Moain Sadeq
Mohamed-Moain Sadeq (andere Schreibweisen: Moain Sadek, Muʿen Sadeq, arabisch معين صادق, geboren 1954 in Chan Yunis[1]) ist ein palästinensischer Kunsthistoriker und Archäologe.
Biografie
Sadek erwarb 1979 ein Diplom in Archäologie an der Universität Kairo. Von 1980 bis 1984 nahm er als Archäologe an den französischen Ausgrabungen in Doha teil. Er wechselte an die Freie Universität Berlin, erwarb dort 1987 den Magistergrad in Archäologie[2] und promovierte 1990 als Stipendiat des DAAD mit einer Bestandsaufnahme der noch vorhandenen mamlukischen Architektur der Stadt Gaza; er diskutiert in diesem Werk auch nicht mehr vorhandene und nur literarisch bezeugte Bauwerke. Die Themenstellung war angeregt durch Klaus Brisch, Honorarprofessor für Islamische Kunst an der Freien Universität und Direktor des Berliner Museums für Islamische Kunst.[3]
Im Jahr 1991 war Sadeq Lehrbeauftragter am Archäologischen Institut der al-Quds-Universität Jerusalem. Von 1991 bis 1994 war er Stellvertretender Dekan der Fakultät für Erziehungswissenschaften in Gaza (die spätere Al-Azhar-Universität Gaza) und Lehrstuhlinhaber für Archäologie Palästinas. Seit 1994 war Sadeq Direktor der Altertümerabteilung von Gaza des Ministeriums für Altertümer und Tourismus der Palästinensischen Autonomiebehörde. Er hatte von 1994 bis 2000 einen Lehrauftrag für Archäologie an der Al-Azhar-Universität Gaza und war Co-Direktor von französisch-palästinensischen, schwedisch-palästinensischen und britisch-palästinensischen Ausgrabungen im Gazastreifen.[4] Einen Monat pro Jahr nahm er Lehraufträge an nordamerikalischen Universitäten (University of Chicago, Montclair State University New Jersey, University of Toronto) wahr.[5]
Im Jahr 2014 war Sadeq Professor für Geschichte und Archäologie an der Universität von Katar, hatte einen Lehrauftrag an der University of Toronto und war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der University of Chicago.[6]
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Die mamlukische Architektur der Stadt Gaza (= Islamkundliche Untersuchungen, Band 44). Schwarz, Berlin 1991. (Digitalisat)
- Gaza: Das Tor zu Afrika. In: Eva Schubert, Walid Sharif (Hrsg.): Pilger, Sufis und Gelehrte: Islamische Kunst im Westjordanland und Gazastreifen (= Museum ohne Grenzen, Palästinensische Autonomiegebiete). Wasmuth, Tübingen / Berlin 2004, S. 217–231.
- An Overview of Iron Age Gaza in Light of the Archaeological Evidence. In: John R. Spencer, Robert A. Mullins, Aaron Brody (Hrsg.): Material Culture Matters. Essays on the Archaeology of the Southern Levant in Honor of Seymour Gitin. Eisenbrauns, Winona Lake 2014, S. 239–254
Anmerkungen
- ↑ LUX: Yale Collections Discovery. Abgerufen am 16. September 2025 (englisch).: Moain Sadeq, 1955-
- ↑ Eva Schubert, Walid Sharif (Hrsg.): Pilger, Sufis und Gelehrte: Islamische Kunst im Westjordanland und Gazastreifen (= Museum ohne Grenzen, Palästinensische Autonomiegebiete). Wasmuth, Tübingen / Berlin 2004, S. 251.
- ↑ Mohamed-Moain Sadeq: Die mamlukische Architektur der Stadt Gaza, Berlin 1991, S. 12.
- ↑ Eva Schubert, Walid Sharif (Hrsg.): Pilger, Sufis und Gelehrte: Islamische Kunst im Westjordanland und Gazastreifen (= Museum ohne Grenzen, Palästinensische Autonomiegebiete). Wasmuth, Tübingen / Berlin 2004, S. 251.
- ↑ Fareed Armaly: Crossroads and Contexts: Interviews on Archaeology in Gaza. In: Journal of Palestine Studies, Band 37 (2008), S. 43–81, hier S. 78.
- ↑ John R. Spencer, Robert A. Mullins, Aaron Brody (Hrsg.): Material Culture Matters. Essays on the Archaeology of the Southern Levant in Honor of Seymour Gitin. Eisenbrauns, Winona Lake 2014, S. ix (Contributors)