Michael Wolf (Märtyrer)
Michael Wolf (* 1890 in Neu-Liebental/Jewgenjew bei Odessa, Ukraine, Russisches Kaiserreich; † 3. November 1937 auf den Solowezki-Inseln, Sowjetunion) war ein russlanddeutscher römisch-katholischer Geistlicher und Märtyrer.
Leben
Michael Wolf[1] wuchs im Bistum Tiraspol auf. Er studierte Theologie im Priesterseminar Saratow sowie im Ausland und wurde 1918 zum Priester geweiht. Die Stationen seines Wirkens waren: Dnipropetrowsk, bis 1919 Professor am Priesterseminar (Saratow, dann Odessa), bis 1923 Vikar in Neu-Kandel/Bogunskoje, bis 1929 Pfarrer in Dnipropetrowsk. Dort wurde er am 8. Juni 1929 verhaftet und am 30. August zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt. Nach der Deportation auf die Solowezki-Inseln am 30. April 1930 wurde er am 9. Juli 1932 erneut angeklagt, anfänglich zu Isolationshaft, am 9. Oktober 1937 jedoch zum Tode verurteilt und Anfang November erschossen.
Gedenken
Die Römisch-katholische Kirche in Deutschland nahm Michael Wolf als Märtyrer in das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts auf.
Literatur
- Anton Bosch, Eugen Reinhardt, Art.: Pfarrer Michael Wolf, in: Helmut Moll, (Hg. im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz), Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Paderborn u. a. 1999, 7., überarbeitete und aktualisierte Auflage 2019, S. 1154.