Neun
| Neun | |
|---|---|
| 9 | |
| Darstellung | |
| Römisch | IX |
| Dual | 1001 |
| Oktal | 11 |
| Duodezimal | 9 |
| Hexadezimal | 9 |
| Arabisch | ٩ |
| Chinesisch | 九 |
| Mathematische Eigenschaften | |
| Vorzeichen | positiv |
| Parität | ungerade |
| Faktorisierung | |
| Teiler | 1, 3, 9 |
Die Neun (9) ist die natürliche Zahl zwischen Acht und Zehn. Sie ist ungerade, eine Quadratzahl sowie die höchste einstellige Zahl im Dezimalsystem. Neben dieser mathematischen Definition hat die Neun auch symbolische Bedeutungen.
Sprachliches
Das Zahlwort neun könnte vielleicht zu der indogermanischen Wurzel für neu gehören. Demnach hätte man mit je vier Fingern einer Hand gezählt und bei der Neun „neu“ zu zählen angefangen (vgl. hierzu Acht).
Das lateinische Wort für neun, novem mit der Ordnungszahl nonus (der neunte) fand Eingang in Fremdwörter wie None (Intervall), Nonett (Ensemble) und November (ursprünglich der neunte Monat). Die lateinischen Zahlwörter für 19, 29 bis 89 werden – wie bei octo (8) – nicht mit novem gebildet, sondern umschrieben, z. B. un-de-viginti für 19, wörtlich: 1 von 20 (abgezogen).
Das Präfix ennea findet sich als Fremdwortelement mit der Bedeutung „neun“ in mehreren deutschen Fremdwörtern wieder. Die Etymologie des Wortes lässt sich in der altgriechischen Sprache verorten, wo es mit der Präfixkombination „ennea-“ gebildet wurde. Das Wort findet sich insbesondere in Begriffsbildungen der Mathematik, Geometrie, Mythologie und Systematik wieder.
Im Folgenden werden Beispiele für Fremdwörter mit „ennea“ erläutert.
- Das Enneagramm ist ein Modell, das sich durch neun verschiedene Punkte oder Spitzen auszeichnet.
- Der Begriff "Enneade" (ἐννέα) bezeichnet in der Ägyptologie eine Gruppe oder Einheit von neun Elementen oder Personen. Er findet vor allem in der altägyptischen Mythologie Anwendung.
- Ein Enneagon, ein Begriff aus den Bereichen Mathematik und Geometrie, bezeichnet ein Neuneck, also ein Polygon mit neun Seiten.
- Der wissenschaftliche Name der Gattung der Fische mit der Bezeichnung "Enneacanthus" verweist auf die charakteristische morphologische Besonderheit, die neun Stacheln.
- Der Begriff "Enneastyl" wird in der Architektur im Zusammenhang mit Tempelbauten verwendet und bezeichnet dabei ein Bauwerk, das sich durch neun Säulen in der Front auszeichnet.
Die vorliegende Terminologie ist in hohem Maße fachspezifisch oder wissenschaftlich geprägt und findet im alltäglichen Sprachgebrauch kaum Anwendung.
Die Zahl 9 gilt im Japanischen als Unglückszahl: 9, wenn ku ausgesprochen, ist ein Homophon für „Leiden“.
Mathematik
Neun ist die kleinste ungerade zusammengesetzte Zahl und die kleinste ungerade zusammengesetzte Zahl, die keine fermatsche Pseudoprimzahl ist. Sie ist die kleinste natürliche Zahl n, für die sich jede nichtnegative ganze Zahl als Summe von höchstens n positiven Kubikzahlen darstellen lässt (siehe: Waringsches Problem), und die kleinste positive natürliche Zahl n, für die n Quadrate paarweise verschiedener positiver Kantenlänge existieren, die sich zu einem Rechteck zusammensetzen lassen.
