Noah (Name)

Noah ist ein je nach Herleitung männlicher oder weiblicher Vorname sowie ein Familienname.

Herkunft und Bedeutung

Männlicher Vorname

Der Name Noah geht auf den hebräischen Namen נֹחַ nōaḥ zurück.[1] Er leitet sich vermutlich von der Wurzel נוח nwḥ oder dem Nomen נוֹחַ nōaḥ mit ausgefallenem theophoren Element ab und bedeutet: „[Gott/das Kind] ist Ruhe/beruhigt“ oder „beruhige dich [oh Gott]“.[2] In Gen 5,29  wird der Name von der Wurzel נחם nḥm „trösten“ gedeutet. Dies gilt jedoch als Volksetymologie.[3]

Im Buch Genesis ist Noah der zehnte Patriarch nach Adam und Held der Sintfluterzählung.

Weiblicher Vorname

→ Hauptartikel: Noa

Noah ist außerdem die englische Variante des hebräischen Frauennamens נֹעָה nōʿāh.[4]

Verbreitung

International

Der Name Noah erfreut sich international großer Beliebtheit.

Im englischen Sprachraum fand Noah erst nach der Reformation als christlicher Vorname Gebrauch. Insbesondere unter Puritanern war er verbreitet, jedoch im 19. und 20. Jahrhundert nicht sehr beliebt.[1] In den USA stand der Name im Jahr 1880 auf Rang 126 der Hitliste. Seine Popularität sank bis in die 1960er Jahre immer weiter. Im Jahr 1963 erreichte er mit Rang 696 seinen Tiefpunkt. Seitdem steigt seine Beliebtheit. Seit 1996 gehört Noah zu den 50 meistvergebenen Jungennamen in den USA, in den Jahren 2013, 2014, 2015 und 2016 stand er sogar an der Spitze der Vornamenscharts.[5] Als Frauenname wird der Name nur sehr selten gewählt. Im Jahr 2021 stand er auf Rang 691 der Hitliste.[5]

Auch in Kanada stieg die Popularität des Namens in den 1990er Jahren sprunghaft an. Im Jahr 1995 trat er mit Rang 98 erstmals in die Liste der 100 beliebtesten Jungennamen ein. Im Jahr 1999 belegte er bereits Rang 15. In den Jahren 2017 und 2019 stand Noah an der Spitze der Vornamenscharts.[6]

Auch im Vereinigten Königreich entwickelte Noah sich in den letzten Jahren zu einem der beliebtesten Jungennamen.[7][8][9] Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in Irland[10], Australien[11] und Neuseeland.[12]

Noah wird in den Niederlanden seit Anfang der 1970er Jahre jedes Jahr bei der Namenswahl berücksichtigt. Ende der 1990er Jahre wurde der Name sehr schnell populär. Der Name gehört seit 1999 dauerhaft zu den Top-100 der Hitlisten und hat sich unter den beliebtesten Jungennamen etabliert.[13] In 2017 und seit 2019 belegte er dort die Spitzenposition in den Vornamenscharts. Als weiblicher Name wird Noah nur sehr selten gewählt. Im Jahr 2008 stand er auf Rang 505 der Hitliste.[14] In Polen befindet sich der Name seit 2000 alljährlich in den Vornamenscharts, in den letzten 10 Jahren wurde 350 Jungen so genannt. Die Vergabe ist auch in Liechtenstein und Slowenien nachgewiesen.[13]

Der Name befindet sich in Italien seit 2008 im Aufwärtstrend. Von Rang 178 kletterte der Name auf Rang 29 im Jahr 2023.[15] In Spanien liegt der Name seit 2015 in den Top-100 der Hitlisten. Im Jahr 2023 belegte er Rang 42.[16] Ähnlich sieht es im Baskenland und in Katalonien aus.[17][18] Der Name liegt in Portugal seit 2012 in den Vornamenscharts der 100 beliebtesten Jungennamen.[19]

Darüber hinaus zählt Noah in folgenden Ländern zu den 10 beliebtesten Jungennamen: Norwegen (Rang 2, Stand 2021)[20], Schweden (Rang 2, Stand 2021)[21], Belgien (Rang 2, Stand 2020)[22], Dänemark (Rang 3, Stand 2020)[23], Argentinien (Rang 4, Stand 2021)[24] und Frankreich (Rang 8, Stand 2021).[25]

