Die NBA-Saison 1979/80 war die 34. Saison der National Basketball Association (NBA). Sie begann am Freitag, den 12. Oktober 1979, und endete regulär nach 902 Spielen am Sonntag, den 30. März 1980. Die Postseason begann am Mittwoch, den 2. April, und endete am Freitag, den 16. Mai, mit 4—2 Finalsiegen der Los Angeles Lakers über die Philadelphia 76ers.
Eine weitere Neuerung war, dass nur noch zwei Spiele gegen Gegner der jeweils anderen Conference bestritten wurden, gegen Gegner der eigenen Conference hingegen sechs, um so die Zahl der Lokalderbys zu erhöhen.
Erster Draft-Pick in der NBA-Draft 1979 wurde SpartanMagic Johnson von der Michigan State University für die Los Angeles Lakers. Larry Bird, der Rookie of the Year von den Sycamores der Indiana State University, war als Junior in der Draft des Vorjahres an sechster Stelle von den Boston Celtics ausgewählt worden. Bird entschied sich aber, sein Studium abzuschließen und den Celtics erst nach seinem Senior-Jahr beizutreten. Beide Spieler waren 1979 im Finale der NCAA Division I Basketball Championship aufeinander getroffen, dem College-Basketball-Spiel mit den höchsten Einschaltquoten der Geschichte. Ihre Rivalität und ihr Enthusiasmus sollte die Liga im nächsten Jahrzehnt bestimmen, wiederbeleben und zu neuer Popularität führen. Mit ihren jeweiligen Teams gewannen sie acht der folgenden neun Meisterschaften und machten drei davon untereinander aus.[2]
Am 28. März gab es die wenigsten Freiwurfversuche zweier Teams im Spiel der Lakers gegen die Clippers: 3 und 9 (Stand: 2020).
Abschlusstabellen
Pl. = Rang, = Für die Playoffs qualifiziert, Sp = Anzahl der Spiele, S—N = Siege—Niederlagen, % = Siegquote (Siege geteilt durch Anzahl der bestrittenen Spiele), GB = Rückstand auf den Führenden der Division in der Summe von Sieg- und Niederlagendifferenz geteilt durch zwei, Heim = Heimbilanz, Ausw. = Auswärtsbilanz, Div. = Bilanz gegen die Divisionsgegner
Eastern Conference
Atlantic Division
NBA 1979/80 (USA)
Boston
New York
Philadelphia
Washington
New Jersey
Atlanta
Cleveland
Detroit
Houston
Indianapolis
San Antonio
Chicago
Denver
Kansas City
Milwaukee
Salt Lake City (Ex-New Orleans)
Phoenix
Golden State
Los Angeles
Portland
Seattle
San Diego
NBA 1979/80: Pacific Division in Rot und Midwest Division in Grün; Central Division in Gelb und Atlantic Division in Blau. Der New Orleans Jazz zieht nach Utah und wechselt mit Indiana die Division.
Seit der Saison 1969/70 werden den Statistiken in den Kategorien „Punkte“, „Assists“ und „Rebounds“ nicht länger die insgesamt erzielten Leistungen zu Grunde gelegt, sondern die Quote pro Spiel.[4]
Norm Nixon von den Los Angeles Lakers stand in 82 Einsätzen 3226 Minuten auf dem Parkett. Das ist eine Quote von 39,3 Minuten pro Spiel, beides Saisonbestwerte.
Den besten Punkteschnitt der Saison hatte George Gervin mit 33,1 Punkten pro Spiel. Bei 2585 Punkten in 78 Einsätzen hatte er auch die insgesamt meisten Punkte.
Rick Barry verwandelte mit der besten Freiwurfquote die insgesamt einhundertelftmeisten Freiwürfe. Mit 572 bei einer Quote von 75,3 % warf World B. Free für die San Diego Clippers die meisten Freiwürfe.
Micheal R. Richardson gewährte bei der besten Quote von 10,1 Assists pro Spiel mit 832 Assists die insgesamt meisten der Liga in 82 Spielen.