Die Neun ist die Ziffer, welche (im dezimalen Zahlensystem) nach Multiplikation mit einer beliebigen ganzen Zahl (außer 0) als einstellige Quersumme grundsätzlich immer selbst auftritt, sowie die Zahl, welche zu jedweder anderen (außer 0 und -9) addiert, als einstellige Quersumme das gleiche Ergebnis liefert wie die Ausgangszahl selbst – sie verhält sich also quasi neutral. Dieses Verhalten hat sie nur mit der Null gemeinsam. Der Beweis für das Verhalten bei der Addition kann mit Hilfe der Beobachtung geführt werden, dass die Summe einer einstelligen Zahl (ungleich 0) und 9 immer eine Zahl ergibt, die aus den Ziffern 1 und der um 1 verminderten Ausgangszahl besteht (Beispiel: 6 + 9 = 15). Das Verhalten bei der Multiplikation mit 9 ergibt sich dann daraus, dass sich eine mit 9 multiplizierte Zahl immer als 9+9+9+…+9 darstellen lässt, da die Quersumme von Neun 9 ist, ist dann die Quersumme von 9+9 ebenso 9 und so weiter (Beweis mit vollständiger Induktion). Andere Zahlen verhalten sich allerdings ebenso in den entsprechenden Zahlensystemen, beispielsweise Acht in einem Neuner-Zahlensystem.
Die Neun ist außerdem eine Størmer-Zahl.
Das Neun-Punkte-Problem ist eine Aufgabenstellung der Mathematik und aus dem Bereich des praktischen Problemlösens in der Denkpsychologie. Die Aufgabe besteht darin, neun quadratisch angeordnete Punkt-Flächen mit einem Stift durch vier[1] bzw. vier oder weniger[2] gerade Linien zu verbinden, ohne den Stift abzusetzen.
Buchhaltung
In der Buchhaltung lässt die Tatsache, dass eine vorgefundene Differenz entweder neun oder ein Vielfaches davon beträgt (Quersumme = Neun), darauf schließen, dass es sich um einen Zahlendreher handeln könnte.
Die Neunerprobe ist ein Verfahren zum Nachweis einer fehlerhaften Addition, Subtraktion oder Multiplikation. Es gibt auch den Begriff Neunerrest für den Rest einer Zahl, den sie bei Division durch 9 lässt.
Ein Beispiel für die buchhalterische Prüfung ist im Folgenden dargestellt: 83 → 38, Differenz 45, Quersumme 4+5 = 9.
Naturwissenschaft
Astronomie
Das Sonnensystem hatte von 1930 bis 2006 neun Planeten, mit jeweiliger mythologischer und astrologischer Bedeutung, wobei Uranus, Neptun, Pluto in der Antike unbekannt waren. Pluto wurde 2006 der Planetenstatus aberkannt. Der Begriff Planet Neun bezeichnet einen bisher nicht direkt nachgewiesenen, hypothetischen Planeten im äußeren Sonnensystem, der weit außerhalb der Umlaufbahn von Neptun vermutet wird. Bislang wurde Planet Neun jedoch noch nicht beobachtet; es handelt sich um eine Hypothese der Planetenforschung.
Biologie
Das Zahlwort Neun taucht in der Biologie vor allem bei der Benennung besonderer Körpermerkmale oder auffälliger Verhaltensweisen auf.
Die fischähnlichen Neunaugen verdanken ihren Namen der Tatsache, dass ihre sieben Kiemenöffnungen zusammen mit der Nasenöffnung und den echten Augen wie neun Augen wirken. Der Vogel Neuntöter hingegen erhielt seinen deutschen Namen, weil er seine Beutetiere als Vorrat auf Dornen oder Stacheln spießt, was den Volksglauben hervorrief, er töte neun Tiere, bevor er eines davon frisst. Das Neunbinden-Gürteltier schließlich ist ein Säugetier, dessen Rückenpanzer aus etwa neun beweglichen Bändern besteht.

