Museo Archeologico Collelongo

Museo Archeologico Collelongo – MAC
Daten
Ort Via Stretta, 1, Collelongo Welt-Icon
Art
Archäologisches Museum
Eröffnung 1985
Betreiber
Gemeinde Collelongo
Website

Das Museo Archeologico Collelongo (MAC) (italienisch für Archäologiemuseum Collelongo) ist ein archäologisches Museum in Collelongo in der italienischen Provinz L’Aquila.

Geschichte

Das Museum wurde 1985 im Zuge der Grabungskampagnen am nordöstlich von Collelongo gelegenen Fundplatz Amplero eröffnet.[1] Es befindet sich im Palazzo Botticelli, in dem auch die Gemeindebibliothek und das Gemeindetheater von Collelongo untergebracht sind. Der Bau aus dem 17. Jahrhundert wurde 1915 beim Erdbeben von Avezzano schwer in Mitleidenschaft gezogen und danach nur teilweise wieder aufgebaut.[2]

Ausstellung

Das Museum hat sich zur Aufgabe gesetzt, den Fundplatz Amplero museal aufzuarbeiten und einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Auch wenn in der Umgebung von Collelongo Spuren des Neandertalers und aus der Jungsteinzeit gefunden wurden,[3] ist der Ort bei Archäologen insbesondere wegen seiner Funde aus der Eisenzeit im nahegelegenen Amplero-Tal bekannt.[4]

Illustriert werden ausführlich die verschiedenen Grabungskampagnen, mit denen ab 1969 das Oppidum der Marser „La Giostra“, das italo-römische Vicus „San Castro“ und die römische Nekropole „Cantone“ von Archäologen der Universität Pisa freigelegt und erforscht wurden.[5]

In der Dauerausstellung sind zahlreiche Fundstücke der Grabungen ausgestellt, darunter Votivgaben des später in ein Heiligtum umgewandelten Oppidum, Münzen, Keramiken, sonstige Grabbeigaben der Nekropole sowie verschiedene Grabstelen. Als Kopie ist das im Grab Nr. 14 der Nekropole „Cantone“ gefundene Totenbett ausgestellt. Das aus 700 Knochenteilen rekonstruierte Bett befindet sich im Original im Archäologischen Nationalmuseum der Abruzzen in Chieti. In Collelongo ist eine Reproduktion aus Holz ausgestellt.[6]

Als Abguss des in Chieti ausgestellten Originals, ist die im Volksmund als Beine des Teufels (it. Gambe del diavolo) bezeichnete Grabstele zu sehen.[7] Dabei handelt es sich um einen 1957 im Vicus S. Castro gemachten Fund, der in der Art und der Ausführung an den Krieger von Capestrano erinnert.[8]

Neben Fundstücken aus Amplero bereichern Exponate aus anderen Nekropolen der Marsica die Ausstellung. Rekonstruiert wurde beispielsweise ein in Ortucchio gefundenes Grab.[9] Ausgestellt ist des Weiteren ein weiteres Totenbett, das diesmal im Original zu sehen ist und aus Aielli stammt.[10]

Einzelnachweise

  1. Collelongo. In: museoarcheologicocollelongo.it. Abgerufen am 31. Mai 2025 (italienisch).
  2. Palazzo Botticelli. In: collelongo-go.it. Abgerufen am 31. Mai 2025 (italienisch).
  3. Antonio Radmilli: Venti millenni di storia nel Fucino dai cacciatori del paleolitico superiore alle genti dell’età del bronzo. In: Alberto Servidi et al. (Hrsg.): Fucino cento anni 1877–1977. 3. Auflage, Officine Grafiche Edigrafital, S. Atto Teramo 1993, S. 56.
  4. Museo. In: museoarcheologicocollelongo.it. Abgerufen am 1. Juni 2025 (italienisch).
  5. Mostra permanente. In: mostra.museoarcheologicocollelongo.it. Abgerufen am 2. Juni 2025.
  6. Letto funerario. In: mostra.museoarcheologicocollelongo.it. Abgerufen am 3. Juni 2025.
  7. Gambe del diavolo. In: mostra.museoarcheologicocollelongo.it. Abgerufen am 3. Juni 2025.
  8. Cesare Letta: Il complesso archeologico di Amplero. In: Adele Campanelli: Il tesoro del lago. L’archeologico del Vicino e la collezione Torlonia. Carsa Edizioni, Pescara 2001, ISBN 88-501-0016-7, S. 234.
  9. Tomba 5. In: mostra.museoarcheologicocollelongo.it. Abgerufen am 2. Juni 2025.
  10. Letto Ajelli. In: mostra.museoarcheologicocollelongo.it. Abgerufen am 2. Juni 2025 (italienisch).