More Than Strangers
| Film | |
| Titel | More Than Strangers |
|---|---|
| Produktionsland | Deutschland, Griechenland |
| Originalsprache | Deutsch, Französisch, Englisch, Griechisch |
| Erscheinungsjahr | 2023 |
| Länge | 100 Minuten |
| Altersfreigabe | |
| Stab | |
| Regie | Sylvie Michel |
| Drehbuch | Sylvie Michel, Maria Teresa Curzio |
| Produktion | Thanassis Karathanos, Martin Hampel |
| Musik | Kostantis Papakostantinou |
| Kamera | Patrick Orth |
| Schnitt | Kate Williams |
| Besetzung | |
| |
More Than Strangers ist eine Tragikomödie von Sylvie Michel. Die Premiere des Roadmovies erfolgte im Juni 2023 beim Filmfest München. Im August 2024 kam der Film in die deutschen Kinos.
Handlung
Der von Martinique stammende schwarze Franzose Patrick soll für ein älteres Ehepaar ein Auto aus Berlin in die französische Hauptstadt überführen. Um etwas Geld zusätzlich zu verdienen, beschließt er kurzerhand, noch die zwei jungen Deutschen Julia und Chris, die Griechin Sofia und den aus Ghana stammenden George mitzunehmen. Sie rechnen anfangs damit, abends zwischen 19 und 20 Uhr in Paris anzukommen, doch das wird durch diverse Verwicklungen schon bald unmöglich.
Die Insassen des Autos haben akute Probleme:
- Patrick selbst muss zügig nach Paris, wo ihn seine hochschwangere Ehefrau erwartet. Er muss sie vertrösten, als die Fahrt sich mehr und mehr verzögert.
- Julia arbeitet in einem Start-Up, wo man von ihr volle Arbeitsleistung erwartet, obwohl sie unterwegs ist und nur sehr eingeschränkt arbeiten kann.
- Sofia läuft, wie sich herausstellt, offenbar vor ihrer farblosen Ehe davon. Sie hat kein Geld und wird von ihren Angehörigen in Paris auch nicht willkommen geheißen.
- George hält sich offenbar ohne Papiere illegal in Deutschland auf und taucht jedes Mal, wenn Polizei in Sicht kommt, reflexartig ab. Er erzählt den anderen, in Paris heiraten zu wollen.
Vor allem ist es George, der die planmäßige Durchführung der Fahrt vereitelt. Offenbar hat er Patrick Geld dafür gegeben, dass der ihn über die Grenze nach Frankreich schleust. Seine spontanen Fluchtaktionen führen zu Umwegen auf Landstraßen und erzwungenen Pausen, in denen sich die Probleme der anderen Mitfahrer zeigen. Julia kündigt schließlich wütend ihren Job. Sofia behauptet sich gegen ihren Ehemann, der das Fahrzeug stellt und sie zwingen will, mit ihm nach Hause zu fahren. Patrick will George mehrmals sich selbst überlassen, aber die anderen überreden ihn jedes Mal dazu, George weiterhin zu helfen. Sie benutzen schließlich bewusst einen sehr kleinen Grenzübergang nach Frankreich, den George mit Sofias Begleitung zu Fuß umgeht, werden aber später vom französischen Zoll gestellt und über Nacht aufgehalten, bevor sie weiterfahren können, weil man ihnen nichts nachweisen kann. Die Ankunft in Paris wird nicht mehr gezeigt.
Produktion
Regie führte die in Berlin lebende Französin Sylvie Michel, die gemeinsam mit Maria Teresa Curzio auch das Drehbuch schrieb.[2]

Cyril Guei spielt den Franzosen Patrick. Julie Kieffer und Samuel Schneider spielen seine deutschen Mitfahrer Julia und Chris, Smaragda Karydi die Griechin Sofia und Léo Daudin den aus Ghana stammenden George.[3] Durch die Besetzung entstand ein Sprachenmix aus Deutsch, Französisch, Englisch und Griechisch.[4] Die fremdsprachigen Dialoge sind untertitelt.
Der Film erhielt vom Deutschen Filmförderfonds eine Produktionsförderung in Höhe von rund 250.000 Euro und von der Mitteldeutschen Medienförderung neben einer Förderung für die Projektentwicklung in Höhe von 50.000 Euro weitere 450.000 Euro als Nachwuchsförderung.
Die Dreharbeiten fanden im Jahr 2022 vollständig in Sachsen-Anhalt statt.[3]
Die Premiere des Films war am 25. Juni 2023 beim Filmfest München.[2] Im November 2023 wurde er beim Internationalen Filmfestival Thessalonik gezeigt.[5] Im Juni 2024 wurde der Film beim Sydney Film Festival vorgestellt.[6] Der Kinostart in Deutschland war am 22. August 2024.
Rezeption
Kritiken
Thomas Abeltshauser schreibt in seiner Kritik für epd Film, auch wenn das rollende Kammerspiel seine konstruiert wirkende Form auf den langen Kilometern nie ganz hinter sich lassen könne, sei der Film flott inszeniert, und Kameramann Patrick Orth mache das Beste aus dem beengten Raum, finde immer wieder neue Einstellungen und Blickachsen zwischen den Mitfahrenden: „Als Zuschauer sitzt man mittendrin.“ Nicht jede Wendung des Drehbuchs sei glaubhaft und manche Szene schramme arg am Klischee entlang, doch davon abgesehen bleibe der Tonfall meist angenehm zurückgenommen, auch wenn es dramatisch wird.[4]
Auszeichnungen
Filmfest München 2023
- Auszeichnung mit dem Förderpreis Neues Deutsches Kino – Regie (Sylvie Michel)
- Nominierung für den Förderpreis Neues Deutsches Kino – Drehbuch (Sylvie Michel und Maria Teresa Curzio)
- Nominierung für den Förderpreis Neues Deutsches Kino – Schauspiel (Julie Kieffer und Léo Daudin)[7][8]
Günter-Rohrbach-Filmpreis 2024
- Aufnahme in die Shortlist[9]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Freigabebescheinigung für More Than Strangers. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüfnummer: 259944).
- ↑ a b More Than Strangers. In: filmfest-muenchen.de. Abgerufen am 1. Juli 2023.
- ↑ a b Durch die Besetzung entstand ein Sprachenmix aus Deutsch, Französisch, Englisch und Griechisch.
- ↑ a b Thomas Abeltshauser: zu More Than Strangers. In: epd Film, 26. Juli 2024.
- ↑ More Than Strangers. In: filmfestival.gr. Abgerufen am 13. November 2023.
- ↑ More Than Strangers. In: sff.org. Abgerufen am 8. Mai 2024.
- ↑ Jochen Müller: Nominierungen für Förderpreis Neues Deutsches Kino stehen fest. In: Blickpunkt:Film, 7. Juni 2023.
- ↑ Heike Angermaier: Sylvie Michel holt Förderpreis in München für „More Than Strangers“. In: Blickpunkt:Film, 1. Juli 2023.
- ↑ Johann Kaminski: Shortlist für den Günter Rohrbach Filmpreis 2024 steht fest. In: Blickpunkt:Film, 18. September 2024.