Chemie
In der chemischen Nomenklatur steht das Präfix „non-“ für die Zahl neun, beispielsweise bei Molekülketten mit neun Atomen wie „Nonan“ für ein Alkan mit neun Kohlenstoffatomen. Die Präfixe spielen eine Rolle bei der Benennung von Molekülen, vor allem in der organischen Chemie, um die Anzahl gleichartiger Atome oder Gruppen im Molekül zu bezeichnen (z. B. „nonan“ für 9 C-Atome, „nonavalent“ für neunwertig). Nonapeptide sind Peptide, die aus neun Aminosäuren bestehen.
Im Bereich Gefahrgut steht die Ziffer "9" in Gefahrnummern für die "Gefahr einer spontanen heftigen Reaktion". Diese Ziffer ist beispielsweise auf Warntafeln beim Transport gefährlicher chemischer Stoffe zu finden. Sie signalisiert die Möglichkeit von explosiven, gefährlichen Zerfalls- oder Polymerisationsreaktionen.
Das Element mit der Ordnungszahl 9 ist Fluor (Elementsymbol: F). Diese Ordnungszahl bedeutet, dass ein Fluor-Atom 9 Protonen und im Grundzustand 9 Elektron en besitzt.
Mythologie und Religion

Die Neun gilt als Zahl der Vollkommenheit, da sie dreimal die in vielen Kulturen als »göttlich« angesehene Zahl Drei enthält. In der Zählung des Zehnersystems ist die 9 die höchste, also vollendete einstellige Zahl.[3][4]
- In der ägyptischen Mythologie gibt es die Enneade von Heliopolis, die Neunheit der Schöpfergottheiten nach der Kosmogonie der Priester in der ägyptischen Stadt Heliopolis.
- Das Symbol der Bahai ist ein neunzackiger Stern und steht für die Einheit der Menschheit und die Einheit der Religionen. Die Architektur des Gotteshauses der Bahai, dem Haus der Andacht, ist ein neunseitiger Kuppelbau mit neun Eingängen. Die besondere Bedeutung der Zahl neun ist mit dem Abdschad (Zahlensystem)-Wert des arabischen Wortes Baha (deutsch: Herrlichkeit) zu erklären, der ebenfalls neun ist.
- Die Chanukkia, ein neunarmiger Leuchter, ist ein wichtiges Symbol des Judentums.
- Avicenna: „Wisse, daß jedwede Zahl nichts anderes ist als 9 oder ein Vielfaches davon, zuzüglich eines Darüberhinausgehenden. Wer das Darüberhinausgehende und den Multiplikator von Neun kennt, der kennt das Wesen und die Zahl in jeder Beziehung.“ Kabbalistisch ist die 9 die Verwirklichung jedes Gleichgewichts, die Vollkommenheit. Es ist das Zeichen jedes Umkreises (360 Grad, Quersumme = 9), es ist die Sphäre des Universums, des Makrokosmos.[4]
Asiatische Mythologie
Die Zahl Neun taucht in der indischen Kultur und Mythologie häufig auf.[5] So gibt es beispielsweise in der indischen Astrologie neun Einflussfaktoren. Im Vaisheshika-Zweig der hinduistischen Philosophie gibt es neun universelle Substanzen oder Elemente: Erde, Wasser, Luft, Feuer, Äther, Zeit, Raum, Seele und Geist.[6] Navaratri ist ein neuntägiges Fest, das den neun Formen der hinduistischen Göttin Durga gewidmet ist.[7] Jeder Festtag ist mit einer der neun Inkarnationen (Avatare) der Göttin verbunden.[8][9][10]
Im Tengrismus, der alten Mythologie der Mongolen und Turkvölker, besteht die Welt aus Himmel, Erde und Unterwelt. Die Unterwelt und der Himmel werden üblicherweise in jeweils neun Stufen eingeteilt (der Himmel in bis zu 17 Stufen).[11] Auch der Weltenbaum hat neun Äste. Der Schamane stimmt beim Erklimmen des Baumes einen Obertongesang an. Bei jedem Ast, den er erklommen hat, erhöht er die Fußnote seines Gesanges.[12]
