Mohammed Boudia

Mohammed Boudia

Mohammed Boudia (* 24. Februar 1932 in Bab Jedid; † 28. Juni 1973 in Paris) war ein algerischer Dramaturg, Unabhängigkeitskämpfer, Terrorist und Mitglied der Volksfront zur Befreiung Palästinas.

Leben

Mohammed Boudia engagierte sich als Mitglied der Nationalen Befreiungsfront (FLN) im Algerienkrieg.[1]

Der israelische Buchautor Ronen Bergman bezeichnete ihn als „bunte Mischung aus algerischem Revolutionär, bisexuellem Bohemien und Playboy, Abenteurer und Erzterrorist“, der sowohl für die Volksfront zur Befreiung Palästinas als auch für die Terrororganisation Schwarzer September tätig war.[2]

Für letztere war er von Ali Hassan Salameh persönlich angeworben worden.[3] Sein Theater in Paris diente ihm als Tarnung für seine terroristischen Anschlagspläne. Er wurde im Zusammenhang mit seiner Verwicklung in das Münchner Olympia-Attentat von der Sondereinheit Caesarea des israelischen Geheimdienstes Mossad durch eine in seinem Auto platzierte Anti-Personen-Mine getötet.[2]

Aus Rache für seinen Tod wurde der israelische Militärattaché in Washington Josef (Joe) Alon zwei Tage später ermordet. Sein Tod ist bisher nicht endgültig aufgeklärt. Vermutlich war Ilich Ramírez Sánchez („Carlos, der Schakal“) an dem Mord beteiligt.[4]

Werke (Auswahl)

  • Naissances, Theaterstück
  • L’olivier, Theaterstück, 1962
  • Die Orakel, Erzählung, 1964, aus dem Französischen übersetzt von Renate Vogt

Literatur

Einzelnachweise

  1. Alizée De Pin, Xavier Guignard: Comprendre la Palestine : Une enquête graphique. Des informations précises, des cartes et des infographies pour un décryptage de la question palestinienne qui n’a jamais été aussi nécessaire. Éditions les Arènes, Paris 2025, ISBN 979-1-03750168-4, S. 107.
  2. a b Ronen Bergman: Der Schattenkrieg, München 2018 (4. Auflage), S. 220 ff.
  3. Ronen Bergman: Der Schattenkrieg, München 2018 (4. Auflage), S. 266.
  4. Ronen Bergman: Der Schattenkrieg, München 2018 (4. Auflage), S. 774.