Mustafa Üstündağ

Mustafa Üstündağ (* 1933 in Ortakaraviran, Seydişehir, Provinz Konya; † 30. Juni 1983 in Ulukışla, Provinz Niğde) war ein türkischer Politiker der Cumhuriyet Halk Partisi (CHP), der unter anderem 1974 sowie 1977 Bildungsminister war.

Leben

Mustafa Üstündağ, Sohn von Hüseyin und Rabia, absolvierte nach dem Schulbesuch ein Studium am Gazi Bildungsinstitut in Ankara (Ankara Gazi Eğitim Enstitüsü), das heute zur Gazi Üniversitesi gehört. Er unterrichte als Grundschullehrer und war später auch Schulleiter. Nach einem postgradualen Studium an der Fakultät für Pädagogik der University of Wisconsin, das er mit einem Master beendete, war er auch als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Sozial- und Verwaltungswissenschaften der Hacettepe-Universität, als Inspektor für Grundschulbildung in der Provinz Konya sowie in der Direktion für öffentliche Bildung des Ministeriums für nationale Bildung tätig.

Am 12. Oktober 1969 wurde er für die Republikanische Volkspartei CHP (Cumhuriyet Halk Partisi) erstmals Mitglied der Großen Nationalversammlung TBMM (Türkiye Büyük Millet Meclisi) und gehörte dieser als Vertreter der Provinz Konya in der 14., 15. und 16. Legislaturperiode bis zum Militärputsch am 12. September 1980 an. Während seiner Parlamentszugehörigkeit war er zudem drei Mal (17. April 1970 bis 10. Mai 1971, 14. Mai 1973 bis 1. Mai 1974, 3. Mai 1976 bis 1. April 1977) Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates.[1] Im Kabinett Ecevit I bekleidete er zwischen dem 26. Januar und dem 17. November 1974 erstmals das Amt des Bildungsministers (Eğitim Bakanı).[2] Im Kabinett Ecevit II, der 40. Regierung der Republik, übernahm er vom 21. Juni bis zum 21. Juli 1977 abermals das Amt des Bildungsministers sowie des Kulturministers (Kültür Bakanı).[3] Als Bildungsminister begann er mit der Einrichtung von Fernunterricht.

Als Nachfolger von Orhan Eyüboğlu[4] übernahm Üstündağ am 21. Januar 1978 die Funktion als Generalsekretär der Republikanischen Volkspartei und bekleidete diese bis zum 16. Oktober 1981, woraufhin Ertuğrul Günay[5] ihn ablöste. Zugleich fungierte er als Nachfolger von Bülent Ecevit[6] fungierte er vom 30. Oktober 1980 bis zu seiner Ablösung durch Deniz Baykal[7] am 16. Oktober 1981 als kommissarischer CHP-Vorsitzender. Er war verheiratet und Vater von drei Kindern. Er verstarb bei einem Straßenverkehrsunfall und wurde in seiner Heimatprovinz Konya beigesetzt.

Einzelnachweise

  1. Mr Mustafa ÜSTÜNDAG (Türkiye). Parlamentarische Versammlung des Europarates, abgerufen am 4. September 2025 (englisch).
  2. GOVERNMENT ECEVIT 1 (Memento vom 3. Dezember 2022 im Internet Archive)
  3. GOVERNMENT ECEVIT 2 (Memento vom 3. Dezember 2022 im Internet Archive)
  4. Orhan EYÜBOĞLU (Orhan Feruk EYÜPOĞLU) (S. 799, 864, 927, 991, 1055), in: TBMM ALBÜMÜ (1920–2010), Cilt 2 (1950–1980) (Memento vom 12. Dezember 2017 im Internet Archive)
  5. Ertuğrul GÜNAY (S. 1074), in: TBMM ALBÜMÜ (1920–2010), Cilt 2 (1950–1980) (Memento vom 12. Dezember 2017 im Internet Archive)
  6. Ecevit, (Mustafa) Bülent. rulers.org, abgerufen am 4. September 2025 (englisch).
  7. Baykal, Deniz. rulers.org, abgerufen am 4. September 2025 (englisch).