China
In China gilt die Neun als besonders machtvolle, den Himmel und das Yang-Prinzip verkörpernde Zahl.[13]
In der chinesischen Zahlensymbolik ist die Zahl Neun eng mit dem chinesischen Drachen verbunden, der als Symbol für Magie und Macht gilt. Es existieren neun Formen des Drachens, er wird mit neun Eigenschaften beschrieben und hat neun Kinder. Der chinesische Drache vereint in sich die Merkmale von neun verschiedenen Tieren: Neben einem Schlangenhals besitzt er den Kopf eines Kamels, die Hörner eines Hirschs, die Ohren einer Kuh, den Hinterleib einer Muschel, die Schuppen eines Fisches, die Klauen eines Adlers, die Augen des Hasen und die Tatzen des Tigers.[14] Die Zahl 117 steht für die Gesamtheit der Schuppen, die sich wie folgt aufteilen: 81 Yang-Schuppen, die mit der männlichen, himmlischen Energie assoziiert werden, und 36 Yin-Schuppen, die mit der weiblichen, irdischen Energie in Verbindung gebracht werden. Alle drei Zahlen sind Vielfache von 9: 9 × 13 = 117, 9 × 9 = 81 und 9 × 4 = 36.
Das Fest der neun Kaisergötter ist ein Fest daoistischen Ursprungs, das von Auslandschinesen gefeiert wird. Es findet an den ersten neun Tagen des neunten Monats nach dem chinesischen Mondkalender statt. Die „neun Kaisergötter“ entsprechen dem im Westen als großer Bär bekannten Sternbild.[15]
In der chinesischen Architektur spielte die Numerologie eine große Rolle, insbesondere die „kaiserliche“ Zahl 9, die größte unter den Ziffern: 9999 Räume hat der Kaiserpalast zu Peking angeblich – einen weniger als die Paläste des Himmels. Nur die für den Kaiser und seine Familie bestimmten Gebäude durften neun „jian“ haben (Raum zwischen vier Säulen). Die neun Ehrenzeichen waren Belohnungen, welche von den chinesischen Kaisern besonders herausragenden Beamten als Belohnung für ihre Taten verliehen wurden.
Europäische Mythologie

In der europäischen antiken Welt manifestierte sich die Bedeutung der Neun nicht nur in der Mathematik, sondern auch in der Mythologie und Kosmologie. Exemplarisch seien die neun Musen in der griechischen Mythologie genannt, die als Inspirationsquellen für die Künste galten. Ein weiteres Beispiel bildet das neunköpfige Ungeheuer Hydra. Bei den Kelten steckte in der Neun das ganze Universum. Drei mal Drei (die göttliche Zahl) ergab für sie einen Absolutheitscharakter. Darin ist die Fünf enthalten, welche Zeit und Raum erfasste, sowie die Vier als Anzahl der Himmelsrichtungen. In der Nordischen Mythologie spielt die Zahl Neun ebenfalls eine wichtige Rolle. So hängte sich der Hauptgott Odin neun Tage und neun Nächte an der Weltenesche auf, um Weisheit zu erlangen und die Geheimnisse der Runen zu enthüllen. Die Weltenesche Yggdrasil ist der größte Baum der Welt. Seine Äste breiten sich über alle neun Welten der nordischen Mythologie aus und erstrecken sich auch über den Himmel.[17][18]
Heimdall der Wächter der Götter wird von neun Müttern, die neun Riesenschwestern sind, geboren. Eine direkte, mythologische Entsprechung zu den Müttern findet man in den bezeugten neun Töchtern des Meerriesen Ägir. Die Neunzahl der Mütter wird häufig als die verschiedenen Meereswellen interpretiert.
