Narraburra (Meteorit)

Koordinaten: 34° 15′ 0″ S, 147° 42′ 0″ O
Narraburra
Allgemeines
Offizieller Name
nach MBD
Narraburra
Lokalität
Land Australien
Bundesstaat New South Wales
Bezirk Riverina
Verwaltungsgebiet Temora Shire
Ort Narraburra[1]
Fall und Bergung
beobachtet nein
Datum (Fund) 1855
Beschreibung
Typ Eisenmeteorit
Untergruppe IIIAB / IIIB
Masse (total) 32,2 kg

Narraburra ist ein Eisenmeteorit (Klassifikation IIIAB oder IIIB) mit einer Masse von 32,2 kg, der 1855 in der Gegend des Ortes Narraburra[1] und des gleichnamigen Berges[2] im Ver­wal­tungs­ge­biet Temora Shire, New South Wales (Australien) gefunden wurde.[3] Die nächstgelegene Stadt ist West Wyalong. Der Meteorit zeigt eine bemerkenswerte Ähnlichkeit zu dem Bear-Creek-Meteoriten[4] und möglicherweise auch zum Smith's-Mountain-Meteoriten,[5] obwohl diese beiden in den USA niedergingen.

Derzeit (8. Mai 2025) gibt es auf MinDat (Hudson Institute of Mineralogy) keinen Eintrag für den Meteoriten.[6]

Beschreibung

Die metallographische Untersuchung von kleinen Proben von diesem und dem Bear Creek[4] Eisenmeteoriten (USA, Masse 230 kg) ergab eine so bemerkenswerte Ähnlichkeit der mikrostrukturellen Details, dass beide offenbar einst zu einem einzigen Körper gehört haben müssen und zudem einen ähnlichen Werdegang durchlaufen haben – trotz der großen Entfernung ihrer Absturzstellen auf verschiedenen Kontinenten. Möglicherweise gehört sogar noch ein dritter Meteorit zu ihnen.[7]

Im Detail sind die Metallanteile wie folgt:[7]

Metall           Bear Creek        Notaburra    Einheit
Nickel (Ni)       10,14            10,22    %
Kobalt (Co)        0,51             0,59    %
Chrom (Cr)         1,2             <1,0     ppm
Kupfer (Cu)      154              157       ppm
Gallium (Ga)      15                8,2     ppm
Germanium (Ge)    25               29       ppm

Im Vergleich zu den meisten Oktaedrit-Eisenmeteoriten wiesen die untersuchten Proben der beiden Meteoriten folgende abweichenden Strukturmerkmale auf:[7]

  • nadelförmige Struktur im Kamazit, sowohl bei der Widmanstätten-Struktur als auch im Plessit
  • Bainit-Struktur in den größeren Taenit-Bereichen
  • Fehlen einer ausgeprägten und durchgehenden Taenitgrenze entlang der Grenzfläche grober Plessitfelder
    • dabei sind tendenziell kleine abgerundete Schreibersitkristalle als Satellitenkörper im Kamazit um die Taenitbereiche herum vorhanden (statt an der Kamazit-Taenit-Grenzfläche).

Zudem lassen die veröffentlichten Mikroaufnahmen des Meteoriten Smith's Mountain[5] (wie Bear Creek aus den USA) vermuten, dass es sich um ein drittes Mitglied desselben Ursprungs handeln könnte, aber eine detaillierte Analyse stand 1961 noch aus.[7]

Einzelnachweise

  1. a b Wikidata: Narraburra (Q30881554).
  2. Narraburra. Auf: Mapcarta (de).
  3. Narraburra. Auf: Meteoritical Bulletin. Meteoritical Society (MetSoc), Lunar And Planetary Institute (LPI). Stand: 7. Mai 2025 (englisch).
  4. a b Bear Creek. Auf: Meteoritical Bulletin. Meteoritical Society (MetSoc), Lunar And Planetary Institute (LPI). Stand: 7. Mai 2025 (englisch).
  5. a b Smith's Mountain. Auf: Meteoritical Bulletin. Meteoritical Society (MetSoc), Lunar And Planetary Institute (LPI). Stand: 7. Mai 2025 (englisch).
  6. Narraburra und Narraburra Granite, Bland Co., New South Wales, Australia. In: Hudson Institute of Mineralogy. Zugriff: 8. Mai 2025 (englisch).
  7. a b c d Howard J. Axon: Microstructural and Chemical Identity of the Bear Creek and Narraburra Iron Meteorites. In: Nature, Band 191, Nr. 4795, 23. September 1961, S. 1287; doi:10.1038/1911287a0 (englisch). Dazu:
    • F. L. Boschke: Die Schöpfung ist noch nicht zu Ende: Naturwissenschaftler aif den Spuren der Genesis. Deutsche Buchgemeinschaft, C. A. Koch's Verlag Nachf., Darmstadt. © 1962 bei Exon Verlag GmbH, Düsseldorf & Wien. 344 Seiten. Hier: S. 40.