Mutthornhütte

Mutthornhütte
(geschlossen)
Lage Am Mutthorn, oberhalb des Kanderfirns; Kanton Bern, Schweiz; Talort: Kandersteg
Gebirgsgruppe Berner Alpen
Geographische Lage: 629030 / 148480
Höhenlage 2788 m ü. M.
Mutthornhütte (Kanton Bern)
Mutthornhütte (Kanton Bern)
Erbauer SAC Sektion Weissenstein
Besitzer SAC Sektion Weissenstein
Erbaut 1895; Umbau: 1908, 1913, 1925; Neubau: 1952, 1980; Neubau an anderem Standort: 2025
Bautyp Schutzhütte; Holz
Übliche Öffnungszeiten geschlossen
Weblink mutthornhuette.ch
Hüttenverzeichnis SAC
p1

Die Mutthornhütte ist eine Berghütte der Sektion Weissenstein des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) im Kanton Bern in der Schweiz.

Aufgrund von Felsbewegungen musste die bestehende Hütte 2022 gesperrt werden. Seit April 2025 entsteht an einem neuen Standort die neue Mutthornhütte, sie soll im Sommer 2026 eröffnet werden.[1]

Lage

Die seit 2022 geschlossene Mutthornhütte liegt unterhalb des Mutthorns zwischen dem Tschingelfirn und dem Kanderfirn (630060 / 148399) auf einer Höhe von 2900 m ü. M. Diese Höhe wurde von der Landestopografie zwischen 1910 und 1950 mehrmals bestimmt und 1951 «definitiv auf 2901 Meter festgelegt».

Der Standort der neuen Hütte auf 2788 m ü. M. befindet sich südwestlich des Mutthorngipfels und rund einen Kilometer westlich der alten Hütte (629030 / 148480).

Geschichte

Die erste Hütte wurde spätestens 1895 von den Sektionen Oberland und Weissenstein des SAC erbaut und im gleichen Jahr von den Weissensteinern übernommen. Die Einweihung erfolgte 1896. 1908 wurde die Hütte von 25 auf 50 Plätze vergrössert, 1913 weiter auf 60 Plätze. 1925 erhielt die Hütte ein Kupferdach und der Wohn-/Essraum wurde vergrössert.[2]

1950 bis 1952 wurde das jetzige Gebäude aus Stein leicht verschoben erstellt und das alte Gebäude aus Holz nach dessen Fertigstellung abgerissen. Der Neubau bot nun Platz für 100 Gäste. Auf Initiative von Ulrich Imboden (1911–1988) unternahm Hermann Geiger (1914–1966) mit seiner Piper ab dem Jahre 1951 für das Unternehmen Ulrich Imboden diesbezügliche Transportflüge zur Mutthornhütte. Die Ware wurde entsprechend verpackt und zielgenau abgeworfen. Neben der Mutthornhütte auf dem Kanderfirn (Alpetligletscher) auf einer Höhe von 2900 m ü. M. wurden dann im Jahre 1952 auch die ersten gelungenen Gletscherlandungen durch Hermann Geiger durchgeführt.[3] Die Hütte wurde 1980 auf den heutigen Komfort ausgebaut und erhielt 2017 einen Toilettenanbau aus Holz. Die in der Hochsaison bewirtschaftete Hütte hatte außerhalb der Saison 40 Lagerplätze im Winterraum zur Verfügung.

Seit Sommer 2022 ist die Mutthornhütte wegen Felssturzgefahr und instabilen Bodens durch auftauenden Permafrost in Folge der globalen Erwärmung gesperrt.[4] Die Hütte wird als Holzbau westlich in rund einem Kilometer Entfernung neu aufgebaut, die Bauarbeiten finden im Lauf des Sommerhalbjahres 2025 statt und die Einweihung soll im Juni 2026 erfolgen.[5][1]

Zugang

Die Hütte erreicht man von Stechelberg aus in rund sieben Stunden (ca. 2000 Meter Höhenunterschied). Ab dem Gasterental erfolgt der Aufstieg in sechs Stunden. Vom Kiental via Gamchilücke braucht man für den Aufstieg acht Stunden und von Goppenstein via Petersgrat sechs Stunden. Von allen Seiten führt der Weg über Gletscher. Die Mutthornhütte sollte nur angeseilt und mit Steigeisen angegangen werden.

Besteigungsmöglichkeiten

Tschingelfirn im oberen Teil von der alten Mutthornhütte her gesehen

Karten

  • 1:25'000 Blatt 1248 Mürren
  • 1:50'000 Blatt 264 Jungfrau
Commons: Mutthornhütte – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Neubauprojekt, mutthornhuette.ch, abgerufen am 31. August 2025
  2. SAC Clubhüttenalbum 1928/1931, ergänzt 1937/1946, Grafische Kunstanstalt Brunner & Cie. A.-G., Zürich.
  3. Maurice Zermatten: Wie Hermann Geiger Gletscherpilot wurde. Fontana Verlag, Zürich 1957.
  4. Klimaerwärmung. Permafrost schmilzt: Diesen SAC-Hütten droht das Aus. In: SRF News. 29. August 2022, abgerufen am 29. August 2022.
  5. Jetzt ist die Baubewilligung da: Was es zur neuen Mutthornhütte zu wissen gibt in fünf Punkten. SAC Weissenstein. Solothurner Zeitung, 2. September 2024, abgerufen am 13. September 2024.