Micheal R. Richardson hatte neben der besten Stealrate von 3,23 Steals pro Spiel die insgesamt meisten Steals mit 265 in 82 Spielen. Die meisten Balleroberungen eines Rookies hatte Dudley Bradley von den Indiana Pacers mit 211 bei einer Quote von 2,57 Steals pro Spiel.
Kareem Abdul-Jabbar blockte insgesamt 280 Korbwürfe in 82 Spielen und hatte damit 3,41 Blocks pro Spiel. Viermal gewann Abdul-Jabbar die Blockerkrone der Saison. Niemand führte die Liga öfter an. In seiner Karriere hatte er 3189 Blocks. Nur Hakeem Olajuwon und Dikembe Mutombo blockten öfter.
Swen Nater hatte bei einer Quote von 15,0 Rebounds pro Spiel mit 1216 Rebounds die insgesamt meisten in 81 Spielen. Er stellte auch den Saisonrekord für die meisten Defensivrebounds mit 864 auf. Mit 18 gelangen ihm am 14. Dezember gegen die Nuggets die meisten Defensivrebounds innerhalb einer einzigen Halbzeit. Moses Malone errang mit 573 die meisten Offensivrebounds. Nur im Vorjahr gab es in einer Saison mehr Offensivrebounds, ebenfalls durch Malone. Er hatte die meisten Karriere-Offensivrebounds (6731), führte die Liga achtmal an, davon zwischen 1976 und 1983 siebenmal in Folge, hat den höchsten Offensivreboundschnitt bei mindestens 400 (5,1 ORpS) und hatte die bisher meisten Offensivrebounds eines Spiels mit 21 gegen die Seattle Supersonics am 11. Februar 1982 (Stand: 2020).
Die Playoffs begannen am 2. April und wurden in der Eröffnungsrunde, in der die Conference-Dritten gegen die Conference-Sechsten und die Conference-Vierten gegen die Conference-Fünften um den Einzug in die Conference-Halbfinals spielten, nach dem Modus Modus „Best of Three“ ausgetragen. Die Divisionssieger hatten ein Freilos in der ersten Runde, dem Conference-Ersten wurde der Sieger aus dem Spiel Conference-Vierter gegen Conference-Fünfter zugeteilt. In den Conference-Halbfinals, den Conference-Finals und den NBA-Finals galt der „Best of Seven“-Ausscheidungs-Modus.
Der neu eingeführte Drei-Punktewurf machte Furore und sorgte für die meisten Dreier (7) und die meisten Dreierversuche (19) der Washington Bullets in einer Zwei-Spiele-Playoff-Serie gegen die Philadelphia 76ers. Kevin Grevey steuerte 5 und 10 bei. In derselben Serie kam es durch die Sixers zu den meisten Balleroberungen (23). Sixer Bobby Jones verwandelte 8 Freiwürfe ohne Fehlwurf, was zuvor lediglich vier Spielern gelungen war.
Die höchste Freiwurfquote einer Vierer-Serie gab es durch Rick Barrys Houston Rockets gegen die Boston Celtics mit 88,2 %.
Das zweitgrößte Hallenpublikum der NBA-Geschichte erschien am 15. April zum Western Conference-Halbfinalspiel der Milwaukee Bucks bei den Seattle Supersonics. 40.172 suchten den Kingdome auf.
Die meisten Playoff-Blocks einer Sechs-Spiele-Serie stellten die Sixers in den Finals mit 60 (Stand: 2020).
