Michael Graßl
Michael Graßl (* 1956 in Ingolstadt) ist ein deutscher Bildhauer.
Leben und Werk
Graßl besuchte von 1975 bis 1978 Berufsfachschule für Holzbildhauer in Garmisch-Partenkirchen und von 1981 bis 1986 die Akademie der Bildenden Künste München bei Erich Koch. Von 1984 bis 1986 war er Meisterschüler und schloss mit dem Diplom der Bildhauerei ab. Ab 2009 war er Lehrer am Gymnasium in Beilngries, später auch am Apian-Gymnasium in Ingolstadt.
Graßls Schaffensschwerpunkte sind u. a. Kunst am Bau, Wohnraum, Grafiken und Grabmale.[1]

Graßl engagierte sich gegen den Bau der atomaren Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf (WAA). Dazu fertigte er 1987 eine 3 m hohe Holzskulptur „Der zerrissene Mensch“. Die Skulptur sollte „das Leiden und die Ängste der Menschen, die mit der WAA leben und kämpfen mussten, ausdrücken.“[2] Die Figur wurde 1987 zwischen Franziskus-Marterl und dem Kreuz von Wackersdorf aufgerichtet.[3]
Ausstellungen
Graßl zeigte seine Werke u. a. auf dem Deutschen Katholikentag 1984, von 1985 bis 1990 im Haus der Kunst in München, 1985 in der Lothringer Straße (München), 1986 in der Weißsche Galerie (München), 1986 Ausstellung im Stadttheater Ingolstadt[4], von 1985 bis 1989 Kunst im Schloss Wertingen, 1987 Vera Icon (Freising), 1986–1988 Bildhauergruppe `Prisma Sculpturale` in Eichstätt, Wasserburg, München, Kleinniedersheim/Pfalz, 1989/90 Kunst und Projekt (Ingolstadt), 1991 Kunst und Religion (Eislingen)[5], von 1985 bis 1993 Verbandsausstellungen (BBK) in Ingolstadt, Bonn, Kairo, 1994 Kunst – Hallbergmoos, 1994 Monotypien – Galerie Modern Art (Ingolstadt)[6], 1995 Galerie im Stadttheater Ingolstadt, 1996 „Kreuz mit dem Kreuz“ (Ingolstadt), 1997 Kunst in der Regierung von Oberbayern (München), 1999 „Skulpturen in Holz“ Galerie im Posthamerhaus (Ingolstadt), 1999 Werkstatt-Galerie Hans Dollinger, 2000 Städtische Galerie Kragujevac (Serbien), 2002 Harderbastei (Ingolstadt)[7], 2004 Städtische Galerie Murska Sobota (Slowenien)
Auftragsarbeiten
- 1987/88 Skulpturen Fachoberschule (Kriegsspital (Ingolstadt))
- 1989 „Graßl-Krippe“, thematisiert auch die Asylproblematik (Ingolstadt)[8]
- 1990 Kruzifixus, Evangelische Pfarrkirche St. Maria (Kleinweisach)[9]
- 1991 Altar, Seniorenheim (Neubiberg bei München)
- 1993/94 Arbeiten zum Meditationsraum, Pfarrkirche St. Bartholomäus (Pegnitz)
- 1996 Altarbild, Pegnitz
- 1996 Skulptur und gestalterische Arbeiten in der Evangelische Akademie (Meißen)
- 1996–1999 Bilderzyklus „Die vier Jahreszeiten“ im Bauerngerätemuseum (Ingolstadt)
- 1997/98 Skulptur, Montessori-Schule (Ingolstadt)
- 1999 Skulptur für Außenanlage, Audi (Ingolstadt)
- 2000 Schulhofgestaltung, Ostendschule (Neuburg an der Donau)
- 2003 Finanzamt Pfaffenhofen an der Ilm, Wettbewerb Skulptur Außenanlage, 2. Preisträger
- 2003 Skulptur und Bildnis, Hauptschule auf der Schanz, (Ingolstadt)
- 2004 Bronzeplastik Nepomuk, Konrad-Adenauer-Brücke (Ingolstadt)
- 2004 Skulpturen in Holz, Grabmale (Ingolstadt)[10]
- 2005 Meditationsraum Hollerstauden (Ingolstadt)
- 2005 Wandrelief St. Augustin (Ingolstadt)
- 2005 Gesamtgestaltung Kapelle am Auwaldsee (Ingolstadt)[11]
- 2005 Gartenskulptur, Mailing (Ingolstadt)
- 2006 Skulptur, Ärztehaus, (Grünwald bei München)
