Neugrub
Neugrub Markt Geiselwind
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|---|---|
| Koordinaten: | 49° 47′ N, 10° 30′ O |
| Höhe: | 407 m ü. NHN |
| Einwohner: | 45 (19. Mai 2025)[1] |
| Postleitzahl: | 96160 |
| Vorwahl: | 09556 |
![]() Lage von Neugrub (fett) im Geiselwinder Gemeindegebiet
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Neugrub (fränkisch ebenfalls Neugrub[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Geiselwind im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.[3] Neugrub liegt in der Gemarkung Burggrub.[4]
Geografische Lage
Der Weiler liegt am Wachberg (424 m ü. NHN), einer Erhebung des Steigerwaldes. Im Ort steht östlich des Weihers eine Linde, die als Naturdenkmal ausgezeichnet ist. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kreisstraße KT 47 (0,6 km nördlich) bzw. nach Burggrub zur Kreisstraße KT 49 (1 km östlich).[5]
Geschichte
Der Ortsname verweist, ähnlich wie bei Burggrub, auf die natürlichen Begebenheiten in der Umgebung des Dorfes. Das Grundwort -grub entstammt dem mittelhochdeutschen Wort gruobe, das Grube oder Steinbruch bedeutet. Wahrscheinlich lag der alte Ort Burggrub in einer Geländemulde. Der Name wurde für die Ausbausiedlung übernommen. Neugrub wäre danach die neue Siedlung bei der Geländegrube oder beim Steinbruch. Der Ort Neugrub ist eine Neugründung des 17. Jahrhunderts. Siedler, wahrscheinlich aus Altengrub, besiedelten den Ort. 1618 wurde Neugrub als Besitz des Hans Sigmund von Crailsheim erstmals urkundlich erwähnt.[6]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Neugrub dem Steuerdistrikt Füttersee zugeordnet.[7] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Neugrub der Ruralgemeinde Ilmenau zugewiesen.[8] Am 20. Februar 1823 erfolgte die Umgemeindung nach Wasserberndorf.[9] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Neugrub am 1. Januar 1972 nach Geiselwind eingegliedert.[10]
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1819 | 1836 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2025 |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Einwohner | 39 | 42 | 51 | 46 | 56 | 46 | 50 | 39 | 55 | 34 | 35 | 29 | 45 |
| Häuser[11] | 9 | 9 | 8 | 8 | 8 | 6 | 7 | 8 | |||||
| Quelle | [7] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [1] |
Bildung
Neugrub liegt heute im Sprengel der Drei-Franken-Grundschule im Hauptort Geiselwind. Ab der 5. Klasse besuchen die Kinder die Nikolaus-Fey-Mittelschule in Wiesentheid. Weiterführende Schulen können mit der Mädchenrealschule in Volkach, der Realschule in Ebrach und mit der Realschule in Dettelbach besucht werden. Gymnasien gibt es in Münsterschwarzach (Egbert-Gymnasium), Volkach-Gaibach (Franken-Landschulheim Schloss Gaibach), Wiesentheid (Steigerwald-Landschulheim) und Kitzingen (Armin-Knab-Gymnasium). Bereits in Mittelfranken liegt das Gymnasium Scheinfeld.
Religion
Neugrub ist evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach St. Laurentius (Füttersee) gepfarrt.[20]
Literatur
- Hans Bauer: Landkreis Kitzingen, Ein Kunst- und Kulturführer. Marktbreit 1993.
- Helmut Haberkamm, Annalena Weber: Neugrub. In: dies.: Kleine Sammlung fränkischer Dörfer. ars vivendi Verlag, Cadolzburg 2018, ISBN 978-3-86913-990-6, S. 120–131.
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 43.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 63.
- Hildegard Weiß: Stadt- und Landkreis Bamberg (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 21). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1974, ISBN 3-7696-9884-3.
Weblinks
- Neugrub. In: geiselwind.de. Abgerufen am 6. Juni 2025.
- Neugrub in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 6. Juni 2025.
- Neugrub in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 6. Juni 2025.
- Neugrub im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 6. Juni 2025.
Fußnoten
- ↑ a b Neugrub. In: geiselwind.de. Abgerufen am 19. Juni 2025.
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 63. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „nǫígrūb“.
- ↑ Gemeinde Geiselwind, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 6. Juni 2025.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. Juni 2025.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. Juni 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 63.
- ↑ a b A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 83 (Digitalisat).
- ↑ H. Weiß: Stadt- und Landkreis Bamberg, S. 249.
- ↑ H. Weiß: Stadt- und Landkreis Bamberg, S. 222.
- ↑ Geiselwind > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 6. Juni 2025.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1840 werden diese als Häuser bezeichnet und 1836 und von 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 227.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 288 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1081, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1248, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1186 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1257 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1295 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1122 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 822 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 188 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 364 (Digitalisat).

