Neustadt bei Hachmühlen

Neustadt bei Hachmühlen
Koordinaten: 52° 10′ N, 9° 29′ O
Höhe: 95 m ü. NHN
Einwohner: 428 (1961)[1]
Eingemeindung: 1963
Postleitzahl: 31848
Vorwahl: 05042
Neustadt bei Hachmühlen (Niedersachsen)
Neustadt bei Hachmühlen (Niedersachsen)
Lage von Neustadt bei Hachmühlen in Niedersachsen

Neustadt war eine selbstständige Gemeinde und ist heute eine Ortslage des Stadtteils Hachmühlen der Stadt Bad Münder am Deister im Landkreis Hameln-Pyrmont in Niedersachsen. Da der Ortsname Neustadt häufig vorkommt, wurde oft die Form Neustadt bei Hachmühlen genutzt.

Geographie

Die Gemeinde Neustadt war der östlich der Hamel gelegene Teil des heutigen Hachmühlen. Das Bachtal zwischen Neustadt und Hachmühlen dient teils als Weideland. Die Bundesstraße 217 dient als Straßenverbindung von Neustadt und Hachmühlen. Zugleich trennt sie die beiden alten Ortskerne in ihrem Südosten von der neueren Bebauung im Nordwesten. Der Bahnhof Bad Münder liegt näher an Hachmühlen und Neustadt als am Ortskern von Bad Münder.

Geschichte

Im Jahr 1338 hatten die Herzöge von Braunschweig und Lüneburg das Schloss, bzw. die Burg Hachmühlen der Grafschaft Spiegelberg als Pfand überlassen. Während der Spiegelberger Fehde eroberte Herzog Wilhelm I. die Burg im Frühjahr 1434 und ließ sie im Folgejahr zerstören. Bald danach nutzten Bauern aus der Umgebung das Abbruchmaterial, um sich in der Nähe des Vorwerks eine Siedlung zu bauen. Der Ort wurde als „Hachmohlen up der nigen Statt“ (hochdeutsch: Hachmühlen auf der neuen Stätte) bezeichnet. Dieser Name wurde später zu „Neustadt“ verkürzt.[2]

Neustadt gehörte zum Kirchspiel Hachmühlen,[3] dort war auch die Schule. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Neustadt durch Tillysche, französische und schwedische Truppen verwüstet. Auch im Siebenjährigen Krieg und in der Franzosenzeit zogen fremde Truppen durch den verkehrsgünstig gelegenen Ort.[2]

Neustadt war Teil der von Coppenbrügge aus verwalteten Grafschaft Spiegelberg, die erst 1819 vom Haus Oranien-Nassau an das Königreich Hannover verkauft wurde. Aus den Gemeinden der Grafschaft wurde das Amt Coppenbrügge gebildet. Bei der Auflösung des Amts Coppenbrügge im Jahr 1859 wurde Neustadt in das Amt Springe eingegliedert.

Das benachbarte Hachmühlen gehörte hingegen zum Fürstentum Calenberg, aus dem später das Königreich Hannover hervorging und war dort dem Amt Springe zugeordnet. Neustadt wurde am 1. Januar 1963 mit Hachmühlen zusammengeschlossen.[2] Hachmühlen wurde 1973 zu einem Stadtteil von Bad Münder. Bei der Auflösung des Landkreises Springe 1974 wurde Bad Münder mit seinen Ortsteilen dem Landkreis Hameln-Pyrmont angeschlossen.

Die ehemalige Mühle in Neustadt

Einwohnerentwicklung

Jahr 1812[4] 1848[5] 1910[6] 1925[7] 1933[7] 1939[7] 1961[1]
Einwohner 188 249 245 243 266 232 428

Denkmalschutz

Die ehemalige Wassermühle an der Hamel und eine Hofanlage an der Neustädter Straße stehen unter Denkmalschutz.[8] Eine Eiche in der Nähe der Mühle ist Naturdenkmal.[9]

Commons: Neustadt bei Hachmühlen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindestatistik Niedersachsen 1960/61. Teil 1: Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Hannover 1964, S. 38–44.
  2. a b c Gerd Kastendieck: Ein kurzer Blick in die Geschichte von Brullsen und Hachmühlen. Abgerufen am 27. Juli 2025.
  3. Hachmühlen. In: Kirchengemeindelexikon der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers (HKLH). Abgerufen am 27. Juli 2025.
  4. Georg Hassel: Statistisches Repertorium über das Königreich Westphalen, Vieweg, Braunschweig 1813, S. 122.
  5. Friedrich W. Harseim, C. Schlüter (Hrsg.): Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover. Schlüter, 1848, S. 48 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. - Königreich Preußen – Provinz Hannover – Regierungsbezirk Hannover – Landkreis Springe. Uli Schubert, 24. Mai 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juni 2018; abgerufen am 24. Juli 2025.
  7. a b c Michael Rademacher: Springe. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Baudenkmale im Denkmalatlas Niedersachsen
  9. Umweltkarten Niedersachsen