Moshe Sharon

Moshe Sharon (2016)

Moshe Sharon (hebräisch משה שרון; geboren 1937 in Haifa)[1] ist ein israelischer Islamwissenschaftler.

Biografie

Moshe Sharon bezeichnet sich als Palästinenser: Geboren in Haifa während der Mandatszeit, stamme er aus einer Familie, die seit dem 17. Jahrhundert in der Gegend von Haifa lebte.[2]

Er studierte ab 1965 Islamwissenschaften an der Hebräischen Universität Jerusalem und der University of London; er war ein akademischer Schüler von Bernard Lewis[3] und David Ayalon, dessen Forschungsschwerpunkt die Sozialgeschichte des mamlukischen Reichs war.[4] Im Jahr 1971 promovierte er an der Hebräischen Universität.

Parallel zu seiner akademischen Karriere als Professor für Islamwissenschaften an der Hebräischen Universität und der Bar-Ilan-Universität verlief Sharons militärische Karriere; er erreichte den Rang eines Obersts und leitete die Abteilung für Arabische Angelegenheiten der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF).[5][6]

Bis 1979 diente Sharon Premierminister Menachem Begin als politischer Berater.[7] Er war Berater des Außenministers Moshe Arens und beriet Benjamin Ben-Eliezer während dessen Zeit als Regierungskoordinator für die „zivile“ Militärverwaltung in den besetzten Palästinensergebieten (1983/1984). Außerdem arbeitete er mit zwei IDF-Generalstabschefs zusammen: Rafael Eitan und Moshe Levi.[8]

In den israelischen Medien wird Sharon oft als Islamexperte angefragt. Er warnt vor einem notorischen muslimischen Judenhass und lehnt einen Friedensprozess ab.[9][10][11]

Werk

Sharon ist Experte für arabische Inschriften, bekannt insbesondere als Hauptverfasser mehrerer Bände des Corpus inscriptionum Arabicarum Palaestinae seit 1990. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Geschichte des Bahaitums.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Black Banners from the East. 2 Bände. Magnes, Jerusalem 1983 und 1990.
  • Judaism, Christianity, and Islam: Interaction and Conflict. Sacks, Johannesburg 1989.
  • Corpus inscriptionum Arabicarum Palaestinae (CIAP). 7 Bände (bisher erschienen). Brill, Leiden 1990–2021.
Commons: Moshe Sharon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. ASMEA: Professor Moshe Sharon
  2. Deborah Hart Strober, Gerald S. Strober: Israel at Sixty: An Oral History of a Nation Reborn. Wiley, Hoboken 2008, S. 17.
  3. 'Radical Islamic elements are on the ascent'. 7. Juli 2025, abgerufen am 15. September 2025.
  4. Menahem Milson: The beginnings of Arabic and Islamic Studies at the Hebrew University of Jerusalem. In: Judaism: A Quarterly Journal of Jewish Life and Thought, Band 45 (1996), S. 169–183.
  5. Deborah Hart Strober, Gerald S. Strober: Israel at Sixty: An Oral History of a Nation Reborn. Wiley, Hoboken 2008, S. 17.
  6. Eyal Clyne: Orientalism, Zionism and Academic Practice: Middle East and Islam Studies in Israeli Universities. Routledge, London 2019.
  7. AT HOME ABROAD (Published 1979). 12. April 1979 (nytimes.com [abgerufen am 15. September 2025]).
  8. ‘We need to flip the equation: Land for peace? Yes, but they should pay us with land for the peace we grant them’ – www.israelhayom.com. 9. April 2024, abgerufen am 15. September 2025 (amerikanisches Englisch).
  9. Moshe Sharon. Abgerufen am 15. September 2025 (englisch).
  10. Expert: No peace with Muslims, ever. 14. September 2006, abgerufen am 15. September 2025 (englisch).
  11. Negotiating in the bazaar | The Jerusalem Post. 10. Oktober 2006, abgerufen am 15. September 2025 (englisch).