Musger Mg IV

Musger Mg IV Pechvogel
f2
Typ Leistungssegelflugzeug
Entwurfsland

Osterreich Österreich

Hersteller Segelflugverein St. Pölten-Herzogenburg
Erstflug 23. Juli 1934
Indienststellung 1934
Produktionszeit

1934

Stückzahl 1

Die Musger Mg IV Pechvogel war ein Mitte der 1930er Jahre entstandenes österreichischen Segelflugzeug.

Entwicklung

Kurz nachdem der Rumpf seines Seglers Mg II bei einer Bruchlandung zerstört worden war, plante Erwin Musger bereits seinen nächsten Flugzeugentwurf für den Segelflugverein „Kölbling“ in Herzogenburg, zu dessen Flugleiter und Geländekommandant er nach seiner Entlassung bei der Firma J. M. Voith ernannt worden war. Für den Bau nutzte er die noch intakten Tragflächen und das Leitwerk als Ausgangspunkt für das Segelflugzeug Mg IV. Der Rumpf glich dem des Vorgängers, lediglich die zuvor offene Kabine wurde nun durch eine Haube geschlossen. Das Flugzeug erhielt den Namen Pechvogel und führte am 23. Juli seinen Erstflug durch. Die Konstruktion erwies sich als gelungen und bereits einen Tag später konnte Musger auf ihr als 23. Segelflieger in Österreich die C-Prüfung ablegen. In den Jahren 1935 und 1936 wurden mit dem Pechvogel vom Hohen Kölbling und der Theyerner Höhe aus weitere bemerkenswerte Leistungen erflogen, darunter mehrere 5-Stunden-Flüge. Musger konstruierte 1935 eigens für die Mg IV einen der ersten österreichischen Transportwagen. Zusammen mit dem Prototyp der Mg 9 wurde sie im Jahr 1940 durch einen Brand zerstört.

Konstruktion

Die Mg IV ist wie ihre beiden Vorgänger Mg I und Mg II als freitragender Schulterdecker in Holzbauweise mit ovalem Rumpfquerschnitt und Sperrholzbeplankung ausgelegt. Die geschlossene Führerkabine ist vor der Flügelvorderkante in den Rumpf integriert. Die leicht geknickten Tragflächen besitzen einen sich nach außen verjüngenden Grundriss. Die Querrudern verlaufen vom Flächenende bis etwa zur Flügelmitte. Das konventionelle Leitwerk ist ebenfalls freitragend konstruiert und besteht aus dem Seitenleitwerk mit steil ansteigender Flosse geringer Fläche und ausladendem Seitenruder mit Hornausgleich. Als Fahrwerk sind eine gefederte Landekufe sowie ein kleiner Hecksporn angebracht.

Technische Daten

Kenngröße Daten
Besatzung 1
Spannweite 17,25 m
Länge 7,10 m
Höhe 2,00 m
Flügelfläche 15,8 m²
Flügelstreckung 18,8
Leermasse 168 kg
max. Startmasse 248 kg
Geschwindigkeit 65 km/h
Gleitzahl 25

Literatur

  • Reinhard Keimel: Luftfahrzeugbau in Österreich. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Aviatic, Oberhaching 2003, ISBN 3-925505-78-4, S. 115 und 117.