Nico Beyer (Regisseur)

Nicolas „Nico“ Beyer (* 15. Juni 1964 in Wilhelmshaven) ist ein deutscher Filmregisseur für Kurzfilme, Musikvideos und Werbefilme.

Leben und Wirken

Nach dem Ende seiner Schulzeit zog Nico Beyer nach Düsseldorf, um an der dortigen Kunstakademie zu studieren.[1] Nach seinem Abschluss arbeitete Beyer mit Nam June Paik und Horst H. Baumann zusammen und dokumentierte deren Arbeit auf Video. Nach mehrjährigen karrierebedingten Aufenthalten in Paris, New York City und in der Schweiz lebt Beyer inzwischen wieder in Düsseldorf.[2]

Seine Karriere begann Beyer zunächst damit, Idents für MTV Europe zu erstellen. Er erregte damit die Aufmerksamkeit von Künstlern und Unternehmen wie Thierry Mugler, Diesel, Der Spiegel, Jason Donovan und dem Magazin Forbes, die Beyer für Werbefilme und Musikvideos engagierten. Dies markierte den Beginn seiner internationalen Filmkarriere. Im weiteren Verlauf drehte Beyer Werbefilme für u. a. Audi, Renault, Coca-Cola, Canon, Caritas, Nike, BMW, Nissan, Adidas und McDonald’s, für die er mit Filmpreisen wie dem silbernen und goldenen Löwen beim renommierten Cannes Lions International Advertising Festival ausgezeichnet wurde.[3][4][5][6][7]

Gleichzeitig forcierte Beyer seine Karriere als Regisseur für Musikvideos und arbeitete mit Künstlern und Bands wie den Pet Shop Boys, Erasure, den Cocteau Twins, They Might Be Giants, U 96, Suzanne Vega, The Shamen, The Verve, Deine Lakaien, Swing Out Sister, Tony! Toni! Toné! oder Galliano zusammen. Beyers Musikvideo zu Blood Makes Noise von Suzanne Vega wurde 1993 bei den Billboard Music Video Awards für die Kategorie Best Pop/Rock Female Video nominiert, verlor jedoch gegen jenes zu Why von Annie Lennox.

1998 drehte Nico Beyer seinen ersten Kurzfilm Phantom, der auf der Berlinale seine Premiere feierte. 2000 folgte sein zweiter Kurzfilm 99.

Zwischen 2002 und 2004 inszenierte Beyer die von Thomas Gottschalk moderierte ZDF-Fernsehsendung Gottschalk America. 2004 arbeitete er mit Michael Moore an dessen Kampagne gegen den damaligen US-Präsidenten George W. Bush. Beyer inszenierte einen Werbespot, in dem Bush als Diktator zu sehen ist und den berühmten Tanz mit dem Globus aus Charlie Chaplins Film Der große Diktator nachstellt. Der Spot gewann Gold beim gemeinnützigen AD Spot Festival.

Nico Beyer ist mütterlicherseits ein Enkel der Schriftstellerin und Holocaust-Überlebenden Anja Lundholm, über die er 2017 einen Dokumentarfilm drehte und diesen dem Ricarda-Huch-Gymnasium in Krefeld stiftete, das Lundholm selbst als Schülerin besuchte.[8]

Filmografie

Dokumentationen

  • 1991: Düsseldorf

Kurzfilme

  • 1998: Phantom
  • 2000: 99
  • 2011: Die Klitschkos – Gib dich niemals auf

Musikvideos

Commons: Nico Beyer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://nicobeyer.com/vita-nico-beyer-director-producer
  2. https://www.rocketfilm.ch/de/directors/nico-beyer/
  3. https://clios.com/winners-gallery/details/46903
  4. https://clios.com/winners-gallery/details/43126
  5. https://www.horizont.net/agenturen/nachrichten/-Adidas-Dieckertschmidt-rueckt-Bayern-Star-Alaba-ins-Rampenlicht-112829
  6. https://www.horizont.net/agenturen/nachrichten/Audi-Thjnk-Berlin-inszeniert-das-Q-in-SUV-138817
  7. https://theaerialedge.com/portfolio-items/mercedes-one-car/
  8. https://rp-online.de/nrw/staedte/krefeld/stadtgespaech/lundholm-enkel-stiftet-dem-ricarda-film-ueber-seine-grossmutter-anja_aid-19266161