- 2008 Außenraumgestaltung Bücherei St. Augustin (Ingolstadt)
- 2008 „Die Schamanin“ (Kipfenberg)[12]
- 2010 „Die Musen“ Reuchlin-Gymnasium (Ingolstadt)
- 2025 Osterkerzen-Leuchter St. Anton (Ingolstadt)[13]
Auszeichnungen
- 1986 Kunstförderpreis der Stadt Ingolstadt[14]
- 1986 Kunstpreis, Dachau im Schloss, Preisträger
- 1994 Kunstpreis, Sparkasse Ingolstadt, Preisträger
Dokumentationen
- Atelierbesuche, Bayerisches Fernsehen 1998, 30 Min
- Atelierbesuche: Künstler aus Ingolstadt ; Michael Graßl, Werner Kapfer, Ulla M. Scholl, Babette Ueberschär; eine Ausstellung im Rahmen der Sendereihe: „Atelierbesuche“ des Bayerischen Rundfunks, 12. Dezember 1997 bis 4. Januar 1998, Städtische Galerie Harderbastei, Ingolstadt 1997
- Zeichen des Zorns; Zeichen des Muts – Evokative Skulpturen eines jungen Bildhauers. - mit Interview in: Bayerisches Kulturmagazin 2/1987
Weblinks
- Michael Graßl (Seite des Künstlers)
- Michael Graßl: Werkstattbild 1, Werkstattbild 2 auf Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Ingolstadt
- Neue Kreuze für die Klassenzimmer …, Apian-Gymnasium Ingolstadt
Einzelnachweise
- ↑ Michael Graßl (Seite des Künstlers)
- ↑ WAA-Chronik (PDF; 9,6 MB) in: atom, April/Mai 1987, S. 21
- ↑ Am WAA-Bauzaun: Zeichen des Zornes und des Mutes – Holzfigur des Ingolstädter Künstlers Michael Graßl am „Franziskus-Marterl“ aufgestellt. in: Mittelbayerische Zeitung vom 12. Januar 1987
- ↑ Leid in Holz gehauen – Ausstellung mit Werken von Michael Graßl in Ingolstadt (Stadttheater). in: Donaukurier vom 11. November 1986
- ↑ Hermann Bigelmayr, Roland Graeter, Michael Graßl u. a.: Kunst und Religion. 7. September bis 6. Oktober 1991 in Eislingen/Fils. Hrsg.: Verein zur Förderung von Kunst, Kultur und Baudenkmalen Eislingen e.V., Eislingen 1991
- ↑ Allerlei Lust – Michael Graßls erotische Monotypien und Objekte in der Galerie modern art. in: Kultur-Info Januar 1994
Michael Graßl einmal anders – Monotypien zum Thema Erotik ausgestellt. in: Donaukurier vom Februar 1994 - ↑ Panoptikum der Trolle – Michael Graßls neue Arbeiten in der Harderbastei. in: Donaukurier vom 6. März 2002
- ↑ Die Weihnachtskrippe von Michael Graßl auf Stadt Ingolstadt
Graßl-Krippe auf Instagram - ↑ „Im Jahr 1990 wurde die Skulptur Der Erhöhte von Michael Graßl für die Kirche angefertigt und an der Südseite der Kirche angebracht. Er stellt den auferstandenen Christus dar. Das Kreuz ist im Hintergrund zu erkennen, Jesus ist noch in die Leichentücher gehüllt, aber schon vom Kreuz abgelöst. Er entschwebt in einer Wolke. Den Kirchenvorstehern war damals wichtig zu vermitteln: Er hat der Tod überwunden.“ (Einrichtung der Marienkirche Pfarramt Kleinweisach)
- ↑ Nachklang vom Dasein für die Ewigkeit – Michael Graßls kunstvolle Grabskulpturen aus Holz. in: Donaukurier 2004
- ↑ Zelt Gottes am Auwaldsee – Die Camperkapelle auf St. Augustin (Ingolstadt)
- ↑ Das Kunstwerk „Die Schamanin“ auf Markt Kipfenberg
Kunstwerke entlang der Limeslinie auf Markt Kipfenberg - ↑ Pfarrbrief Ostern 2025 (PDF; 4,1 MB), St. Anton (Ingolstadt), S. 4–6
- ↑ Michael Graßl erhält heuer den Kunstförderpreis: Bildhauer mit eigenwilligem Stil – Holz ist der wichtigste Werkstoff für den Künstler / Seit 1985 Meisterschüler. in: Donaukurier vom 8. November 1986