Die Multivariate Gammafunktion ist die Verallgemeinerung der Gammafunktion. Sie findet Anwendung in der Theorie der Zufallsmatrizen und der multivariaten Statistik, da sie unter anderem in der Wishart-Verteilung und der matrixvariaten Beta-Verteilung auftaucht. Sie wird als
notiert.[1]
Definition
Sei
der Raum der symmetrischen, positiv definiten reellen
-Matrizen. Die multivariate Gammafunktion ist definiert als die Funktion

für
; hierin ist bezüglich aller nichtunteren Dreieckseinträge (d. h. oberer Dreieckseinträge samt Hauptdiagonaleinträgen) des Argumentes
zu integrieren, da
.
Eigenschaften
Für Berechnungen eignet sich folgender Satz:
- Sei
, dann gilt

Beweis-Idee: Teile
, wobei
eine untere Dreiecksmatrix ist. Nutze den Transformationssatz mit der Funktionaldeterminante
.

Somit:



Verallgemeinerungen
Die verallgemeinerte multivariate Gammafunktion ist definiert als
![{\displaystyle \Gamma _{p}(a_{1},\dots ,a_{p})=\int _{{\mathcal {S}}_{p}}{\frac {\exp \left(\operatorname {tr} (-A)\right)\det(A)^{a_{p}-{\frac {1}{2}}(p+1)}}{\prod \limits _{\alpha =1}^{p-1}\det(A^{[\alpha ]})^{m_{\alpha +1}}}}\mathrm {d} A}](./92474b53b8f1533dd0bee1e6f11740a3ed459d77.svg)
mit
und
.
Ableitungen
Die multivariate Digamma-Funktion:

und die Verallgemeinerung als multivariate Polygammafunktion:

Quellen
- ↑ A. K. Gupta, D. K. Nagar: Matrix variate distributions. Chapman & Hall / CRC, ISBN 1-58488-046-5, S. 18.