Tangenssatz

In der Trigonometrie stellt der Tangenssatz oder Tangentensatz eine Beziehung zwischen den drei Seiten eines ebenen Dreiecks und dem Tangens der halben Summe bzw. der halben Differenz zweier Winkel des Dreiecks her.

Formulierung

Für die drei Seiten , und eines Dreiecks sowie für die diesen Seiten jeweils gegenüber liegenden Winkel , und gilt:

[H 1]

Wegen

kann man diese Formel auch schreiben als

Analoge Formeln für und erhält man durch zyklische Vertauschung:

Wegen bleiben diese Formeln gültig, wenn sowohl die Seiten als auch die zugehörigen Winkel vertauscht werden, also zum Beispiel:

Beweis

Beweis mit Sinussatz und Identitäten der Winkelfunktionen

Nach dem Sinussatz gilt und damit folgt

nach Einsetzen der Identitäten

sowie

die sich aus den Additionstheoremen ableiten lassen, ergibt sich durch Einsetzen in die obere Gleichung der Tangenssatz:

Beweis mit Mollweideschen Formeln

Aus der Winkelsumme im Dreieck und dem Übergang zum Komplementärwinkel des Tangens folgt:

Aus den Mollweideschen Formeln folgt daraus der Tangenssatz:

Tangenssatz für Kugeldreiecke

Für Kugeldreiecke gelten die Gleichungen[1][2]

Dabei sind , und die Seiten (Kreisbögen) des Kugeldreiecks und , und die gegenüberliegenden Winkel auf der Kugeloberfläche.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Wolfram: Spherical Law of Tangents
  2. Rob Johnson, West Hills Institute of Mathematics: Spherical Trigonometry

Hinweise

  1. Die in Beziehung gesetzten Seiten und des Dreiecks seien dabei als unterschiedlich lang vorausgesetzt, so dass die beteiligten Nenner stets sind. Entsprechendes gilt im Folgenden für alle weiteren Formeln.