May Skaf

May Skaf, 2017

May Skaf (* 13. April 1969 in Aschrafiyya, Libanon[1]; † 23. Juli 2018 in Dourdan[2][3]) war eine libanesisch-syrische[4] Film- und Fernsehschauspielerin, Comedian und Aktivistin.[5]

Leben

Skaf wurde in einer christlichen Familie als Tochter eines syrischen Vaters und einer libanesischen Mutter in einem beliebten muslimischen Viertel von Damaskus geboren.[6] Sie studierte französische Literatur an der Damaskus Universität.

Skaf gab ihr Schauspieldebüt 1993 in dem Drama Echoes of Sides des Regisseurs Maher Kaddo.[7] Zudem spielte sie von 2005 bis 2011 in einer Hauptrolle Al Yamamah in der Historien-Serie Akher Ayyam Al Yamamah.[8]

Bekanntheit erlangte sie im Mai 2011, als sie zu einer Gruppe von Personen des öffentlichen Lebens gehörte, die eine Revolte im Bürgerkrieg in Syrien anzettelten.[9] Am 13. Juli 2011 wurde Skaf in Damaskus durch Sicherheitsbehörden festgesetzt und zusammen mit einer Gruppe aus Autoren, Journalisten und Künstlern verhaftet.[10] Vier Tage später, am 18. Juli, wurde sie zusammen mit ihren Mitinsassen wieder auf freien Fuß gesetzt.[11] Die 30 kurzzeitig verhafteten Künstler wurden zu einem Symbol der Revolte gegen das Assad-Regime.[12]

Im Sommer 2016 sorgte sie abermals für Aufsehen, als sie gegen die europäische Flüchtlingspolitik demonstrierte, indem sie sich als eine der Freiwilligen meldete, die sich von libyschen Tigern fressen lassen wollten. Die Aktion für die Einführung eines legalen Wegs der Einwanderung von Flüchtlingen[13] wurde unter dem Namen „Flüchtlinge fressen – Not und Spiele“ vor dem Maxim Gorki Theater in Berlin organisiert. Das Projekt war eine Aktion des Künstlers Philipp Ruch.[14]

Sie starb am 23. Juli 2018 im Exil in Paris 49-jährig an einem Herzinfarkt.[15]

  • May Skaf bei IMDb
  • Jamal Halaby (AP): TV star figures in Syria uprising and pays a price. In: Yahoo.com. 4. November 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. August 2016; (englisch).

Einzelnachweise

  1. Hassan Serraji: Syrie: l'affaire May Skaf. In: Métro. 22. Mai 2013, abgerufen am 19. März 2025 (französisch).
  2. L’actrice syrienne anti-Assad May Skaf est décédée. In: L’Orient-Le Jour. 23. Juli 2018, abgerufen am 20. März 2025 (französisch).
  3. Tamara Rifai: Keep hope alive to honour Mai Skaf, ‘icon of the Syrian revolution’. In: The National. 23. Juli 2018, abgerufen am 20. März 2025 (englisch).
  4. Mai Skaf. In: vdc-sy.info. Center for Documentation of Violations in Syria, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Juni 2016; abgerufen am 20. März 2025 (englisch, Daten zur Verhaftung).
  5. Storytelling from Syria. In: BBC News. 18. September 2014, abgerufen am 20. März 2025 (englisch).
  6. وداد جرجس سلوم‎: مي سكاف كلما ارتفع علم أسود طال عمر الجريمة‎. In: alarab.co.uk. 17. August 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Juli 2018; abgerufen am 19. März 2025 (arabisch): „May Skaf: Je höher die schwarze Flagge, desto länger dauert das Verbrechen.“
  7. Sahil al jihat. Internet Movie Database, abgerufen am 20. März 2025. (englisch).
  8. Akher Ayyam Al Yamamah. Internet Movie Database, abgerufen am 20. März 2025. (englisch).
  9. Point of Order: Interview with Syrian artist May Skaf. In: Al Arabiya. 1. Februar 2015, aktualisiert am 20. Mai 2020, abgerufen am 20. März 2025 (englisch).
  10. Syrian forces arrest 30 in Damascus protest. In: Reuters. 14. Juli 2011, abgerufen am 22. März 2025 (englisch).
  11. Nour Ali: Syrian TV star joins anti-regime protesters. In: The Guardian. 18. Juli 2011, abgerufen am 22. März 2025 (englisch).
  12. Alice Michaux: La révolution frémit à Damas: «Incroyable, ils n'ont plus peur» In: Le Nouvel Obs / Rue89. 7. August 2011, abgerufen am 22. März 2025 (französisch).
  13. Melanie Berger: Aktion „Flüchtlinge fressen“ präsentiert Freiwillige. In: Tagesspiegel. 20. Juni 2016, abgerufen am 22. März 2025.
  14. Kunstaktion «Flüchtlinge Fressen» in Berlin. In: Münstersche Zeitung, 20. Juni 2016, abgerufen am 22. März 2025.
  15. Mai Skaf, prominent face of the Syrian revolution, dies. In: The National. 23. Juli 2018, abgerufen am 22. März 2025 (englisch).