Michael Hunklinger

Michael Hunklinger (* 1989) ist ein deutscher Politikwissenschaftler, Autor und Experte für Queer Politics.[1]

Leben

Hunklinger absolvierte sein Bachelor- und Masterstudium der Politikwissenschaft an der Universität Wien und wurde an der Justus-Liebig-Universität Gießen promoviert.[2] Seine Dissertation mit dem Titel The Queer Citizen war die erste politikwissenschaftliche Dissertation in Deutschland, die sich explizit mit dem Wahlverhalten von LGBTQ-Personen befasste.[3][4] Er lehrt und forscht an der Universität für Weiterbildung Krems.[5]

Im Rahmen eines Fulbright-Stipendiums war er 2021/2022 Visiting Scholar an der Loyola Marymount University in Los Angeles.[6][7] 2022 bis 2024 war er Research Fellow an der Universität Amsterdam.[8][9]

Hunklinger veröffentlicht regelmäßig Beiträge in verschiedenen Medien, in denen er seine Forschung präsentiert[10][11] oder aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen kommentiert.[12][13] Er tritt dabei vor allem als Experte zu LGBTQ-Themen auf.[14][15]

Forschung

Hunklingers Forschung konzentriert sich auf Demokratie, politische Partizipation, Repräsentation sowie Geschlechter- und Sexualitätspolitiken mit einem Fokus auf Queer Politics.[16] Seine Arbeit wurde in internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht, darunter German Politics,[17] Electoral Studies[18] und British Journal of Political Science.[19] Gemeinsam mit Edma Ajanovic entwickelte er den Begriff des Electoral Homonationalism, um zu beschreiben, wie rechtspopulistische Parteien wie die Alternative für Deutschland und die Freiheitliche Partei Österreichs homonationalistische Narrative nutzen, indem sie Migranten und insbesondere Muslime als Bedrohung für LGBTQ-Menschen darstellen, gleichzeitig jedoch gesetzliche Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation von LGBTQ-Personen ablehnen.[20]

In seinem Buch Pride[21] analysiert Michael Hunklinger, aktuelle gesellschaftliche Debatten rund um LGBTQ-Themen und macht auf leicht zugängliche Weise klar, warum der Einsatz für LGBTQ-Rechte ein Thema für alle ist.[22] Sein Buch Wir werden nicht verschwinden[23] beschäftigt sich mit dem politischen und gesellschaftlichen Rechtsruck und dessen Konsequenzen für Minderheiten und marginalisierte Menschen.

Veröffentlichungen

  • Pride. Kremayr & Scheriau, Wien 2024, ISBN 978-3-218-01416-8.
  • Wir werden nicht verschwinden. Wie Minderheiten dem Rechtsruck trotzen. Kremayr & Scheriau, Wien 2025, ISBN 978-3-218-01464-9

Einzelnachweise

  1. Claudia Lagler: Gesellschaft, Sexualität und Politik. 19. Januar 2023, abgerufen am 4. Mai 2025.
  2. Disputation von Michael Hunklinger. Abgerufen am 4. Mai 2025.
  3. 19 01 2023 um 10:07 von Claudia Lagler: Gesellschaft, Sexualität und Politik. 19. Januar 2023, abgerufen am 4. Mai 2025.
  4. Universität Gießen: LGBTIQ* Wahlstudien. Abgerufen am 4. Mai 2025.
  5. Universität für Weiterbildung Krems: Michael Hunklinger. Abgerufen am 4. Mai 2025.
  6. Dr. Michael Hunklinger. Abgerufen am 4. Mai 2025 (deutsch).
  7. German elections – The uncertain future after Merkel. Abgerufen am 4. Mai 2025 (englisch).
  8. The projects of Politics of Diversity. Abgerufen am 4. Mai 2025 (britisches Englisch).
  9. Push Back Lash - Consortium. In: Push Back Lash. Abgerufen am 4. Mai 2025 (amerikanisches Englisch).
  10. Michael Hunklinger, Niklas Ferch, Dorothée de Nève: Analysis | If LGBTQ voters had decided Germany’s election, the Greens would be in charge. In: The Washington Post. 12. Oktober 2021, ISSN 0190-8286 (washingtonpost.com [abgerufen am 4. Mai 2025]).
  11. Kriss Rudolph: «Rechte und linke Queers sind nicht demselben Druck ausgesetzt». 6. November 2024, abgerufen am 4. Mai 2025.
  12. "Abort the Court": Der neue Kampf um das Recht auf Abtreibung. Abgerufen am 4. Mai 2025 (österreichisches Deutsch).
  13. Die Wissenschaft und ihre Lehre sind frei...heitlich. Abgerufen am 4. Mai 2025 (österreichisches Deutsch).
  14. Solveig Bach: "Ein Outing ist nach wie vor ein einschneidender Schritt". Abgerufen am 4. Mai 2025.
  15. ORF Topos. Abgerufen am 4. Mai 2025.
  16. ORCID. Abgerufen am 4. Mai 2025.
  17. Vivien Fabry, Hunklinger, Michael, Liza and Mügge: Representing the Unrepresented? Examining Disability Representation in the German Parliament. In: German Politics. Band 0, Nr. 0, ISSN 0964-4008, S. 1–24, doi:10.1080/09644008.2025.2466168 (tandfonline.com [abgerufen am 4. Mai 2025]).
  18. Michael Hunklinger, Philipp Kleer: Why do LGB vote left? Insight into left-wing voting of lesbian, gay and bisexual citizens in Austria. In: Electoral Studies. Band 87, 1. Februar 2024, ISSN 0261-3794, S. 102727, doi:10.1016/j.electstud.2023.102727 (elsevier.com [abgerufen am 4. Mai 2025]).
  19. Stuart J. Turnbull-Dugarte, Alberto López Ortega, Michael Hunklinger: Do Citizens Stereotype Muslims as an Illiberal Bogeyman? Evidence from a Double-List Experiment. In: British Journal of Political Science. Band 55, Januar 2025, ISSN 0007-1234, S. e23, doi:10.1017/S0007123424000437 (cambridge.org [abgerufen am 4. Mai 2025]).
  20. Michael Hunklinger, Edma Ajanović: Voting Right? Analyzing Electoral Homonationalism of LGBTIQ* Voters in Austria and Germany. In: Social Politics: International Studies in Gender, State & Society. Band 29, Nr. 1, 1. März 2022, ISSN 1072-4745, S. 24–49, doi:10.1093/sp/jxab014 (oup.com [abgerufen am 4. Mai 2025]).
  21. Pride. Abgerufen am 4. Mai 2025.
  22. Fabian Schäfer: Warum Queerfeindlichkeit in der Politik so gut ankommt. Abgerufen am 4. Mai 2025 (deutsch).
  23. Wir werden nicht verschwinden. Abgerufen am 4. Mai 2025.