Neudörfel (Pöhl)
Neudörfel Gemeinde Pöhl
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| Koordinaten: | 50° 34′ N, 12° 12′ O | |
| Höhe: | 420 m | |
| Eingemeindung: | 27. Februar 1964 | |
| Eingemeindet nach: | Jocketa | |
| Postleitzahl: | 08543 | |
| Vorwahl: | 037439 | |
Lage von Neudörfel in Sachsen
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![]() Bauerngut in Neudörfel
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Neudörfel ist ein Ortsteil der Gemeinde Pöhl im Vogtlandkreis (Freistaat Sachsen). Er wurde am 27. Februar 1964 nach Jocketa eingemeindet, welches sich wiederum am 1. Januar 1994 mit den Gemeinden Ruppertsgrün, Helmsgrün, Möschwitz und Herlasgrün zur neuen Gemeinde Pöhl zusammenschloss.
Geografie
Lage
Neudörfel befindet sich im Zentrum des Naturraumes Vogtland (Vogtländische Schweiz) im sächsischen Teil des historischen Vogtlands. Die südliche Ortsflur reicht an die Talsperre Pöhl heran, in welcher die Trieb aufgestaut wird.
Nachbarorte
| Ruppertsgrün | Christgrün | |
| Jocketa |
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Herlasgrün |
| Pöhl (alte Ortslage), heute Talsperre Pöhl | Rodlera | Helmsgrün |
Geschichte
Das Platzdorf Neudörfel wurde im Jahr 1412 erstmals als „Newendorff“ erwähnt. Der Ort wurde jedoch schon in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts gegründet, worauf die bis heute erkenntlichen Reste einer frühdeutschen Wehranlage, u. a. Turmhügel, Graben und Außenwall, in der Ortsflur deuten.[1] Bezüglich der Grundherrschaft war Neudörfel im 16. Jahrhundert zwischen den Rittergütern Liebau[2], Christgrün[3] und Helmsgrün[4] geteilt. Im 18. Jahrhundert war die Grundherrschaft zwischen den Rittergütern Liebau, Ruppertsgrün[5] und Pöhl[6] geteilt. Durch die Einführung der regelmäßigen Postverbindungen kam Neudörfel gegen Ende des 17. Jahrhunderts eine Bedeutung als Halt und Kreuzungsort zu, da im Ort – auf halber Strecke zwischen Plauen und Reichenbach im Vogtland liegend – auch die Alte Greizer Straße abzweigte. Das Posthaus, welches seine Entstehung der vorbeiführenden Poststraße verdankt, ist bis heute als Gaststätte und Pension vorhanden.
Neudörfel lag bis 1856 im kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Plauen.[7] 1856 wurde der Ort dem Gerichtsamt Plauen und 1875 der Amtshauptmannschaft Plauen angegliedert.[8]
Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam die Gemeinde Neudörfel im Jahr 1952 zum Kreis Plauen-Land im Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), der ab 1990 als sächsischer „Landkreis Plauen“ fortgeführt wurde und 1996 im Vogtlandkreis aufging. Nach der Fertigstellung der Talsperre Pöhl im Jahr 1964 entstanden im Ort ein Freizeitzentrum und eine Bungalowsiedlung. Am 27. Februar 1964 wurde Neudörfel nach Jocketa eingemeindet.[9] Die Gemeinde Jocketa mit ihren Ortsteilen Barthmühle, Trieb und Neudörfel schloss sich im Zuge der Gemeindereform im Freistaat Sachsen am 1. Januar 1994 mit den Gemeinden Helmsgrün, Herlasgrün, Ruppertsgrün und Möschwitz zur neuen Gemeinde Pöhl zusammen.[10]
Neudörfel war bis 2017 staatlich anerkannter Erholungsort.[11][12]
Öffentlicher Nahverkehr
Neudörfel ist mit der vertakteten RufBus-Linie 74 des Verkehrsverbunds Vogtland an Jocketa, Plauen und Thoßfell angebunden. In der Sommersaison verkehrt dieser Bus als feste Linie ohne Voranmeldung rund um die Talsperre Pöhl. In Jocketa besteht Anschluss zur Vogtlandbahn und in Thoßfell zur TaktBus-Linie 63.
Sehenswürdigkeiten
- Talsperre Pöhl mit Campingplatz
Literatur
- Bodendenkmal Burgstall einer Wasserburg namens „Schlößchen“ bei Jocketa-Neudörfel (S. 52), in Volkmar Geupel: Die geschützten Bodendenkmale im Bezirk Karl-Marx-Stadt. Hrsg. Heinz-Joachim Vogt, Kleine Schriften des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden, Heft 3, Dresden 1983, ISSN 0232-5446 (Lage: in Quellmulde inmitten von Neudörfel. Bodendenkmal seit 15. Oktober 1959).
Weblinks
- Neudörfel im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Neudörfel auf der Website der Gemeinde Pöhl
Einzelnachweise
- ↑ Die Wasserburg Schlösschen in Neudörfel. In: www.sachsens-schloesser.de. Abgerufen am 3. August 2025.
- ↑ Das Rittergut Liebau. In: www.sachsens-schloesser.de. Abgerufen am 3. August 2025.
- ↑ Das Rittergut Christgrün. In: www.sachsens-schloesser.de. Abgerufen am 3. August 2025.
- ↑ Das Rittergut Helmsgrün. In: www.sachsens-schloesser.de. Abgerufen am 3. August 2025.
- ↑ Das Rittergut Ruppertsgrün. In: www.sachsens-schloesser.de. Abgerufen am 3. August 2025.
- ↑ Das Schloss Pöhl. In: www.sachsens-schloesser.de. Abgerufen am 3. August 2025.
- ↑ Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 76 f.
- ↑ Die Amtshauptmannschaft Plauen im Gemeindeverzeichnis 1900. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 23. November 2024; abgerufen am 24. Juli 2025.
- ↑ Neudörfel im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 15. Juli 2025.
- ↑ Gemeinde Pöhl im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 15. Juli 2025.
- ↑ Bekanntmachung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit über die Änderung der Liste der Sächsischen Kur- und Erholungsorte gemäß § 3 Abs. 5 Sächsisches Kurortegesetz (SächsKurG) vom 25. Oktober 2006 (SächsABl. S. 1012) auf: revosax.sachsen.de
- ↑ 2017 kein Erholungsort mehr, siehe Bekanntmachung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr über die Änderung der Liste der Kur- und Erholungsorte im Freistaat Sachsen gemäß § 3 Absatz 5 des Sächsischen Kurortegesetzes vom 14. November 2017 (SächsABl. S. 1576) auf: revosax.sachsen.de


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