Michael Muhr (Politiker)
Michael Muhr (* 31. Juli 1845 (laut Eigenangabe; am 29. Juli 1845 laut Taufeintrag) in Wels[1]; † 21. Januar 1912 in Linz[2]) war Privatier, Hausbesitzer und Abgeordneter zum Österreichischen Abgeordnetenhaus.[3]
Leben
Michael Muhr war Sohn des Fleischhauers und Darmhändlers Anton Muhr († 1873). Er machte eine Fleischhauerlehre, wurde Fleischergeselle und ab 1874 Fleischhauer in Linz. Im Jahr 1894 verkaufte er das Geschäft und wurde Privatier und Hausbesitzer. Zwischen 1899 und 1907 war er Rechnungsprüfer und von 1907 bis 1912 Mitglied der Direktion des Oberösterreichischen Volkskredit in Linz. Von 1901 bis 1912 war er auch Rechnungsprüfer des Katholischen Pressvereins für Oberösterreich. Bis 1912 war er Mitglied des Ausschusses des Katholischen Volksvereins für Oberösterreich.
Michael Muhr war von 1892 bis 1895 und von 1899 bis 1902 Mitglied im Oberösterreichischen Landtag (VIII. und IX. Wahlperiode), als Abgeordneter der Städte und Industrialorte (Stadt Wels) (bis 1895, als Nachfolger von Johann Schauer) bzw. als Abgeordneter der Städte und Industrialorte (Wahlbezirk Enns) (ab 1899, als Nachfolger von Johann Eberstaller). Von 1879 bis 1882 war er auch Gemeinderat von Linz.
Er starb am 21. Januar 1912 im Alter von 66 Jahren an einem Herzfehler (Insufficientia mitralis).
Er war römisch-katholisch und ab 1874 verheiratet mit Josefine Prasch, mit der er aber keine Kinder hatte.
Politische Funktionen
Michael Muhr war vom 27. März 1897 bis zum 7. September 1900 Abgeordneter des Abgeordnetenhauses im Reichsrat (IX. Legislaturperiode) und war dort für die Kurie Oberösterreich, Städte 2 (Freistadt, Leonfelden, Oberneukirchen, Zwettl an der Rodl, Königswiesen, Weißenbach, Perg, Schwertberg, Prägarten, Tragwein, Grein, Rohrbach, Aigen, Haslach, Lembach, Neufelden, Enns, St. Florian, Steyregg, Mauthausen, St. Georgen an der Gusen) zuständig.
Klubmitgliedschaften
Michael Muhr war Mitglied im Klub der Katholischen Volkspartei.
Literatur
- H. Slapnicka: Muhr Michael. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 6, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975, ISBN 3-7001-0128-7, S. 438 f. (Direktlinks auf S. 438, S. 439).
- Die oberösterreichischen Reichsrathskandidaten - Städte und Industrialorte - Wahlbezirk Freistadt. In: Neue Warte am Inn, 20. Februar 1897, S. 3 links (online bei ANNO).
- Die Wahlresultate der Städtecurie - Oberösterreich - Katholische Volkspartei. In: Das Vaterland, 24. März 1897, S. 3 rechts unten (online bei ANNO).
- Der heutige Wahltag. In: Das Vaterland, 12. Jänner 1901, S. 1 (online bei ANNO).
- Der frühere Reichsratsabgeordnete Muhr gestorben. In: Reichspost (Nachmittagsausgabe), 23. Jänner 1912, S. 3 rechts oben (online bei ANNO).
- Michael Muhr †. In: Linzer Volksblatt, 23. Jänner 1912, S. 4 Mitte (online bei ANNO).
- Parte der Ehefrau. In: Linzer Volksblatt, 23. Jänner 1912, S. 11 unten (online bei ANNO).
- weitere Parten. In: Linzer Volksblatt, 23. Jänner 1912, S. 14 (online bei ANNO).
- Muhr Michael In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0012, XII. Session, S. 181 (online bei ANNO).
- Muhr Michael In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0013, XIII. Session, S. 127 (online bei ANNO).
- Muhr Michael In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0014, XIV. Session, S. 129 (online bei ANNO).
- Muhr Michael In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0015, XV. Session, S. 209 (online bei ANNO).
- Muhr Michael In: Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1861–1918, Jahrgang 0016, XVI. Session, S. 292 (online bei ANNO).
Weblinks
- Muhr, Michael, Kurzbiographie auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Michael Muhr auf Geschichte und Geografie, Land Oberösterreich
Einzelnachweise
- ↑ Matricula Online – Wels - Stadtpfarre, Taufen - Duplikate 1845, Seite 10, 5. Zeile
- ↑ Matricula Online – Linz - Stadtpfarre, Sterbefälle - Duplikate 1912, Seite 244, Eintrag Nr. 18, 8. Zeile
- ↑ Muhr, Michael, Kurzbiographie auf den Webseiten des österreichischen Parlaments, abgerufen am 26. Mai 2025.