Eastern Conference-Eröffnungsrunde
Philadelphia 76ers 2, Washington Bullets 0
Mittwoch, 2. April: Philadelphia 111 – 96 Washington
Freitag, 4. April: Washington 104 – 112 Philadelphia
Houston Rockets 2, San Antonio Spurs 1
Mittwoch, 2. April: Houston 95 – 85 San Antonio
Freitag, 4. April: San Antonio 106 – 101 Houston
Sonntag, 6. April: Houston 141 – 120 San Antonio
Western Conference-Eröffnungsrunde
Phoenix Suns 2, Kansas City Kings 1
Mittwoch, 2. April: Phoenix 96 – 93 Kansas City
Freitag, 4. April: Kansas City 106 – 96 Phoenix
Sonntag, 6. April: Phoenix 114 – 99 Kansas City
Boston Celtics 4, Houston Rockets 0
Mittwoch, 9. April: Boston 119 – 101 Houston
Freitag, 11. April: Boston 95 – 75 Houston
Sonntag, 13. April: Houston 81 – 100 Boston
Montag, 14. April: Houston 121 – 138 Boston
Philadelphia 76ers 4, Atlanta Hawks 1
Freitag, 6. April: Philadelphia 107 – 104 Atlanta
Mittwoch, 9. April: Philadelphia 99 – 92 Atlanta
Donnerstag, 10. April: Atlanta 105 – 93 Philadelphia
Sonntag, 13. April: Atlanta 83 – 107 Philadelphia
Dienstag, 15. April: Philadelphia 105 – 100 Atlanta
Western Conference-Halbfinals
Los Angeles Lakers 4, Phoenix Suns 1
Dienstag, 8. April: Los Angeles 119 – 110 Phoenix (n. V.)
Mittwoch, 9. April: Los Angeles 131 – 128 Phoenix (n. V.)
Freitag, 11. April: Phoenix 105 – 108 Los Angeles
Sonntag, 13. April: Phoenix 127 – 101 Los Angeles
Dienstag, 15. April: Los Angeles 126 – 101 Phoenix
Philadelphia 76ers 4, Boston Celtics 1
Freitag, 18. April: Boston 93 – 96 Philadelphia
Sonntag, 20. April: Boston 96 – 90 Philadelphia
Mittwoch, 23. April: Philadelphia 99 – 97 Boston
Donnerstag, 24. April: Philadelphia 102 – 90 Boston
Sonntag, 27. April: Boston 94 – 105 Philadelphia
Western Conference-Finals
Los Angeles Lakers 4, Seattle Supersonics 1
Dienstag, 22. April: Los Angeles 107 – 108 Seattle
Mittwoch, 23. April: Los Angeles 108 – 99 Seattle
Freitag, 25. April: Seattle 100 – 104 Los Angeles
Sonntag, 27. April: Seattle 93 – 98 Los Angeles
Mittwoch, 30. April: Los Angeles 111 – 105 Seattle
NBA-Finals
Los Angeles Lakers vs. Philadelphia 76ers
Die Finals wurden fair geführt, es gab keine Disqualifikation. Das gab es seither noch sieben weitere Male.
Rookie Magic Johnson sollte Finals MVP werden. Am 14. Mai unterliefen ihm 10 Ballverluste, die bislang meisten eines Finalspiels (Stand: 2020).
Die Finalergebnisse:
Sonntag, 4. Mai: Los Angeles 109 – 102 Philadelphia
Mittwoch, 7. Mai: Los Angeles 104 – 107 Philadelphia
Sonnabend, 10. Mai: Philadelphia 101 – 111 Los Angeles
Sonntag, 11. Mai: Philadelphia 105 – 102 Los Angeles
Mittwoch, 14. Mai: Los Angeles 108 – 103 Philadelphia
Freitag, 16. Mai: Philadelphia 107 – 123 Los Angeles
Die Los Angeles Lakers werden mit 4—2 Siegen zum siebenten Mal NBA-Meister.
↑Ron Boone ging nach sechs Spielen für 75 Einsätze zum Utah Jazz, Kenny Carr wurde nach fünf Spielen für 75 Einsätze zu den Cleveland Cavaliers für Butch Lee getauscht, der drei Einsätze für die Cavs und elf für die Lakers bestritt. Mark Landsberger wurde nach 54 Spielen für die Chicago Bulls für 23 Einsätze gegen Ollie Mack getauscht, der 27 Spiele für die Lakers bestritten hatte und 23 für die Bulls bestreiten sollte. Zum Personal gehörten außerdem Trainer Jack Curran, Assistenzcoach Pat Riley sowie General Manager Bill Sharman und Vorstandsvorsitzender Dr. Jerry Buss.