Deutscher Sprachraum

Der Name war in Österreich von 1985 bis Mitte der 1990er Jahre nur mäßig beliebt, danach stieg seine Popularität stark an.[26] Noah gehört seit 2001 zu den 50 beliebtesten Jungennamen und konnte fast jedes Jahr einen Anstieg in der Popularität verzeichnen. Im Jahr 2023 belegte er Rang 6 der Hitliste.[27] Von 1984 bis 2023 wurde der Name etwa 9.600 Mal gewählt.[13]

In der Schweiz kommt der Name mindestens seit 1933 in der Namensgebung vor. Seit Mitte der 1960er Jahre wurde er regelmäßig vergeben. Anfang der 1990er Jahre erlebte der Name einen starken Beliebtheitsschub.[13] Bereits im Jahr 1999 trat Noah in die Top-20 der beliebtesten Jungennamen ein. Seit 2002 belegt er durchgängig einen der ersten beiden Ränge der Vornamenscharts. Je nach Quelle variiert die Angabe zwischen 5 und 8 Spitzenpositionen in diesem Zeitraum.[28][29] Der Name wurde von 1930 bis 2023 rund 11.900 Mal vergeben.[13]

In Deutschland wird der Name Noah seit Mitte der 1990er Jahre immer häufiger vergeben.[30] Seit 2013 gehört er zu den 10 meistvergebenen Jungennamen des Landes. Im Jahr 2021 stand er zum dritten Mal in Folge an der Spitze der Vornamenscharts.[31] Dabei wurde er an 1,42 % aller neugeborenen Jungen vergeben.[32]

Varianten

Für Varianten des englischen weiblichen Vornamens: siehe Noa

Namenstag

Der Namenstag von Noah wird nach der biblischen Gestalt am 28. November gefeiert.

Namensträger

Vorname

Familienname

Künstlername

Siehe auch

Wiktionary: Noah – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Quellen

  1. a b Noah (1). In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. Juni 2022 (englisch).
  2. Wilhelm Gesenius: hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 799.
  3. Kathrin Gies: Noah. In: WiBiLex. Deutsche Bibelgesellschaft, 1. August 2012, abgerufen am 24. Juni 2022.
  4. Noah (2). In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. Juni 2022 (englisch).
  5. a b Popularity in the United States. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. Juni 2022.
  6. Popularity in Canada. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. Juni 2022.
  7. Popularity in England and Wales. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. Juni 2022.
  8. Popularity in Northern Ireland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. Juni 2022.
  9. Popularity in Scotland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. Juni 2022.
  10. Popularity in Ireland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. Juni 2022.
  11. Popularity in Australia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. Juni 2022.
  12. Popularity in New Zealand. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. Juni 2022.
  13. a b c d e Noah. In: Baby-Vornamen. Baby Vornamen, abgerufen am 2. April 2025 (deutsch).
  14. Popularity in the Netherlands. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. April 2025 (englisch).
  15. Popularity in Italy. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. April 2025 (englisch).
  16. Popularity in Spain. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. April 2025 (englisch).
  17. Popularity in Basque Country, Spain. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. April 2025 (englisch).
  18. Popularity in Catalonia, Spain. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. April 2025 (englisch).
  19. Popularity in Portugal. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. April 2025 (englisch).
  20. Popularity in Norway. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. Juni 2022.
  21. Popularity in Sweden. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. Juni 2022.
  22. Popularity in Belgium. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. Juni 2022.
  23. Popularity in Denmark. In: Behind the Name. Abgerufen am 24. Juni 2022.
  24. Popularity in Argentinia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. Juni 2022.
  25. Popularity in France. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. Juni 2022.
  26. Vornamen der Geborenen. In: STATISTIK AUSTRIA. Bundesanstalt Statistik Österreich, abgerufen am 2. April 2025 (deutsch).
  27. Popularity in Austria. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 2. April 2025 (englisch).
  28. Popularity in Switzerland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 24. Juni 2022.
  29. Namenshitparade 2020 - Das sind die beliebtesten Namen für Neugeborene in der Schweiz. In: SRF. Schweizer Radio und Fernsehen, 17. August 2021, abgerufen am 24. Juni 2022.
  30. Noah. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 24. Juni 2022.
  31. Die beliebtesten Vornamen. In: GfdS. Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., abgerufen am 24. Juni 2022.
  32. Ausführliche Auswertung: Vornamen 2021. In: GfdS. Gesellschaft für deutsche Sprache e. V., 6. Mai 2022, abgerufen am 24. Juni 2022.