Medeni Berk
Mehmet Medeni Berk (* 1913 in Medina, Hedschas, Osmanisches Reich; † 16. März 1994 in Istanbul) war ein türkischer Politiker der Demokrat Parti (DP), der unter anderem von 1959 bis 1960 stellvertretender Ministerpräsident sowie 1960 Präsident des Sportvereins Fenerbahçe SK war. Nach dem Militärputsch vom 27. Mai 1960 gehörte er zu den Angeklagten bei den Yassıada-Prozessen.
Leben
Mehmet Medeni Berk, Sohn von Hamza Berk und Emine Safiye, absolvierte nach dem Schulbesuch ein Studium an der Hochschule für Wirtschaft und Handel Istanbul İİBF (İktisadi ve idari bilimler fakültesi) und war nach deren Abschluss im Bankwesen tätig. Nach einer Tätigkeit als Buchhalter, Inspektor, Filialleiter und Manager bei der Ziraat Bank wurde er 1950 Generaldirektor der Vereinigungen landwirtschaftlicher Verkaufsgenossenschaften für Feigen, Trauben, Baumwolle und Ölsaaten TARIŞ (Tariş İncir, Üzüm, Pamuk ve Yağlı Tohumlar Tarım Satış Kooperatifleri Birlikleri) in Izmir sowie 1951 Generaldirektor der Türkischen Immobilien- und Kreditbank (Türkiye Emlak Katılım Bankası) in Ankara. Daneben lehrte er auch als Dozent an der Hochschule für Wirtschaft und Handel.

Bei der Parlamentswahl am 27. Oktober 1957 wurde für die Demokratische Partei DP (Demokrat Parti) zum Mitglied der Großen Nationalversammlung TBMM (Türkiye Büyük Millet Meclisi) gewählt und gehörte dieser als Vertreter von Niğde bis zum Militärputsch vom 27. Mai 1960 an. Am 25. November 1957 wurde er als Minister für Bau- und Siedlungswesen (Türkiye İmar ve İskân Bakanı) in das Kabinett Menderes V berufen und bekleidete dieses Ministeramt bis zum 11. Dezember 1959, woraufhin Hayrettin Erkmen[1] ihn ablöste. Er selbst übernahm daraufhin am 11. Dezember 1959 den Posten als stellvertretender Ministerpräsident (Başbakan Yardımcısı) und bekleidete dieses Amt bis zum 27. Mai 1960.[2] Er war außerdem 1960 Präsident des Sportvereins Fenerbahçe SK. Nach dem Militärputsch vom 27. Mai 1960 gehörte er zu den Angeklagten bei den Yassıada-Prozessen im sogenannten „Schiffsprozess“. Das Verfahren wegen unrechtmäßiger Änderungen der Vorschriften zur Schiffseinfuhr und Devisenschmuggel begann am 15. Oktober 1960 und endete am 19. Januar 1961.
Berk wurde 1964 Generaldirektor der Akbank und fungierte zudem zwischen dem 5. Januar 1970 und dem 30. Mai 1971 als Präsident der Union der Kammern und Börsen der Türkei TOBB (Türkiye Odalar ve Borsalar Birliği). 1974 war er zudem Mitgründer und Vorstandsmitglied von Brisa Bridgestone Lastik San. ve Tic. A.Ş., ein Tochterunternehmen von Bridgestone. Er war verheiratet sowie Vater eines Kindes und wurde nach seinem Tode auf dem Friedhof Edirnekapı Şehitliği in Eyüpsultan beigesetzt.
Weblinks
- Medeni BERK (Mehmet Medeni BERK) (S. 744), in: TBMM ALBÜMÜ (1920–2010), Cilt 2 (1950–1980) ( vom 12. Dezember 2017 im Internet Archive)
- Berk, (Mehmet) Medeni. rulers.org, abgerufen am 3. September 2025 (englisch).
Einzelnachweise
- ↑ Erkmen, Hayrettin. rulers.org, abgerufen am 3. September 2025 (englisch).
- ↑ GOVERNMENT MENDERES 5 ( vom 3. Dezember 2022 im Internet Archive)