Nikolai Wjatscheslawowitsch Cholostenko

Nikolai Wjatscheslawowitsch Cholostenko (russisch Николай Вячеславович Холостенко; 7. Februar 1902 in Kiew, Russisches Kaiserreich; † 1978 in Kiew, Sowjetunion)[1] war ein sowjetischer Architekt. Er wirkte vor allem in Kiew. Neben der Projektierung neuer Gebäude beschäftigte er sich auch mit der Erforschung und Dokumentation von Baudenkmälern des alten Russlands.

Leben und Werk

Cholostenko wurde am 7. Dezember 1902 in Kiew, nach anderen Quellen in Łódź im heutigen Polen geboren[2]. 1922 begann er sein Studium am Kiewer Architekturinstitut. Zu seinen Lehrern zählten Pawel Fedotowitsch Aljoschin, Ippolit Wladislawowitsch Morgilewskij, Walerian Nikitowitsch Rykow, Wassyl Krytschewskyj und Alexander Matwejewitsch Werbizkij.[3] Er schloss 1929 seine Studien am Kiewer Kunstinstitut ab.[3] Gemeinsam mit seinem Bruder, Iossif Karakis, Michail Ignatjewitsch Gretschina, Pjotr Grigorjewitsch Jurtschenko und Wolodymyr Sabolotnyj gründete er die Gesellschaft „Oktober“.[3] In den 1930er Jahren arbeitete er mit Karakis und Jurtschenko zusammen.[3] Ergebnis der Zusammenarbeit mit Karakis war ein Projekt für die Neugestaltung des Kiewer Schiffsanlegers.[3] Die Masse seiner folgenden Arbeiten entwarf er im Stil des Konstruktivismus.

Jakow Aronowitsch Schteinberg zählte ihn zusammen mit Karakis und Gretschina zu den ernsthaften Architekten der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik.[3]

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war die Erforschung und Rekonstruktion von Baudenkmälern der Alten Rus im Kiew, Tschernihiw, Putywl, und Nowhorod-Siwerskyj ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit.[1] Cholostenko rekonstruierte anhand der von ihm geleiteten Ausgrabungen in den 1950er Jahren das ursprüngliche Aussehen der Kirche des heiligen Kyrill in Kiew. Von ihm stammt ebenfalls ein Versuch der Rekonstruktion des Goldenen Tores in Kiew.[4]

Projekte (Auswahl)

Ausgrabungen und Rekonstruktionen (Auswahl)

Literatur

  • Анатолий Викторович Кудрицкий, Лабинский Микола Гнатович: Мистецтво України (біографічний довідник). Українська енциклопедія ім. М. П. Бажана, Київ 1997, ISBN 5-88500-071-9, S. 619 (ukrainisch).

Einzelnachweise

  1. a b c Дослідники пам’яток Національного заповідника «Софія Київська». In: Софія Київська. Національний заповідник «Софія Київська», archiviert vom Original; abgerufen am 19. Mai 2025 (ukrainisch).
  2. Николай Вячеславович Холостенко. In: Киевский календарь. Abgerufen am 24. Mai 2025 (russisch).
  3. a b c d e f g h Олег Юнаков: Архитектор Иосиф Каракис. Алмаз, 2016, ISBN 978-1-68082-000-3 (russisch).
  4. a b Sergei Alexandrowitsch Wyssozkij: Золотые Ворота в Киеве. Hrsg.: Наукова Думка. Наукова Думка, Киев 1982, S. 8 f.
  5. «Киев: архитектурно-исторический очерк» (1982). Часть 6. Зеленые насаждения. In: Неофициальный городской сайт Киева. kievjournal.com, archiviert vom Original; abgerufen am 19. Mai 2025 (russisch).
  6. 17. Киев. Поселок имени Хрущева (Багринова гора). Арх. Н. В. Холостенко. 1948-53 г. In: livejournal.com. Abgerufen am 19. Mai 2025 (russisch).
  7. Дом врача и Дом специалистов. История домов Киева. Фото. Archiviert vom Original; abgerufen am 16. Mai 2025 (russisch).
  8. Михаил Кальницкий: Ломать и строить. In: Украинский деловой еженедельник "Контракты" /. 19. Januar 2009, archiviert vom Original; abgerufen am 24. Mai 2025 (russisch).
  9. Путеводитель по Верхнему городу, раздел 4, часть 2. In: Kiev.livejournal. 11. Januar 2009, abgerufen am 24. Mai 2025 (russisch).