Christentum
Im Johannes-Evangelium steht: „Ich bin das Alpha und das Omega.“ Dies entspricht in der griechischen Zahlenordnung der Zahl 108 mit der Quersumme 9 (1+0+8). Das griechische Wort für Taube (für die Geburt der Menschen-Gottheit Christus und für die christliche Gottheit Heiliger Geist) ist ‚peristera‘ steht für 801 als Umkehrung der Zahl 108, das Attribut der menschlichen Seele, die aus dem heidnischen „dreiteiligen Gott“ hervorgeht und sich diesem wieder integrieren muss.[4] Im Markusevangelium berichtet die Passionsgeschichte vom Tod Jesu in der neunten Stunde (Mk 15,34). Diese Stunde entspricht in der jüdischen Tradition der Zeit des Abendopfers und symbolisiert das vollendete Werk der Erlösung.
Die Zahl Neun findet sich auch in der christlichen Mythologie und kirchlichen Tradition wieder. Bereits im Frühmittelalter wurde eine Einteilung der himmlischen Wesen in neun Ordnungen etabliert, die sogenannten Neun Chöre der Engel. In der katholischen Frömmigkeitspraxis manifestiert sich das Zahlenschema zudem in der Novene, einer neuntägigen Abfolge von Gebeten, die zu hohen Festen oder besonderen Anlässen vollzogen wird, etwa in der „Trauernovene“ nach dem Tod eines Papstes.
Satanismus
Auch im Satanismus taucht die Neun öfter auf, beispielsweise in der Namensgebung des Order of Nine Angles (engl. ‚Orden der neun Winkel‘) oder bei Anton LaVey, der die Neun in „The Satanic Rituals“ als Zahl Satans und des Egos bezeichnete. Er griff die Zahl für Die neun satanischen Grundsätze (The Nine Satanic Statements)[19], Die neun satanischen Sünden (The Nine Satanic Sins)[20] und das als Council of Nine bezeichnete Entscheidungsgremium der von ihm gegründeten Church of Satan auf. Der Temple of The Black Light beschreibt auf seiner Internetseite ein Ritual, in dem man neun Tropfen Blut aus dem linken Daumen opfert[21], und die Kontur der Form Liliths als Enneagramm[22].
Buddhismus
Die Neun Yanas sind in der Nyingma-Tradition des tibetischen Buddhismus neun „Fahrzeuge“ oder Entwicklungswege zur spirituellen Verwirklichung. Sie bieten eine umfassende Landkarte des buddhistischen Pfades von grundlegenden Lehren bis hin zu tiefsten Erkenntnissen, insbesondere der Dzogchen-Tradition. Der neunte Weg (Atiyoga), wird als der direkteste Zugang zur wahren Natur des Geistes betrachtet und umfasst alle anderen Wege.
Die Neun zeigt sich auch in der Tempelkunst und -architektur, beispielsweise in neunköpfigen Naga-Skulpturen, die Schutz symbolisieren, oder in neunstöckigen königlichen Schirmen (Chatra), die die höchste Stufe der Souveränität und Erleuchtung symbolisieren. In der Alltagspraxis wird die Neun in glückverheißenden Ritualen eingesetzt, wie beispielsweise dem Anzünden von neun Räucherstäbchen oder dem Opfern von neun Lotusblumen. Die Zahl Neun gilt als so glückverheißend, dass neue Vorhaben oft bewusst an einem Tag oder zu einer Stunde begonnen werden, die die Zahl Neun enthält.
Islam
Im Islam ist die Neun in den zentralen religiösen Praktiken verwurzelt. Ramadan, der neunte Monat des islamischen Mondkalenders, ist eine Zeit des Fastens, der Reflexion und der spirituellen Reinigung. Es ist auch der Monat, in dem der Koran dem islamischen Propheten Mohammed offenbart worden sein soll.
Geschichte und Gesellschaft
- Im Brauchtum des Erzgebirges gibt es das Neunerlei, ein traditionelles Heilig-Abend-Essen.
- Das Neunerlei Gewürz ist eine traditionelle Gewürzmischung der Adventszeit.
- Ein Sudoku besteht normalerweise aus neun Mal neun Kästchen, in die neunmal die Zahlen 1 bis 9 eingetragen werden müssen.
