Meffertshaus

Zeichnung 1838

Das Meffertshaus (auch: Meffartshaus, Muffertshaus) war ein ehemaliges Burghaus im Kondertal an der Mosel gegenüber von Winningen.

Geschichte

1547 verkauften Winninger Bürger die Mittelmühle an Dietrich Meffart von Heddesdorf. Die von Heddesdorf bauten offenbar auf dem Grundstück ein Haus zu einem bescheidenen Herrensitz aus, der in den Quellen des 16. und 17. Jahrhunderts als Haus in der Conden oder ähnlich erscheint. So heißen 1572 Junker Heinrich von Heddesdorf, edler Mitbürger von Dieblich, mit Ehefrau Merge von Reiffenbergh Eheleute „uff der Connen gegen Wynningen uber wonhafftig“.[1] Im 18. Jahrhundert waren die Muhl von Ulmen und nach deren Aussterben Johann Philipp Ernst von und zu der Hees (ab 1762) Besitzer.[2] Ab 1860 soll an die Stelle des Burghauses ein einfaches Wohnhaus getreten sein. Ein Artikel von 1929 behauptet ohne Beleg, es handle sich um das Anwesen Kondertal 2 in Koblenz (heute Asylbewerberunterkunft, ehemalige Burgschänke).[3] Dagegen spricht die Angabe von Strambergs, der Bach trenne das Haus von der (auf dem rechten Ufer liegenden) Mineralquelle. Damit läge es heute auf Markung Dieblich. Auf einer Karte des Koblenzer Stadtwalds 1787 ist nördlich einer Mühle (der Mittelmühle) ein abgewinkeltes Gebäude zu erkennen, bei dem es sich um das Meffertshaus handeln könnte.[4]

Namensformen

  • Trümmer einer Burg, welche Muffartshuß geheißen haben soll 1818 (?)[5]
  • Meffarts- (Manfreds) Haus ca. 1822[6]
  • Meffartshaus (maison de Manfrede) 1826[7]
  • Muffertshuß 1831[8]
  • Meffarthaus 1838[9]
  • Ruinen des Mufferts-Hauses 1839[10]
  • Mufferts- oder Muifehrtshauses 1840[11]
  • Mufferthuss 1841[12]
  • Meffartshausen 1847[13]
  • Meffertshaus 1851[14]
  • Muffertshaus 1861[15]
  • Meffridchen, Meffert, genaues Datum unbekannt, vor 1929[16]

Literatur

  • Johann August Klein: Das Moselthal zwischen Koblenz und Konz. Koblenz 1831, S. 69 (UB Köln).
  • Christian von Stramberg: Denkwürdiger und nützlicher Rheinischer Antiquarius II.2, Koblenz 1851, S. 209 (Google Books).
  • H. Zentz: Die alten Mühlen im Kondertal. In: Koblenzer Heimatblätter 1929 Nr. 14 (Dilibri).
  • Hans Erich Kubach/Fritz Michel/Hermann Schnitzler: Die Kunstdenkmäler des Landkreises Koblenz. Düsseldorf 1944, S. 127 (online). Mit Zeichnung.

Einzelnachweise

  1. https://www.koblenz.de/leben-in-koblenz/kultur/stadtarchiv/bestaende/stadtarchiv-findbuch-8.pdf?cid=czm
  2. Der gleiche Besitzgang ist dokumentiert für die Heesenburg in Dieblich und Schloss Liebieg.
  3. Zenz (siehe Literatur). Die genaue Lage ist der Gemeinde Dieblich nicht bekannt.
  4. Commons.
  5. Aloys Schreiber: Handbuch für Reisende am Rhein von Schafhausen bis Holland. Heidelberg ohne Jahr, S. 204 (BLB Karlsruhe).
  6. Aloys Schreiber: Handbuch für Reisende am Rhein von Schafhausen bis Holland. 3. Auflage Heidelberg ohne Jahr, S. 192 (Google Books).
  7. Aloys Schreiber: Manuel des voyageurs sur le Rhin [...]. Heidelberg 1826 (HathiTrust).
  8. Klein (siehe Literatur).
  9. Beschriftung der Zeichnung von Leopold Eltester.
  10. Mosel-Reise von Trier bis Koblenz mit geschichtlichen Bemerkungen. 2. Auflage Koblenz 1839, S. 92 (UB Köln).
  11. Fr. Menk: Des Moselthal's Sagen, Legenden und Geschichten. Koblenz 1840, S. 264 (Google Books.)
  12. Die Mosel und ihre nächsten Umgebungen von Metz bis Coblenz. Koblenz 1841, S. 252 (Google Books).
  13. Eintragung auf dem Urmesstischblatt (Commons).
  14. Stramberg (siehe Literatur).
  15. Karl Geib: Handbuch für Reisende durch das Moselland von Trier bis Coblenz. 3. Ausgabe Trier 1861, S. 135 (Google Books).
  16. Zentz (siehe Literatur).