5]
Protagonisten
- Rainer Bauböck[4]
- Emil Brix
- Waltraud Heindl
- Isolde Charim
- Robert Menasse
- Judith Kohlenberger[8]
- Toxische Pommes
- Gerd Valchars
Produktion
Die Dreharbeiten fanden an 30 Drehtagen vom 14. Mai 2024 bis Oktober 2024 in Wien statt.[4][6]
Produziert wurde der Film von der April April Filme GmbH, als Produzent fungierte Deniz Raunig. Unterstützt wurde der Film vom Österreichischen Filminstitut, vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, von der Stadt Wien, dem Land Niederösterreich und dem Zukunftsfonds der Republik Österreich. Beteiligt war der Österreichische Rundfunk.[4]
Die Kamera führte Rupert Kasper, die Montage verantwortete Jan Zischka. Die Musik schrieb Kyrre Kvam, den Ton gestalteten Teresa Schwind, Chuqi Lu und Jan Zischka, das Szenenbild Sophie Rieser und das Kostümbild Lisa Heinisch.[4]
Veröffentlichung
Premiere war am 22. Jänner 2025 am Filmfestival Max Ophüls Preis.[6] Weitere Aufführungen erfolgten unter anderem im Rahmen der LETsDOK Dokumentarfilmtage in Deutschland sowie im März 2025 auf der Diagonale in Graz.[5][6]
Der österreichische Kinostart ist für den 12. September 2025 vorgesehen.[4][6] In Deutschland soll der Film am 2. Oktober 2025 in die Kinos kommen.[8][9]
Rezeption
Julia Schafferhofer befand in der Kleinen Zeitung, dass die Doku lustvoll, klug, kompetent und vielstimmig Fragen von Zugehörigkeit, Ausgrenzung, Demokratiedefiziten und dem drängenden Wunsch, sich amtlich dazugehörig fühlen zu können, verhandle.[7]
Valerie Dirk schrieb auf DerStandard.at, dass Kosanović ihren ersten Langfilm ebenso paradox wie schmissig gestalte, wie es der Titel verspreche.[3]
Auszeichnungen und Nominierungen
- Filmfestival Max Ophüls Preis 2025: Nominierung für den besten Dokumentarfilm (Olga Kosanović)[6]
- Filmfestival Der neue Heimatfilm 2025: Auszeichnung mit dem Publikumspreis[10]
Weblinks
- Noch lange keine Lipizzaner bei IMDb
- Noch lange keine Lipizzaner in The Movie Database
- «Man kann nicht alle Biografien in ein Gesetz packen.» Interview Karin Schiefer / Olga Kosanović Austrianfilms, Jänner 2025
Einzelnachweise
- ↑ Freigabebescheinigung für Noch lange keine Lipizzaner. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüfnummer: 271929).
- ↑ Alterskennzeichnung für Noch lange keine Lipizzaner. Jugendmedienkommission.
- ↑ a b c Valerie Dirk: Fremd in Österreich: Die Diagonale zeigt Filme über Unzugehörigkeit. In: DerStandard.at. 30. März 2025, abgerufen am 2. September 2025.
- ↑ a b c d e f Österreichisches Filminstitut. Abgerufen am 2. September 2025.
- ↑ a b c Noch lange keine Lipizzaner. In: diagonale.at. 2. September 2025, abgerufen am 2. September 2025.
- ↑ a b c d e f Noch lange keine Lipizzaner bei crew united, abgerufen am 2. September 2025.
- ↑ a b Julia Schafferhofer: „Noch lange kein Lipizzaner“: Sich zugehörig fühlen oder nicht. In: Kleine Zeitung. 2. September 2025, abgerufen am 2. September 2025.
- ↑ a b Noch lange keine Lipizzaner. In: filmstarts.de. Abgerufen am 2. September 2025.
- ↑ Noch lange keine Lipizzaner. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. September 2025.
- ↑ Michaela Maurer,: 38. Festival „Der neue Heimatfilm“ – Preise vergeben und Besucherrekord. In: tips.at. 1. September 2025, abgerufen am 2. September 2025.