- Von der Neunzahl der Kegel beim Kegeln stammt der Ausdruck Alle neune!
- Katzen werden im Volksmund neun Leben nachgesagt.
- Die Rückennummer „9“ gilt als Nummer des Mittelstürmers beim Fußball.
- Im Deutschen verwendet man den Ausruf „Ach du grüne Neune“.
- Grüne Neune war im Volksmund der Name für ein Theater in Berlin.
- Im Strafvollzugssystem von Texas beginnen die Nummern der Gefangenen im Todestrakt mit „999“.[23]
Kultur, Literatur, Musik und Geistesleben
- Der Film #9 ist ein US-amerikanischer Animations-Film der auf dem Oscar-nominierten Kurzfilm 9 von Shane Acker beruht.
- Die neun Pforten (Originaltitel The Ninth Gate) ist ein Mystery-Thriller von Roman Polański mit Johnny Depp in der Hauptrolle. Der Film thematisiert das im 17. Jahrhundert verfasste Buch ,,Die neun Pforten ins Reich der Schatten". Die im Buch enthaltenen neun Holzschnitte sollen, richtig interpretiert, imstande sein, den Teufel herbeizurufen. Bevor der Film beginnt, fährt die Kamera während des Vorspanns durch insgesamt neun Pforten, wobei die neunte Pforte ein mystisches helles Licht offenbart. Auch der begleitende Filmsoundtrack spielt mit der Zahl neun. So bewegt sich das Motiv im Rahmen von drei Tönen, die dreimal wiederholt werden. Das 9-tönige Motiv wird anschließend zwei weitere Male um drei Töne nach oben verschoben und wiederholt. Diese Verschiebung erfolgte dreimal, so dass die Summe der Töne neun ergibt.
- Der Film mit dem Titel Wolke 9, leitet sich vom englischen Ausdruck „Cloud Nine“ ab. Letzterer entspricht der deutschen Redensart „auf Wolke sieben sein“. Regisseur Andreas Dresen wählte diesen Titel, um die Intensität und Größe des Gefühls der Liebe und Leidenschaft im Film auszudrücken, was insbesondere im höheren Alter eine besondere Bedeutung hat. Darüber hinaus steht der Titel auch für die potenziell größere Fallhöhe, die mit solchen Emotionen einhergehen kann. Der Begriff „Wolke 9“ symbolisiert demnach das Hochgefühl und die Leidenschaft, die die Protagonistin in Bezug auf ihre späte neue Liebe verspürt. Darüber hinaus steht er für das Risiko und die Fallhöhe, das mit dieser amourösen Verbindung einhergeht.
- Die Pythagoreer betrachteten die Neun als das dreifache der heiligen Drei und damit als Inbegriff von Vollendung und Harmonie.
- Plotins neunbändiges Werk heißt griechisch Enneaden.
- In dem Buch Der Herr der Ringe steht die Ringgemeinschaft mit neun Gefährten den ebenfalls neun Ringgeistern (Nazgûl) gegenüber.
- Morgane, eine wichtige weibliche Figur in der Mythologie in der Artussage und ihre Acht Schwestern reichten aus um auf der Insel Avalon die gesamte Anderswelt zu repräsentieren.
- Der „Haselbusch der Weisheit“ trägt neun Haselnüsse.
- Ludwig van Beethoven, Anton Bruckner, Antonín Dvořák, Gustav Mahler, Louis Spohr und Ralph Vaughan Williams vollendeten jeweils neun (gedruckte) Sinfonien. Einige Komponisten, besonders Gustav Mahler, entwickelten daraus eine abergläubische Furcht vor dem Fluch der neunten Sinfonie. Neun ist auch die Anzahl der Walküren in Richard Wagners Oper Die Walküre. Revolution 9 (häufig auch Revolution No. 9 oder Revolution #9 genannt) ist ein experimentelles Stück der Beatles, das auf deren neuntem Studioalbum veröffentlicht wurde. Zu den Bands, deren Namen die Zahl Neun enthalten, gehören Stroke 9, Nine Days und Nine Inch Nails sowie im Bereich Rap Tech N9ne.
