Michael Jungblut

Michael Jungblut (* 14. November 1937 in Düsseldorf; † 1. Oktober 2020[1][2][3]) war ein deutscher Diplom-Volkswirt, Wirtschaftsjournalist und Fernsehmoderator.

Leben

Michael Jungblut studierte Volkswirtschaft (Diplom-Ökonom) an den Universitäten Köln und Hamburg. 1965 schloss er das Studium mit Diplom ab. Der Reserveleutnant der Bundeswehr[4] gehörte als Journalist von 1965 bis 1986 der Wirtschaftsredaktion der Wochenzeitung Die Zeit in Hamburg an, deren Wirtschaftsressort er in Hamburg ab 1977 leitete. 1986 übernahm er die Leitung der Hauptredaktion Wirtschaft, Soziales und Umweltpolitik beim ZDF. Bekannt wurde der Wirtschaftsjournalist Jungblut durch die Sendung WISO im ZDF, die er bis 2002 moderierte.[5] Dazu kamen Hearings zu den Bundestagswahlen, Sondersendungen und in der Zeit kurz vor und nach der deutschen Wiedervereinigung Sendereihen wie Richtung Deutschland oder die Leipziger Bürgergespräche. Jungblut leitete mit WISO von der Leipziger Messe 1986 das erste komplett vom Boden der damaligen DDR ausgestrahlte politische Magazin eines westlichen Senders und 1987 die erste Live-Sendung eines westlichen Senders aus der DDR (aus dem damaligen Textilmaschinenkombinat Textima).

Jungblut arbeitete als freier Journalist, Autor, Moderator und Referent zu aktuellen wirtschafts- und sozialpolitischen Themen. Seit 2007 war er Herausgeber des SPARBUCHMagazin für Geld, Steuern, Recht, Beruf, Technik, Leben. Er war unter anderem Mitglied der Jury des Journalistenpreises der AachenMünchner Versicherung und des Deichmann-Preises gegen Jugendarbeitslosigkeit.

Michael Jungblut war evangelisch und hatte zwei Kinder.

Preise und Auszeichnungen

Jungblut erhielt unter anderem folgende Auszeichnungen:[6]

Veröffentlichungen

  • Rebellion der Überflüssigen. Die ungewisse Zukunft der Berufe. Gustav Lübbe Verlag, 1967.
  • mit Diether Stolze: Kapitalismus. Von Manchester bis Wall-Street. Texte, Bilder, Dokumente. Kurt Desch, München 1969.
  • Die Reichen und die Superreichen in Deutschland. Hoffmann und Campe, Hamburg 1971.
  • Nicht vom Lohn allein. Elf Modelle für Mitbestimmung und Gewinnbeteiligung. Hoffmann und Campe, Hamburg 1973.
  • Je mehr er hat, je mehr er will. Über soziale und wirtschaftliche Machbarkeiten. Texte+Thesen. Edition Interfrom, Zürich 1981.
  • Japan-Report. 1981.
  • Der Wohlstand entläßt seine Kinder. Stuttgart 1983.
  • Wenn der Euro rollt... Was bringt die Europäische Währungsunion für Arbeitnehmer, Verbraucher, Sparer, Rentner und Unternehmer? Verlag Ueberreuter, Wien 1996; 3. Auflage 1998.
  • WISO Wirtschaftswissen. Ein Nachschlagewerk der ZDF-Wirtschaftsredaktion: von Abfindung bis Zahlungsbilanz. Wirtschaftsverlag Ueberreuter, Wien 1999.
  • Aktien, Anleihen und Fonds, ein Börsenberater (= WISO-Buch). Campus Verlag, Frankfurt 2006.
  • Herausforderungen und Antworten. Die Ganske Verlagsgruppe: Geschichte eines Medienhauses. Hoffmann und Campe, Hamburg 2007.
  • Keiner muss draußen bleiben: 44 Erfolgsmodelle gegen Jugendarbeitslosigkeit. Linde Verlag, Wien 2014.

Literatur

  • Michael Völkel: Das Lexikon der TV-Moderatoren. Anekdoten, Fakten und Sprüche aus 50 Jahren TV-Geschichte. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-89602-524-4, S. 261.
  • Jungblut, Michael. In: Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 592.

Einzelnachweise

  1. heute-Sendung vom 4. Oktober 2020, 17:00, ab Minute 9:20
  2. "WISO"-Urgestein und Vollblut-Journalist aus Überzeugung Zum Tod von Michael Jungblut
  3. Nachruf in der "WISO"-Sendung vom 5. Oktober 2020 (ab Minute 37:00)
  4. Theo Sommer, Nachruf – Er leistete gedankliche Pionierarbeit, In: DIE ZEIT Nr. 43 vom 15. Oktober 2020
  5. Berufliches und biografisches
  6. Detailansicht Redner Michael Jungblut