Mougeotia

Mougeotia

Mougeotia sp.

Systematik
ohne Rang: Chloroplastida
ohne Rang: Charophyta
Klasse: Schmuckalgen (Zygnemophyceae)
Ordnung: Jochalgen (Zygnematales)
Familie: Zygnemataceae
Gattung: Mougeotia
Wissenschaftlicher Name
Mougeotia
C. Agardh

Mougeotia ist eine im Süßwasser vorkommende Gattung aus der Grünalgen-Ordnung der Jochalgen (Zygnematales). Sie besteht aus rund 140 Arten.

Merkmale

Die Vertreter bilden unverzweigte Zellfäden, die sich schleimig anfühlen. Die Einzelzellen sind langgestreckt, zylindrisch und haben eine glatte Oberfläche. Der Zellkern befindet sich an einer Plasmabrücke aufgehängt in der Zellmitte. In der Mitte der Zelle befindet sich ein plattenförmiger Chloroplast mit Pyrenoiden.

Die ungeschlechtliche Fortpflanzung erfolgt manchmal durch die Bildung von Parthenosporen. Die geschlechtliche Fortpflanzung erfolgt durch die für die Schmuckalgen charakteristische Konjugation. Die Zygote keimt im Frühling.

Chloroplastenbewegungen

Mougeotia und die Gattung Mesotaenium – die Gattungen gehören beide zu der Ordnung Zygnematales – zeigen Chloroplastenbewegungen als Reaktion auf Licht. Wenn sie rotem Licht oder Weißlicht niedriger Beleuchtungsstärke ausgesetzt sind, dreht sich der Chloroplast entlang seiner Längsachse, bis er senkrecht zur Lichtrichtung des Lichts ist und so maximale Bestrahlung erreicht. Wenn sie gleichzeitig blauem und weißem Licht ausgesetzt sind (wie bei hoher weißer Beleuchtungsstärke), dreht sich der Chloroplast, bis er horizontal zur Lichtrichtung des Lichts ist, um die Bestrahlung zu minimieren.[1]

Die Chloroplast-Rotation wird durch Phytochrom Moleküle an der Plasmamembran sowie ein Phototropin vermittelt, das blaues Licht absorbiert.[2] Bei der Lichtaufnahme bildet das Pigment einen Gradienten entlang der Plasmamembran, welches dann zu einer Bewegungsreaktion führt. Obwohl der genaue Mechanismus hinter dem Gradienten unbekannt ist, ist bekannt, dass der Chloroplast von Aktin-Fäden bewegt wird, die an der Membran befestigt sind.[3]

Vorkommen

Die Vertreter der Gattung kommen in stehendem Süßwasser vor: in Seen, Tümpeln, Teichen, Pfützen und Moortümpeln. Sie treten dabei häufig zusammen mit den verwandten Gattungen Spirogyra und Zygnema auf.

Belege

  • Karl-Heinz Linne von Berg, Michael Melkonian u. a.: Der Kosmos-Algenführer. Die wichtigsten Süßwasseralgen im Mikroskop. Kosmos, Stuttgart 2004, ISBN 3-440-09719-6, S. 280.

Einzelnachweise

  1. Masamitsu Wada, Franz Grolig, Wolfgang Haupt: New trends in photobiology: Light-oriented chloroplast positioning. Contribution to progress in photobiology. In: Journal of Photochemistry and Photobiology B: Biology. Band 17, Nr. 1, 1. Januar 1993, ISSN 1011-1344, S. 3–25, doi:10.1016/1011-1344(93)85002-P (sciencedirect.com [abgerufen am 24. Februar 2025]).
  2. Halina Gabryś, Tadeusz Walczak, Przemyslaw Malec: Interaction between phytochrome and the blue light photoreceptor system in Mougeotia: Temperature dependence. In: Journal of Photochemistry and Photobiology B: Biology. Band 38, Nr. 1, 1. März 1997, ISSN 1011-1344, S. 35–39, doi:10.1016/S1011-1344(96)07396-4 (sciencedirect.com [abgerufen am 24. Februar 2025]).
  3. Bruce S. Serlin, Sandra Ferrell: The involvement of microtubules in chloroplast rotation in the alga Mougeotia. In: Plant Science. Band 60, Nr. 1, 1. Januar 1989, ISSN 0168-9452, S. 1–8, doi:10.1016/0168-9452(89)90037-X (sciencedirect.com [abgerufen am 24. Februar 2025]).