- Für den Polarforscher Ernest Shackleton war die Zahl von besonderer Bedeutung, da sie wiederkehrend wichtige Etappen in seinem Leben markierte. Am 9. April 1904 heiratete er seine Frau Emily und am 9. Januar 1909 erreichte Shackleton mit 88°23'S seine höchste südliche Breite während der Nimrod-Expedition. Am 9. Juli 1913 war er Trauzeuge bei der Hochzeit seines Freundes Philip Brocklehurst. Eine silberne Ausführung der Zahl war an Shackletons Kabinentür auf dem Expeditionsschiff bei der Quest-Expedition angebracht. Der neunarmige Stern wurde zu seinem persönlichen Emblem, das auch auf seinem Grabstein verewigt ist. Schließlich starb Emily Shackleton nach mehrmonatiger schwerer Krankheit am 9. Juni 1936.
Literatur
In der Göttlichen Komödie von Dante Alighieri (1265–1321), insbesondere im ersten Teil, dem Inferno, wird die Hölle als neun konzentrische Kreise beschrieben, in denen die Seelen für verschiedene Sünden bestraft werden. Die Zahl Neun spielt in diesem Kontext eine entscheidende Rolle, da sie die Hölle als ein systematisches, stufenweises Strafsystem organisiert. Im Paradiso, dem dritten Teil, beschreibt Dante eine Reise durch neun Sphären des Himmels, die dem damals vorherrschenden geozentrischen Weltbild entsprechen. Die Zahl Neun wird in diesem Kontext als Symbol für göttliche Vollkommenheit und Ordnung verwendet. Die Zahl Neun symbolisiert die Heilige Dreifaltigkeit (Vater, Sohn und Heiliger Geist), da sie dreimal die Zahl Drei ist. Dante verbindet diese Symbolik auch mit Beatrice, seiner spirituellen Führerin, deren Erscheinungen in seinem Werk vielfach mit der Zahl Neun assoziiert werden.
Wie die Göttliche Komödie entstand im 14. Jahrhundert der literarische und kunstgeschichtliche Topos der Neun Guten Helden, der je drei heidnisch-antike, alt- und neutestamentliche Helden zu einer Liste der idealen Ritter versammelte, die ikonografisch für die ideale Regierung standen und in vielen kommunalen Gebäuden dargestellt wurden. Analog dazu entwickelten sich die Neun Guten Heldinnen.

In dem 1969/1970 auf Deutsch publizierten Roman Der Herr der Ringe ist die Zahl Neun von besonderer Relevanz, da sie in Bezug auf die neun Ringe für die Menschen erscheint. Sauron verlieh neun Ringe an bestimmte Anführer der Menschen, wie Könige, Zauberer und Krieger. Diese Ringe verliehen ihren Trägern Macht, Ansehen und Unsterblichkeit, aber sie verdarben die Träger letztlich und machten sie zu den neun Ringgeistern, auch Nazgûl genannt, die völlig Saurons Willen unterworfen waren. Die neun Ringgeister sind zentrale Figuren im Roman und spielen eine entscheidende Rolle in der Geschichte. Die Zahl Neun repräsentiert die neun Menschenringe und deren Träger als Schattenwesen, die im Dienst von Sauron stehen.
Siehe auch
- Neun Ehrenzeichen – Belohnungen des chinesischen Kaisers für herausragende Beamte
- Neuneck – eine geometrische Figur
- Neune – Begriffsklärungsseite
- Neuner – Begriffsklärungsseite
- Zahlen in unterschiedlichen Sprachen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Rainer Maderthaner: Psychologie, S. 250, ISBN 3-8252-2772-3 (Vorschau in der Google-Buchsuche)
- ↑ Willy Desaeyere: Think tank, ACCO Leuven 1998, ISBN 90-334-4051-2, S. 101ff. (englisch, Vorschau in der Google-Buchsuche)
- ↑ Paul Naudon: Les Loges de Saint Jean et la Philosophie esoterique de la Connaissance > „In der gesamten Antike wurde die 9 als vollkommene Zahl angesehen, weil sie, die Reihe der einfachen Zahlen beendend, dise vervollständigt.“
- ↑ a b c Reinhard Federmann: Die königliche Kunst. Eine Geschichte der Alchemie. Wien: Neff 1964.
- ↑ The auspiciousness of number 9. In: forbesindia.com/. Abgerufen am 29. August 2025 (englisch).
- ↑ Vaisheshika | Atomism, Realism, Dualism | Britannica. In: britannica.com. Abgerufen am 29. August 2025 (englisch).
- ↑ James G. Lochtefeld: The illustrated encyclopedia of Hinduism. Rosen, New York, ISBN 978-0-8239-2287-1 (englisch, en WP Stand 29.08.2025).
- ↑ Navratri 2017: 9 Avatare der Göttin Durga an den 9 Tagen verehrt In: The Indian Express, 22. September 2017. Abgerufen am 6. Januar 2018
- ↑ Was ist Navratri? Was bedeuten diese neun Tage voller Feste? In: India Today, 21. September 2017. Abgerufen am 6. Januar 2018
- ↑ Navratri Festival,Navratri Festival India,Navaratri Celebrations In India,Durga Navratri,Goddess Durga Festival. In: www.newsonair.nic.in. Abgerufen am 6. Januar 2018.
- ↑ Larry Moses: Triplicated Triplets: The Number Nine in the „Secret History“ of the Mongols. In: Asian Folklore Studies, Band 45, Nr. 2, 1986, S. 287–294.
- ↑ Julie Stewart: Mongolischer Schamanismus (= A Course in Mongolian Shamanism – Introduction 101). Golomt Center for Shamanist Studies, Ulaanbaatar, Mongolei, 3. Oktober 1997 (englisch)
- ↑ Jean DeBernardi: Religious Commodifications in Asia. Marketing Gods. In: Pattana Kitiarsa (Hrsg.), S. 57. (englisch)
- ↑ Hans Schöpf: Fabeltiere. 1988, S. 27–64; Lutz Röhrich: Drache, Drachenkampf, Drachentöter. In: Enzyklopädie des Märchens. Band 3, Gruyter, Berlin/New York 1981, S. 790; Sheila R. Canby: Drachen. S. 42–46. John Cherry: Fabeltiere. S. 36–37.
- ↑ Jean DeBernardi: Religious Commodifications in Asia. Marketing Gods. In: Pattana Kitiarsa (Hrsg.): Routledge studies in Asian religion and philosophy. Routledge, New York 2007, ISBN 978-0-203-93787-7, S. 59, Part II – Modes And Techniques of the Symbolic Economies, 3 Commodifying Blessings: Astral Symbolism and Concepts of Fate (englisch, Volltext in der Google-Buchsuche).
- ↑ Die ältere oder poetische Edda.|https://www.archive.org/stream/elderorpoeticedd01brayuoft#page/n5/mode/2up
- ↑ Die Edda. Übersetzung von Simrock 1876, Lieder-Edda/Völuspâ, Strophe 19
- ↑ Seite:Die Edda (1876).djvu/266 – Wikisource. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
- ↑ Anton Szandor LaVey: The Nine Satanic Statements.
- ↑ Anton Szandor LaVey: The Nine Satanic Sins.
- ↑ Oneiric Union with the Angels of the Black Moon ( vom 16. Dezember 2009 im Internet Archive).
- ↑ The Nightmarish Vision of Ama Lilith ( vom 28. Juni 2009 im Internet Archive).
- ↑ Texas Department of Criminal Justice: Texas Department of Criminal Justice. In: www.tdcj.state.tx.us. Abgerufen am 13. März 2016.